„Da kommt noch mehr“: Weltärztechef warnt vor zukünftigen Corona-Varianten

Durchlaufenlassen oder Impfen? Für den Vorsitzenden des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, steht die Durchimmunisierung der Bevölkerung in der Pandemie an erster Stelle. Sein Favorit ist die Impfung.
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Frank Ulrich Montgomery, Vorstandsvorsitzender des Weltärztebunds.Foto: Guido Kirchner/dpa/Archivbild/dpa
Epoch Times29. Dezember 2021

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„Stellen Sie sich vor, es gäbe eine Variante, die so ansteckend wäre wie Delta und so tödlich wie Ebola! Was dann wohl hier los wäre …?“ Diese Frage stellte einst Weltärztebund-Chef Frank Ulrich Montgomery in den Raum.

Ihm wurde dann medial vorgeworfen, dass er Delta mit Ebola vergleiche. „Das ist Blödsinn“, entgegnete Montgomery im Interview, als der „Welt“-Reporter ihn darauf ansprach. Er habe damit eine bestimmte Zielgruppe im Auge gehabt.

Es sei wahnsinnig schwer, Fakten an Menschen heranzutragen, „die gegenüber Wissenschaft und Autoritäten feindlich eingestellt sind“, entgegnete der deutsche Radiologe und ehemalige Präsident der Bundesärztekammer. Der Reporter ließ nicht nach. Der Vergleich mit Ebola sei doch auch unwissenschaftlich. Er wollte von Montgomery wissen, was eine solche Panikmache bringe.

Impfung als Teil der Lösung

Montgomery antwortete, dass der Vergleich überhaupt nicht den Anspruch erhebe, mit Wissenschaft etwas zu tun zu haben. Er wollte damit verdeutlichen, dass es bedeutsam sei, „jede Mutation eines Virus zu verhindern, indem ich Infektionen verhindere“. Deshalb habe er den Vergleich mit Ebola gewählt. Bei Ebola wisse man, wie gefährlich es sei, das sage den Leuten etwas.

Es sei ihm darum gegangen, Sachverhalte verständlich zu machen, die viele Bürger nicht sofort durchschauen können. Das mache den Menschen klar, dass man es nicht mit einem harmlosen Grippevirus zu tun habe.

Montgomery sieht die Impfung als „die Lösung unserer Probleme“ an, auch wenn sie das Problem nicht total löse. Man müsse eine Grundimmunität in der Bevölkerung herstellen. „Das kann man tun, indem man das Virus durchlaufen lässt.“ Das werde viele Menschen das Leben oder die Gesundheit kosten, aber man sei schnell durch. Die zweite Option sei, „die Immunität durch Impfungen herzustellen“, was aber länger dauere.

Ein Leben mit Corona

Der Weltärztebundvorsitzende kommt zu dem Schluss, dass das Virus in unserer aller Lebenszeit nicht mehr verschwinden wird und man so viel Immunität wie möglich in der Bevölkerung erzeugen muss. Dazu gibt es seiner Meinung nach keine Alternative zum Impfen.

Wieder zieht Montgomery einen Vergleich. Diesmal mit den Masern. „Die spanischen Eroberer haben in Südamerika 90 Prozent der Bevölkerung mit dem Masernvirus ausgerottet. Die hatten keine Grundimmunität gegen Masern. So wie wir jetzt keine gegen dieses Coronavirus hatten.“

Auch wenn die derzeit grassierende hochinfektiöse Omikron-Variante bisherigen Beobachtungen nach harmloser verläuft als ihre Vorgänger, würde Montgomery „dennoch impfen wie verrückt“. Vielleicht erreiche man die Durchimmunisierung schneller, er rechne aber damit, „dass da noch mehr kommt“. Es werde noch weitere Varianten geben, ist sich Montgomery sicher. (sm)



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