„Kein Täter sollte sich mehr sicher sein“ – Dauerhafte Soko in Köln soll zu Kindesmissbrauch in NRW ermitteln
Die großen Ermittlungskomplexe gegen Kinderporno- und Missbrauchszirkel im Netz sollen für das Land NRW bei der Kölner Staatsanwaltschaft und Polizei zentral zusammenlaufen. Er stehe derzeit in dieser Frage in Verhandlungen mit seinem Parteikollegen, Innenminister Herbert Reul, sagte Justizminister Peter Biesenbach (beide CDU) dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Freitagausgabe). Demnach soll die Ermittlungsgruppe Berg, die ein riesiges Netzwerk von Pädokriminellen in Messenger-Foren entlarvt hat, als dauerhafte Sonderkommission im Kölner Polizeipräsidium angesiedelt werden.
Derzeit arbeiten in der EG Berg noch 120 Kripobeamte. „Wir benötigen eine schnelle Eingreiftruppe um die großen Missbrauchs- und Kinderpornoverfahren im Land zentral bearbeiten zu können“, sagte Biesenbach der Zeitung. „Ideal wäre, wenn wir die bestehenden Strukturen bei der Kölner Polizei dazu weiter nutzen könnten.“
Dahinter steckt der Gedanke, die erfolgreiche Kooperation mit den Staatsanwälten der Ansprechstelle für Cyberkriminalität (ZAC) im Kampf gegen Kinderschänder im Internet fortzusetzen. Ende Juni erst hatte NRW eine eigene Task-Force bei der ZAC eingerichtet.
Die Ankläger im Kölner Justizzentrum befürworten das Vorhaben. Durch die enge Zusammenarbeit der vergangenen Monate seien neue Standards entwickelt worden, die zu schnelleren Ermittlungserfolgen geführt hätten, sagte ZAC-Leiter Markus Hartmann dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Und weiter: „Heute können wir in der Regel binnen 24 Stunden einen Durchsuchungsbeschluss erwirken“, so der Oberstaatsanwalt. „Die Zeiten, in denen Pädophilen die Trägheit der Justiz in die Karten spielte, sind vorbei. Kein Täter sollte sich mehr sicher sein.“ Das Entdeckungsrisiko habe sich durch die Einrichtung der Task-Force „potenziert“. (dts)
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