Der IS als Trittbrettfahrer? Bekenntnisse des Islamischen Staates
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat die Verantwortung für etliche Terroranschläge übernommen. Zuletzt beanspruchte sie die Angriffe von Nizza und in einem Regionalzug bei Würzburg für sich.
Ob sie allerdings in einem direkten Zusammenhang mit den Taten steht, ist unklar. Vielmehr liegt der Verdacht nahe, dass die Täter möglicherweise von radikal-islamischer Propaganda angestachelt wurden, aber keinen direkten Kontakt zum IS hatten – und die Terrormiliz jetzt nur als Trittbrettfahrer auftritt.
Dabei gibt es zwei Formen der Bekenntnisse. Seit einiger Zeit meldete sich nach Attentaten meistens zunächst das Propagandamedium Amak, das wie eine Nachrichtenagentur des IS auftritt. Amak hat enge Kontakte zu der Terrormiliz und berichtet ansonsten unter Berufung auf „IS-Kreise“ vor allem über Kämpfe in Syrien, dem Irak oder in Libyen.
Auch vom IS selbst gibt es Erklärungen im Internet. So äußerte sich nach der Brüsseler Terrorserie im März zunächst Amak, dann der IS selbst. Während sich Amak generell um eine etwas neutralere Sprache bemüht, sind die Erklärungen des IS gespickt mit Propaganda. Attentäter werden darin als „Soldaten“ des IS bezeichnet, die Gegner des IS als „Abweichler“, „Ungläubige“ oder „Kreuzfahrer“.
Die IS-Bekenntnisse sind immer mit Unsicherheit behaftet, da sich die Echtheit der Quelle nicht abschließend klären lässt. Bei der Prüfung kommt es zunächst auf zwei Fragen an: Sind Design und Sprache typisch für den IS? Ist die Erklärung über die üblichen IS-Kanäle verbreitet worden? IS-Anhänger nutzen für ihre Botschaften mittlerweile vor allem geschlossene Gruppen des Internetdienstes Telegram. (dpa)
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