Der Staat macht Miese: 118,8 Milliarden Euro
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Die Einnahmen des deutschen Staats sind im vergangenen Jahr erstmals über die Marke von zwei Billionen Euro gestiegen. Insgesamt habe der Staat 2,013 Billionen Euro eingenommen und damit 4,8 Prozent mehr als im Jahr davor, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit.
Allerdings erhöhten sich die Ausgaben mit einem Plus von 5,3 Prozent auf 2,132 Billionen Euro noch deutlicher, weshalb das Staatsdefizit insgesamt wuchs.
Das Finanzierungsdefizit des Staates erhöhte sich im Jahr 2024 auf 118,8 Milliarden Euro. Wie die Statistiker mitteilten, war das staatliche Defizit somit um 15,0 Milliarden Euro höher als im Jahr 2023.
Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) in jeweiligen Preisen errechnet sich für das Jahr 2024 eine Defizitquote von 2,8 Prozent (2023: 2,5 Prozent).
Enormes Defizit der Sozialversicherung
Mit 62,3 Milliarden Euro entfiel gut die Hälfte des gesamtstaatlichen Finanzierungsdefizits im Jahr 2024 auf den Bund. Allerdings konnte der Bund sein Finanzierungsdefizit damit gegenüber dem Vorjahr um 30,5 Milliarden Euro verringern.
Bei Ländern und Gemeinden gab es hingegen deutlich höhere Defizitzuwächse: Das Defizit der Länder verdreifachte sich im Vorjahresvergleich auf 27,3 Milliarden Euro (2023: 9,0 Milliarden Euro). Das Defizit der Gemeinden erhöhte sich um 7,6 Milliarden Euro auf 18,6 Milliarden Euro.
Die Sozialversicherung wies im Jahr 2024 ein Finanzierungsdefizit von 10,6 Milliarden Euro auf, nachdem sie 2023 noch einen Überschuss von 9,0 Milliarden Euro erreicht hatte. Damit verzeichneten erstmals seit dem Jahr 2009 alle vier Teilsektoren des Staates ein Finanzierungsdefizit.
2024: Staatseinnahmen um 4,8 Prozent gestiegen
Dabei verzeichnete der Staat an allen Stellen steigennde Einnahmen. Die Einnahmen betrugen 2.012,9 Milliarden Euro und überschritten damit im Jahr 2024 erstmals die Marke von 2 Billionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Einnahmen des Staates um 4,8 Prozent.
Die Steuereinnahmen des Staates erhöhten sich im Jahr 2024 um 3,5 Prozent. Bei der Mehrwertsteuer wurde ein Zuwachs von 2,4 Prozent verzeichnet, die Einnahmen aus Einkommensteuern stiegen um 3,6 Prozent.
Die Sozialbeiträge waren um 6,5 Prozent höher als im Vorjahr. Die Zinseinnahmen des Staates stiegen gegenüber dem Vorjahr um 13,9 Prozent. Höhere Einnahmen aus der Lkw-Maut aufgrund des im Dezember 2023 eingeführten CO2-Zuschlags trugen ebenfalls zum Anstieg der staatlichen Einnahmen bei.
2024: Staatsausgaben um 5,3 Prozent gestiegen
Zugleich erhöhten sich aber bei den Ausgaben die Zinsausgaben um 24,2 Prozent und die monetären Sozialleistungen um 7,0 Prozent. Dies sei Folge höherer Ausgaben für Renten und Pensionen. „Erheblich“ mehr sei auch für das Pflegegeld und für das Bürgergeld ausgegeben worden.
Bei den Ausgaben für die sozialen Sachleistungen gab es ein Plus von 8 Prozent. Dies lag demnach unter anderem an Mehrausgaben für Krankenhausbehandlungen, Medikamente und Pflege sowie an höheren Ausgaben in den Bereichen der Jugend-, Eingliederungs- und Sozialhilfe.
Die Ausgaben des Staates in Abgrenzung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen erhöhten sich im Jahr 2024 um 5,3 Prozent auf 2.131,6 Milliarden Euro. Sie stiegen damit stärker als die Einnahmen.
Dagegen sanken die Subventionen um 35,6 Prozent, weil die Entlastungsmaßnahmen für hohe Energiepreise Ende 2023 endeten. (dts/red)
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