„Dass so viele gegen das Impfen sind, kann sich die Gesellschaft nicht leisten“
In Berlin herrscht am Samstag typisches Schmuddelwetter. Der Himmel ist bedeckt und grau. Dazu weht ein kalter Wind. Eigentlich ein Wetter, bei dem man am liebsten zu Hause bleibt, es ist ja Wochenende. Trotzdem herrscht an der landeseigenen Corona-Teststelle in Berlin-Wedding fast durchgängig großer Andrang. Menschen aller Altersgruppen, ja ganze Familien stehen auf einem Hinterhof an, um einen Schnelltest oder einen PCR-Test durchführen zu lassen.
In Berlin gilt in der gesamten Innengastronomie 2G – genauso wie in Fitnessstudios, Schwimmbädern oder beim Friseur. So manches Theater hat 2G plus (generelle Testpflicht oder Maskenpflicht) eingeführt, was auch für Clubs und Bars gilt. Dementsprechend ist der Andrang bei den Teststationen hoch.
„Ich bin sehr dafür, dass die Corona-Impfpflicht kommt, denn wir müssen auch die schützen, die nicht geimpft sind“, sagt ein Rentner, 69 aus Berlin-Westend. „Ich vertraue einfach den Medizinern und Virologen, da ich das medizinisch nicht beurteilen kann.“ Auch befürwortet er eine immer wiederkehrende Impfpflicht beispielsweise in Form von Booster- beziehungsweise Auffrischungsimpfungen.
„Wenn die Wissenschaft sagt, dass es notwendig ist, dann vertraue ich“
Etwas weiter hinten in der Schlange steht eine 32-jährige Frau aus Berlin. Sie arbeitet im Bereich der Unternehmensberatung. Auch sie hätte durchaus Verständnis für eine Corona-Impfpflicht, „weil wir, so glaube ich, diese Krise solidarisch angehen müssen“. Und sie ergänzt: „Wenn dafür die Impfpflicht notwendig ist und wenn die Wissenschaft sagt, dass es notwendig ist, dann vertraue ich der Wissenschaft, dass sie die richtige Entscheidung oder Empfehlung aussprechen.“
Etwas später im Corona-Impfzentrum „Messe Berlin“, einem von mittlerweile drei landeseigenen Corona-Impfzentren in der Hauptstadt, äußert sich eine 73-jährige Berliner Künstlerin. Auch Sie hält eine generelle Impfpflicht für den richtigen Weg, aber dies käme viel zu spät. Man hätte dies von Anfang an falsch kommuniziert. Man hätte das gar nicht so ausschließen dürfen, dass es mal eine Impfpflicht gibt. Allerdings räumt sie ein, dass sie in ihrem Umfeld viele Menschen kenne, die dagegen sind, weil sie grundsätzlich gegen das Impfen sind. „Die sagen, das bringt mein ganzes System durcheinander. Also das verstehe ich, dass sie dagegen sind, ja, aber es sind so viele und das kann die Gesellschaft sich nicht leisten“, so die Berlinerin weiter.
Ein 25-jähriger Informatikstudent äußert, dass er in einer Impfpflicht vermutlich leider mittlerweile den einzigen möglichen Weg aus dieser Dauerschleife sieht. „Also ja, ich kann verstehen, wenn manche Leute das auf jeden Fall kritisch sehen, weil es natürlich schon ein Zwang ist. Aber ja, ich sehe mittlerweile keine wirkliche Alternative mehr.“ In Bezug auf die zahlreichen Klinikeinweisungen von Geimpften in Israel – dem einstigen Vorzeigeland für das Corona-Impfen – und den vielen Impfdurchbrüchen dort, sieht er die Notwendigkeit von Booster-Impfungen bestätigt. Dort hätte sich gezeigt, dass die Wirkung der Impfungen begrenzt wäre.
„In der Kälte anstehen mit Kind, wie kann man so was verstehen?“
Dazwischen meldet sich eine Frau mit gebrochenem Deutsch zu Wort, sie bewegt sich entgegen der langen Schlange. Sie sieht das Mikrofon und vermutet einen Radio-Reporter. Sichtlich bewegt berichtet sie davon, dass sie vorne, dort, wo sich der Kopf der Schlange befindet, vom Sicherheitspersonal weggeschickt wurde.
„Er glaubt mir nicht, der Mann da vorne an der Tür. Ich bin sehr entsetzt, muss ich ehrlich sagen.“ Sie berichtet, dass man sie, obwohl sie einen Termin und eine fünfjährige Tochter mit dabei hat, nicht vorziehen wollte. Tatsächlich haben jedoch alle, die hier in einer 400 Meter langen Menschenschlange stehen, einen Termin. Und keiner von Ihnen scheint froh zu sein über die Tatsache, dass sie trotz Termin draußen anstehen müssen. Noch langsamer geht es in einer zweiten Schlange voran, die ähnlich lang ist. Hier stehen die Menschen an, die ohne Termin gekommen sind. Auch hier wirken die Menschen wenig begeistert.
Auf die Frage, warum sie sich nicht über ihren Hausarzt impfen lasse, erklärt sie, dass es bis Ende Januar keine Termine gäbe. „Alle ausgebucht. Und ich bin Lehrerin. Ich bin in Gefahr. Bei uns sind 1.000 Schüler in der Schule. Die Schüler werden dreimal die Woche getestet und es stellt sich immer raus, dass zehn Kinder Corona haben.“ Die 35-Jährige ist heute für eine Booster-Impfung gekommen.
Keine Presse!?
Neben dem zahlreich vertretenen Sicherheitspersonal in neongelben Westen, welches ausnahmslos aus „südländischen Männern“ besteht, gibt es viele junge Menschen. Eine Gruppe, die mehrheitlich aus jungen Frauen besteht und an ihren blauen Westen gut erkennbar ist, kümmert sich um die Wartenden. Sie schenken warme Getränke aus und gehen auf Fragen ein. Gleichzeitig bereiten sie die Wartenden darauf vor, dass sie – wenn sie unter 30 Jahre alt sind – BioNTech-Impfstoff bekommen und diejenigen, die über 30 sind, Moderna. Sie überprüfen auch die Terminbestätigungen.
Eine dieser Helferinnen erklärt, dass sie der Presse keine Auskunft geben darf. Das Sicherheitsteam will nach dem Fotografieren der Wartenden die Fotos gelöscht haben. Auch befürchtet das Sicherheitspersonal, dass auf den Fotos ihre Leute zu sehen wären. Nach dem Verweis auf die Rechtslage und der Bestätigung, dass das Sicherheitspersonal nicht direkt fotografiert wurde, beruhigt sich die Lage wieder.
In den Interviews erklären die Wartenden, dass sie wüssten, dass hinter der Impfstrategie vom Senat steht, die Moderna-Impfdosen vor dem Verfall zu retten. Das stört die Befragten nicht. Dem Großteil war es damals bei der Erstimpfung nicht wichtig, womit sie geimpft werden. Noch interessiert es sie jetzt bei der Booster-Impfung.
Einzig eine 45 Jahre alte zweifache Mutter, die als Künstlerin arbeitet, hatte sich bei ihrer ersten Impfung gegen AstraZeneca und für BioNTech entschieden. Hintergrund war, dass sie von Demenz als einer AstraZeneca-Nebenwirkung gehört hatte. In Bezug auf ihren Beruf am Theater hielt sie dies für „höllisch“.
Was alle Befragten eint, ist, dass sich keiner in Bezug auf COVID-19 bedroht fühlt. Nur einer hat von einem schweren Krankheitsverlauf in seinem Umfeld gehört. Von Corona-Todesfällen unter Verwandten und Bekannten haben sie nichts gehört.
„Ich halte 2G-Plus für übertrieben“
Zu den verschärften Corona-Regelungen um 2G und 2G-Plus gibt es unterschiedliche Auffassungen. So erklärt der 69-jährige Rentner: „Ich halte 2G-Plus für übertrieben. Also wenn wir die Impfung haben und dann die Booster-Geschichte noch darauf, dann ist es aus meiner Sicht auch irgendwann genug. Ich halte das für ein bisschen übertrieben.“
Er findet es schäbig und hinterhältig, dass die Politik über verschärfte Regelungen Menschen dazu drängen will, sich doch noch impfen zu lassen. Für ihn ist das eindeutig eine Hintertür-Methode. „Wenn es jetzt heißt ‚Du kommst da nicht mehr ins Restaurant, wenn du keinen Test oder kein 2G hast‘, dann halte ich das für ein bisschen hinterlistig. Denn das ist ja eine Impfpflicht – nichts anderes. Ansonsten kann ich am gesellschaftlichen Leben nicht mehr teilnehmen.“
Auch in seinem Bekanntenkreis, sogar im Verwandtenkreis gebe es zwei Personen, die sich nicht impfen lassen, erklärt er weiter. „Ich kann da gut mit umgehen, ohne Druck auf sie auszuüben. Sie müssen das ja selbst verantworten, was sie tun, aber sie werden irgendwann nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teilnehmen.“
Keiner fühlt sich durch Corona bedroht
Die Situation auf dem Großparkplatz vor dem Messegelände gleicht in seiner Belebtheit einem Bahnhof. Im Minutentakt treffen dank der kostenfreien Taxi-Tickets vom Berliner Senat für Impfwillige über 70 Jahre Taxis ein. Ein Taxi-Dispatcher erklärt, dass dies bereits die letzten vier Wochen so gehe, seitdem es die Tickets gibt, mit denen sich die Rentner von zu Hause aus hierher und wieder zurücktransportieren lassen können. Die langen Schlangen für die Impfungen sieht er seit einigen Wochen von Montag bis Samstag.
Der Himmel ist noch immer grau, der Wind weht kühl über den großen Vorplatz, Menschen kommen und gehen. Und die Schlangen vor dem Impfzentrum wachsen auch jetzt noch an, bevor es schließlich heißen wird: „Keine Impfungen heute mehr!“
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