CSU-Parteitag erwartet Parteireform und Kramp-Karrenbauer
Nach der Wiederwahl von Markus Söder als Parteichef steht der CSU-Parteitag in München heute ganz im Zeichen der großen Parteireform.
Der Leitantrag des Vorstands hat das Ziel, die CSU moderner, jünger, weiblicher und zur führenden Digitalpartei in Deutschland zu machen. Die Reform soll die von Söder für das laufende Jahr vorgegebene Erneuerung der Partei abschließen. Die CSU hofft, dass sie damit bei den kommenden Wahlen bei den Neu- und Jungwählern mehr Erfolge verbuchen kann.
Die Reform, die am Freitag beim Auftakt des Parteitages von der Basis etwa wegen mangelnder Transparenz und Mitsprachemöglichkeiten kritisiert wurde, soll unter anderem die 40-Prozent-Frauenquote vom Landes- und den Bezirksvorständen auf die Kreisvorstände ausweiten. Eine Frauenquote ist in der CSU nicht unumstritten, daher ist es auch unklar, ob es noch einmal größere Debatten gibt.
Die CSU erwartet darüber hinaus CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer als Gast in der Olympiahalle. Söder hatte in den vergangenen Tagen wiederholt betont, seine Partei werde die in der Union durchaus umstrittene Verteidigungsministerin sehr herzlich begrüßen. Söder und Kramp-Karrenbauer pflegen ein sehr vertrauensvolles Verhältnis und bemühen sich seit Monaten um eine enge Kooperation der beiden Schwesterparteien.
Zum Auftakt des Parteitags am Freitag hatte die CSU Söder bei dessen Wiederwahl deutlich den Rücken gestärkt: Der 52-Jährige wurde von den Delegierten mit 91,3 Prozent im Amt bestätigt. Bei seiner ersten Wahl im Januar hatte Söder noch 87,4 Prozent erhalten. Mit der großen Zustimmung gaben die Delegierten auch Rückendeckung für den von Söder vorangetriebenen politischen Kurs. Der Franke hatte der CSU in den vergangenen Wochen einen deutlich „grüneren Kurs“ verordnet, weil er hofft, dass die CSU den Grünen Wählerstimmen abjagen kann.
Ferner hatte die CSU sich mit breiter Mehrheit gegen eine Urwahl des Kanzlerkandidaten der Union ausgesprochen. Die Junge Union hatte gefordert, dass der Kanzlerkandidat von CSU und CDU nicht mehr von den Spitzen der Schwesterparteien vorgeschlagen, sondern von allen Mitgliedern gewählt werden soll. Söder und Kramp-Karrenbauer lehnten dies dagegen ab. Bereits vor einer Woche hatte die Junge Union auf Bundesebene gefordert, den Kanzlerkandidaten von CDU und CSU per Urwahl zu bestimmen. Darin sehen viele in der Union den Versuch, eine Kandidatur Kramp-Karrenbauers zu verhindern. (dpa)
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