Dardai «sehr glücklich»: Hertha BSC bleibt Bundesligist
Die Berliner unterlagen zwar bei 1899 Hoffenheim mit 1:2 (0:1), gehen aber als Tabellen-15. aus einer schwierigen Saison. „Ich bin erstmal sehr glücklich, dass wir es geschafft habe. Aber als Sportler und Trainer hasse ich es, zu verlieren“, meinte Dardai nach dem siebten Spiel nacheinander ohne Sieg.
Dennoch hat der ungarische Trainer seine Mission im Abstiegskampf erfüllt. Am Ende rettete die um neun Treffer bessere Torbilanz gegenüber dem Hamburger SV die Berliner vor den Relegationsspielen.
Vor 30 150 Zuschauern in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena glich Roy Beerens in der 72. Minute die Führung von Anthony Modeste (8.) aus. Roberto Firmino (80.) brachte die Kraichgauer dann erneut in Führung. Den Berlinern blieb eine Relegation wie vor drei Jahren gegen Fortuna Düsseldorf erspart.
„Wir haben jeden Punkt zusammengekratzt“, meinte Dardai. Unklar ist, ob der 39-Jährige, der zugleich Nationaltrainer in seiner Heimat ist, in der neuen Spielzeit weitermachen darf. „Ich biete mich nicht an“, meinte Dardai. „Ich mache mir jetzt auch keine Gedanken. Heute werde ich erstmal eine Rotweinflasche öffnen.“
Ausgelassener Jubel herrschte bei den TSG-Fans vor dem Anpfiff: Da gab der Stadionsprecher bekannt, dass der umworbene Nationalspieler Kevin Volland seinen Vertrag vorzeitig um zwei Jahre bis 2019 verlängert hat. Damit ist ein Fortgang des deutschen U21-Kapitäns im Sommer vom Tisch. „Ich habe mir schon extrem lange Gedanken gemacht, weil gute Angebote da waren“, meinte der 22-Jährige.
Nach zuvor nur einem Sieg aus den vergangenen acht Spielen und dem verpassten Europa-League-Einzug gelang den Hoffenheimern wenigstens ein versöhnlicher Rundenabschluss. Tabellenrang acht ist die beste Platzierung seit dem furiosen Bundesliga-Premierenjahr 2008/2009, als die TSG Siebter geworden war. Die Kraichgauer verschenkten jedoch eine bessere Platzierung. „Ich bin ein bisschen traurig, dass wir nicht diesen Schritt gemacht haben, wir waren noch nicht reif genug“, kommentierte Trainer Markus Gisdol die verpasste erstmalige internationale Teilnahme.
„Voll auf Sieg“ wollte Dardai spielen lassen, doch bereits nach wenigen Minuten mussten sich die Gäste erstmal schütteln. Nach einer Flanke von Firmino düpierte Modeste mit einem satten Rechtsschuss Torhüter Thomas Kraft und feierte das 1:0. Es war das siebte Saisontor des französischen Stürmers, der beim 1. FC Köln als Neuzugang gehandelt wird.
Von Beginn an musste der Abstiegskandidat viel Abwehrarbeit leisten, da die spielerisch überlegenen Hoffenheimer den Ball immer wieder nach vorne trieben. Die Kraichgauer hatten aber in 28. Minute Glück, als ein Flipperball nach einer Hereingabe von Nico Schulz mit viel Glück in den Händen von Keeper Oliver Baumann landete.
Nach der Pause konnte Hertha das Spiel mehr gestalten, doch im Angriff haperte es wie so oft in den letzten Monaten. Läuferisch investierten Dardais Profis viel, riskierten aber auch nicht alles, da sie wussten, dass auch ein 0:1 am Ende reichen würde. Auf der Gegenseite tat sich ebenfalls nicht mehr viel, da die Hoffenheimer die Partie und die Saison vollends runterspielten. Dies bestrafte dann Beerens mit einem Schuss ins lange Eck zum Ausgleich, ehe Firmino die Verhältnisse wieder geraderückte.
(dpa)
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