Demonstrationen und Friedensgebet nach Urteil im Kandel-Mordprozess
Vier Tage nach dem Urteil im Kandel-Mordprozess haben im pfälzischen Landau mehrere Gruppierungen ihre gegensätzliche Haltung zum Richterspruch bei Demonstrationen deutlich gemacht. Die Polizei war am Freitag mit etwa 250 Kräften im Einsatz.
Das Landgericht in Landau hatte am Montag den vermutlich aus Afghanistan stammenden Flüchtling Abdul D. wegen Mordes und Körperverletzung zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt. Nach Überzeugung des Gerichts hatte er am 27. Dezember in Kandel seine Ex-Freundin Mia erstochen. Als Motiv hatte die Staatsanwaltschaft Eifersucht und Rache angenommen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Am Freitagabend versammelten sich auf dem Rathausplatz in Landau nach Polizeiangaben zunächst etwa 80 Demonstranten unter dem Slogan „Gegen das Skandalurteil“. Angemeldet wurde die Kundgebung für etwa 100 Teilnehmer. Die Demonstranten zogen zum Landgericht und kritisierten bei einer Kundgebung vor dem Gebäude das Urteil als zu milde. Die Gruppierung will an diesem Samstag (9.30 Uhr) erneut in Landau demonstrieren.
Ebenfalls auf dem Rathausplatz demonstrierte am Freitagabend der Studierendenausschuss Landau unter dem Motto „Gegen Rassismus, für eine unabhängige Justiz“. Dort waren etwa 1000 Teilnehmer, wie die Polizei mitteilte. Auch hier zogen die Demonstranten vor das Gebäude des Gerichts. Die Polizei zeigte Präsenz und hielt die Gruppierungen getrennt.
Als dritte Veranstaltung war in der Stiftskirche ein Friedensgebet angekündigt, das unter anderem von Landaus Oberbürgermeister Thomas Hirsch (CDU) unterstützt worden war. Er hatte den Marsch unter dem Motto „Gegen das Skandalurteil“ scharf kritisiert. Das rechtspopulistische Spektrum versuche, die Tat von Kandel zu instrumentalisieren. „Es ist traurig, wenn aus einem Verbrechen noch mehr Hass entsteht – das wurde in Chemnitz auf furchtbare Weise deutlich“, hatte Hirsch im Vorfeld der Kundgebung gesagt. (dpa)
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