„Das grenzt an Sabotage“: Software gegen EU-weites Identitäten-Chaos vom Innenminister abgelehnt
Jeder kennt es aus Krimis, wenn Ermittler Bilder von Verdächtigen mit Datenbanken abgleichen und sofort fündig werden. Solche Software zur Gesichtserkennung gibt es auch in der Realität. Landeskriminalämter nutzen sie bereits zur Identifikation von Personen bei der Aufklärung von Fällen.
Komplexer wird es, wenn ein solcher Vergleich von Ausweisdokumenten auch länderübergreifend oder in noch größerem Maßstab funktionieren soll. Dies wäre besonders praktisch bei der internationalen Fahndung nach Terrorverdächtigen, die oft mehrere Identitäten benutzen.
Erstaunlicherweise existiert eine solche Software bereits. Der Berliner Hauptkommissar Wolfgang Volland hatte ein Programm zur Gesichtserkennung vor zwei Jahren beim Bundesinnenministerium vorstellt, damals lehnte die Behörde die Software kategorisch ab – aus Datenschutzgründen.
Mehrfache Asylantragstellung schneller aufdeckbar
Auch die Aufdeckung von Mehrfachidentitäten von Asylantragstellern wäre mit dieser Software möglich. Bisherige Programme wären dazu nicht in der Lage gewesen, so Entwickler Volland. Dieses Programm aber arbeitete bereits in einer ersten Testphase durch das Frauenhoferinstitut mit einer Fehlerquote von nur 0,1 Prozent.
Dies mache allerdings nur Sinn, wenn es eine bundesweite Datenbank gäbe, so der Berliner Polizeipräsident Klaus Kandt.
Aber genau hier liegt das Hauptproblem, warum das Fingerabdruck-System nicht einmal bundesweit funktioniert. Aus diesem Grund soll es möglich sein, mehrfach Asylanträge zu stellen, wie EPOCH TIMES aus internen Quellen erfuhr. Dabei sollen die Antragsteller auch mehrfach Geld kassieren. In den USA dagegen würde das Fingerabdrucksystem funktionieren.
Ablehnung des Programms als „Sabotage“ bezeichnet
Inzwischen sei man gesprächsbereit für eine Software, für die der Polizeipräsident 2013 dem Erfinder und Berliner LKA-Beamten einen Präventionspreis überreichte.
Dass die deutschen Behörden seit Beginn der Flüchtlingskrise mit Mehrfachidentitäten überfordert sind, ist ein offenes Geheimnis. Umso frustrierter ist man bei der Polizei, wenn technische Lösungen wie diese nicht eingesetzt werden. „Dass nicht einmal ansatzweise versucht wurde, das System auf der fachlichen Ebene zu verstehen und weggedrückt wurde, das ist schon fast eine Sabotage“, so Michael Böhl vom Bund Deutscher Kriminalbeamter.
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