Dalai Lama lobt Flüchtlingspolitik – mahnt aber auch Rückkehr an

Der Dalai Lama hat sich in Deutschland dafür ausgesprochen, allen Flüchtlingen Schutz und Bildung zu ermöglichen, damit diese später den Aufbau ihres eigenen Landes voranbringen können.
Epoch Times19. September 2018

Der Dalai Lama hat die Aufnahme von Flüchtlingen aus Kriegs- und Krisengebieten in Deutschland und anderen Ländern Europas gelobt.

In Darmstadt sagte das geistige Oberhaupt der Tibeter am Dienstag, es sei aber auch wichtig, dass geflüchtete Menschen wieder in ihre Heimatländer zurückkehren. Voraussetzung sei, dass dort wieder Frieden eingekehrt sei.

Der Dalai Lama sagte: es sei eine „humanitäre Pflicht“ Flüchtlinge aufzunehmen. Zudem soll den Kindern Bildung ermöglicht werden. Denn „wenn sie in ihr Land zurückkehren, können sie es wieder aufbauen. Das sollte unser Ziel sein,“ so der Geistliche.

Ähnlich hatte sich der Friedensnobelpreisträger Mitte September bei einer Konferenz im schwedischen Malmö geäußert. Kulturelle Unterschiede sollten der Pflicht zu humanitärer Hilfe nicht entgegenstehen, fügte der Dalai Lama hinzu.

Auch der Dalai Lama ist ein Flüchtling

Er selbst lebe als tibetischer Flüchtling seit Jahrzehnten in Indien und wisse, was diese Unterstützung für die Menschen bedeute.

Der Dalai Lama lebt seit 1959 hauptsächlich in der nordindischen Stadt Dharamsala, nachdem er aus seiner Heimat vor dem kommunistischem Regime fliehen musste. Der Geistliche betont immer wieder, dass er keine Unabhängigkeit von China anstrebe – darf aber dennoch nicht in seine Heimat zurückkehren.

„Historisch gesehen sind wir getrennt,“ sagt der Dalai Lama über die Situation zwischen China und Tibet. „Aber für unser eigenes Interesse – dem Interesse der Wirtschaft – ist es von Vorteil ein Teil der Volksrepublik China zu bleiben.“ Die Voraussetzung müsse jedoch sein: „China respektiert das einzigartige kulturelle Erbe Tibets, einschließlich der Sprache.“

Chinas Einfluss wächst

Chinas politischer Einfluss weltweit wächst. Im März dieses Jahres verhängte Indien erstmalig ein Verbot für Tibeter, eine Kundgebung mit dem Dalai Lama in Neu-Delhi abzuhalten. Auf der Kundgebung sollte an den 60. Jahrestag erinnert werden, seitdem der Dalai Lama in Indien im Exil lebt.

Der „Indian Express“ schrieb, dass Indiens Außenministerin Sushma Swaraj auf eine „sensible Phase“ in den Beziehungen zu China hinwies und auf das Verbot drängte. Die Position Indiens zum Dalai Lama habe sich aber nicht verändert, so Swaraj. (reuters/sk)



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