Das wird teuer: 2025 sind bei eiligen Briefen Einschreiben fällig

Soll ein Brief schon am nächsten Tag ankommen, muss der Absender künftig tiefer in die Tasche greifen. Denn der bisherige Prio-Brief fällt weg. Alle anderen Briefe dauern künftig länger.
Statt des sogenannten Prio-Briefes sollen teurere Einschreiben ermöglichen, dass eine Sendung besonders schnell ankommt. (Symbolbild)
Statt des sogenannten Prio-Briefes sollen teurere Einschreiben ermöglichen, dass eine Sendung besonders schnell ankommt.Foto: Wolf von Dewitz/dpa
Epoch Times11. November 2024

Wer es beim Briefversand eilig halt, der muss in Deutschland ab kommendem Jahr ein Einschreiben versenden. Der sogenannte Prio-Brief werde Ende 2024 eingestellt, teilte die Deutsche Post mit. Stattdessen sollen teurere Einschreiben ermöglichen, dass eine Sendung besonders schnell ankommt.

Beim Prio-Brief zahlt man einen Aufpreis von 1,10 Euro zum normalen Porto und bekommt dafür die Zusicherung, dass er „mit einer höheren Wahrscheinlichkeit“ schon am nächsten Werktag ankommt. Der Prio-Brief ist eine Nische, ein großer Erfolg war er nie.

Die Post begründete das Produkt-Aus damit, „dass Briefe nicht mehr die gleiche Eilbedürftigkeit wie vor 20 Jahren haben, als es noch nicht die breite Konkurrenz durch elektronische Medien gab.“

2025 sind bei schneller Post Einschreiben fällig – das wird teuer

Wer künftig einen eiligen Brief hat, der muss ein Einschreiben verschicken. Das werde „das Produkt für die schnellere Briefzustellung sein“, so die Post.

Für den Verbraucher wird das teurer: Der Preisaufschlag beträgt bei einem Einwurf-Einschreiben derzeit 2,35 Euro, etwa doppelt so viel wie beim Prio-Brief.

Ein als Einwurf-Einschreiben verschickter Standard-Brief kostet aktuell 3,20 Euro. Wird er als Prio-Brief aufgegeben, sind es 1,95 Euro. Wie teuer das Einschreiben 2025 kosten wird, ist noch unklar.

Normale Briefe werden länger unterwegs sein

Bei der Umstellung spielt die Reform des Postgesetzes eine Rolle, die Anfang 2025 greift. Dann würde beim Prio-Brief Umsatzsteuer fällig, beim Einschreiben ist das nicht der Fall.

Trotz dieses Steueraspektes ist die Einstellung des Prio-Briefs eine Überraschung. Denn die Postgesetz-Reform ist eigentlich Rückenwind für die Dienstleistung einer schnellen Zustellung.

Bislang ist der Vorteil des Prio-Briefs nur gering, weil der normale Versand in der Regel ohnehin schnell ist: Einer staatlichen Vorschrift zufolge müssen 80 Prozent der heute eingeworfenen Briefe am nächsten Werktag da sein.

Diesen Wert übertrifft die Post. Die meisten Standardbriefe, die 85 Cent kosten, sind also am nächsten Tag da – auch ohne Prio-Aufpreis. Das ändert sich: 2025 wird der Zeitdruck für die Post abgeschwächt, dann muss das Gros der Briefe erst nach drei Tagen ankommen.

Grundsätzlich würde das neue Postgesetz den Prio-Brief für Kunden attraktiver machen. Denn durch die Verlangsamung der Beförderung normaler Briefe würde der Prio-Brief als Spezialprodukt mit schneller Zustellung einen klaren Mehrwert haben: Empfänger hätten ihn schon am nächsten Tag und nicht erst in drei Tagen, wie es die neue Vorschrift vorsieht. Dennoch kommt das Aus. (dpa/red)



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