De Maizière fordert Aufnahmelager für Flüchtlinge in Nordafrika
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) will in der EU erreichen, dass im Mittelmeer gerettete Flüchtlinge in Aufnahmelager in Nordafrika gebracht werden. Dort solle in sicheren Unterbringungsmöglichkeiten geprüft werden, ob sie Asyl bekommen könnten, sagte de Maizière am Donnerstag beim EU-Innenministertreffen in Luxemburg. „Mit großzügigen Kontingenten“ könnten schutzbedürftige Flüchtlinge nach Europa gebracht werden. „Die anderen müssen dann zurück in ihre Heimat.“
Die Innenminister beraten in Luxemburg über die künftige Zusammenarbeit in der Flüchtlingskrise mit mehreren afrikanischen Staaten. De Maizière nannte als Vorbild die Flüchtlingsvereinbarung mit der Türkei. Diese habe aus seiner Sicht „Modellcharakter“, sagte er.
Die EU und Ankara hatten sich im März darauf verständigt, dass auf den griechischen Inseln neu eintreffende Flüchtlinge zurück in die Türkei gebracht werden, wenn ihre Asylanträge in Griechenland abgelehnt werden.
Am Vormittag sprechen die EU-Innenminister zunächst über die verstärkte Sicherung der Außengrenzen und den schrittweisen Aufbau der neuen EU-Behörde für Grenz- und Küstenschutz. Sie soll bis Anfang Dezember eine Reserve von mindestens 1500 Grenzschützern erhalten, die bei Krisen binnen weniger Tage an die EU-Außengrenze verlegt werden können.
Am Nachmittag diskutieren die Minister dann über die Reform des europäischen Asylsystems. Umstritten ist ein Vorschlag der EU-Kommission, Flüchtlinge ab einer gewissen Schwelle aus Ankunftsländern automatisch auf andere EU-Staaten zu verteilen. Aufnahmeverweigerer müssten Strafgelder zahlen. (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion