Coronavirus Newsticker 2.3.: Zwei weitere Fälle in Berlin, 13 in Bayern – erste Infizierte in Sachsen, Thüringen, Brandenburg
Seit mehr als dreizehn Wochen grassiert das Coronavirus und verbreitet die neue Lungenkrankheit Covid-19, hier unser Newsticker. Zuerst trat das Virus im chinesischen Wuhan am 1. Dezember auf. Inzwischen hat sich das Virus international ausgebreitet – auch bis nach Deutschland. Mit dem 36-seitigen Epoch Times Sonderdruck zum Coronavirus können Sie sich gründlich über das Thema informieren. Weitere Entwicklungen hier:
Montag, 2. März
23:55 Uhr: Zwei weitere Fälle in Berlin, 13 in Bayern – erste Infizierte in Sachsen, Thüringen, Brandenburg
In mehreren Bundesländern sind erste Fälle des neuartigen Coronavirus nachgewiesen worden. Insgesamt stieg die Zahl der erfassten Fälle damit auf rund 170.
Noch keine Meldungen gab es lediglich aus dem Saarland, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Damit gibt es in fast allen Bundesländern registrierte Sars-CoV-2-Infektionen – mit mehr als 90 Fällen mit Abstand die meisten in Nordrhein-Westfalen.
In Bayern hat sich die Zahl der Infizierten mit dem neuartigen Coronavirus erneut erhöht. In dem Freistaat seien 13 weitere Coronavirus-Fälle nachgewiesen worden, teilte das Gesundheitsministerium in München am Montag mit. Damit stieg die Zahl der seit Donnerstag bestätigten Fälle in Bayern auf insgesamt 21.
In Berlin empfahl die Senatsverwaltung für Gesundheit wegen eines weiteren bestätigten Corona-Falls die Schließung einer Schule im Stadtteil Friedrichshain. Grund dafür sei eine nachgewiesene Coronavirus-Infektion bei einem Mann, der zuvor mit zwei Gruppen aus 74 Schülerinnen und Schülern sowie 6 Lehrkräften auf Skifahrt in Südtirol gewesen sei. Nach der Fahrt habe der Mann Krankheitssymptome gezeigt. „Bis zur Abklärung der als Kontaktpersonen eingestuften Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fahrten ist es daher angebracht, den Schulbetrieb zu unterbrechen“, teilte die Senatsverwaltung mit. Auch der zweite neue Fall in Berlin steht nach bisherigen Erkenntnissen nicht in Verbindung mit dem ersten nachweislich erkrankten Berliner, teilte die Senatsverwaltung für Gesundheit am Montagabend mit.
Wie die „Märkische Allgemeine Zeitung“ unter Berufung auf einen Sprecher des Gesundheitsamts in Potsdam berichtete, wurde das Coronavirus erstmals auch in Brandenburg nachgewiesen. Der Patient sei „häuslich isoliert“ und stabil.
Ein erster Coronavirus-Fall wurde am Montagabend auch aus Thüringen gemeldet. Ein 57-jähriger Mann aus dem Saale-Orla-Kreis sei positiv auf den Erreger getestet worden, teilte das Gesundheitsministerium in Erfurt im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Der Mann werde im Krankenhaus behandelt.
„Unter den 35 Personen des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, die gemeinsam mit einer Person aus der Region Hannover, bei der mittlerweile eine Infektion mit dem Coronavirus diagnostiziert wurde, von Italien nach Deutschland gereist sind hat sich ein Verdachtsfall bestätigt.“, kam die Nachricht aus Sachsen. Kontaktpersonen werden ermittelt, weitere Tests würden „durch den Landkreis am morgigen Vormittag durchgeführt“, hieß es weiter in der Pressemitteilung vom Montag. Die betroffene Person befände sich in häuslicher Quarantäne.
Auch im Stadtkreis Heilbronn wurde am Montag ein weiterer Corona-Fall gemeldet. Die 51-jährige Patientin sei nach einer privaten Reise in die Lombardei positiv getestet worden und sei aktuell in häuslicher Isolation, teilte das baden-württembergische Ministerium für Soziales und Integration mit.
22:20 Uhr: Zahl der Toten in Italien auf 52 gestiegen
Die Zahl der Todesopfer durch die Coronavirus-Epidemie in Italien ist auf 52 gestiegen. Seit Sonntag seien 18 weitere Infizierte gestorben, teilte der italienische Zivilschutz am Montag mit. Behördenchef Angelo Borrelli verwies darauf, dass es sich bei den meisten Toten um ältere Patienten oder solche mit Vorerkrankungen handele. Auch die Zahl der Infektionen stieg weiter an. Laut Zivilschutz gibt es nun 2036 registrierte Fälle, nach 1694 Fällen am Vorabend.
Italien ist der bislang größte Infektionsherd des neuartigen Coronavirus in Europa. Möglicherweise sei der Erreger schon seit Mitte Januar im Land, und offenbar sei er seitdem mutiert, hatte der Leiter des Biomedizinischen Forschungsinstituts, Massimo Galli, am Freitag der Nachrichtenagentur AFP gesagt.
22:00 Uhr: Internationale Handwerksmesse abgesagt
Die Internationale Handwerksmesse (IHM) in München wird wegen der Ausbreitung des Coronavirus abgesagt. Das teilten die Veranstalter am Montagabend in München mit. Sie folgten damit einer Empfehlung des bayerischen Coronavirus-Krisenstabs.
Die IHM ist mit alljährlich 1000 Ausstellern aus 60 Ländern und mehr als 100.000 Besuchern die wichtigste Leistungsschau des Handwerks in Deutschland.
Die IHM hätte vom 11. bis 15. März stattfinden sollen. Ursprünglich wollte die Gesellschaft für Handwerksmessen die Traditionsveranstaltung nicht streichen, auch wenn sie mit weniger Besuchern rechneten und bereits erste Aussteller abgesagt hatten. Anstelle einer Absage waren verstärkte Hygienemaßnahmen geplant. Staatsregierung und Behörden haben jedoch Bedenken. In dem Krisenstab arbeiten unter anderem Gesundheits- und Innenministerium, Polizei und Katastrophenschutz mit.
„Angesichts der Verbreitung des Coronavirus ist die Absage der Internationalen Handwerksmesse als Großveranstaltung mit 1000 Ausstellern und über 100.000 erwarteten Besuchern sowie einer entsprechend hohen Anzahl an persönlichen Kontakten unumgänglich“, sagte Dieter Dohr, der Geschäftsführer der Gesellschaft für Handwerksmessen.
Abgesehen von der wirtschaftlichen Bedeutung ist die IHM Pflichttermin für viele Politiker. Für Münchner Hotellerie und Gastronomie bedeutet die Absage entgangene Einnahmen in Millionenhöhe. In den vergangenen Wochen wurden bereits in mehreren Ländern international bekannte Messen abgesagt, darunter die Tourismusmesse ITB in Berlin, der Genfer Automobilsalon und der World Mobile Congress für Handys und andere mobile Geräte in Barcelona.
19:20 Uhr: Mindestens drei Tote in Frankreich
In Frankreich ist die Zahl der Toten durch das neuartige Coronavirus auf mindestens drei gestiegen: Eine rund 80 Jahre alte Frau aus dem Ort Crépy-en-Valois rund 70 Kilometer nordöstlich von Paris starb an den Folgen der Infektionskrankheit, wie die Nachrichtenagentur AFP am Montag aus übereinstimmenden Quellen erfuhr. In dem Ort hatte auch ein 60-jähriger Lehrer gearbeitet, der vergangene Woche gestorben war. Zuvor war bereits ein 80-jähriger chinesischer Tourist in Paris gestorben.
Andere französische Medien sprechen sogar von einem Anstieg auf vier Tote. Der Fernsehsender BFM-TV und die Zeitung „Le Parisien“ berufen sich dabei auf den Bürgermeister des Nachbarortes Compiègne, Philippe Marini. Er sagte, die beiden neuen Opfer seien „betagte Personen, die unter mehreren anderen Krankheiten litten“. Laut „Le Parisien“ waren beide in einem Krankenhaus in Compiègne behandelt worden.
Die Regierung in Paris hat die Angaben noch nicht bestätigt. Sie sprach zuletzt von 130 Infektionen, darunter zwei Todesfälle.
18:30 Uhr: Berlin, Paris und London unterstützen Iran gegen Coronavirus
Deutschland, Frankreich und Großbritannien unterstützen den Iran im Kampf gegen das Coronavirus. Ein Flugzeug bringe in einer Eilsendung noch am Montag Ausrüstung für Labortests sowie weitere Ausstattung für Schutzanzüge und Handschuhe in den Iran, teilte das Auswärtige Amt am Montag in Berlin mit. Zudem sagten die drei Staaten etwa fünf Millionen Euro als „dringende zusätzliche finanzielle Hilfe“ zu.
Das Geld wird den Angaben zufolge über die Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder andere UN-Organisationen zur Verfügung gestellt. Im Iran sind bereits rund 1500 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Bislang starben mindestens 66 Menschen. Zudem wird eine hohe Dunkelziffer an Ansteckungen befürchtet.
Von US-Präsident Donald Trump angebotene Hilfen lehnte der Iran am Montag ab. Bei den Äußerungen Trumps vom Wochenende handele es sich um „Propaganda“, teilte ein Sprecher des Außenministeriums in Teheran laut der amtlichen Nachrichtenagentur Irna mit.
15:30 Uhr: Sitz der Vereinten Nationen in Genf schließt wegen Coronavirus seine Türen
Der Sitz der Vereinten Nationen in Genf schließt wegen der Coronavirus-Epidemie seine Türen für Besucher. Der Palais des Nations, der jedes Jahr von 100.000 Menschen besucht wird, bietet als „Vorsichtsmaßnahme“ vorerst keine Führungen mehr an, wie eine UN-Sprecherin am Montag mitteilte. Die Maßnahme gilt zunächst bis zum 13. März.
Die UNO prüft den Angaben zufolge auch, ob in den kommenden Tagen geplante Veranstaltungen in Genf stattfinden können. Grundlage sind demnach die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Möglicherweise müssten Veranstaltungen verschoben werden, „um die Gesundheit der Teilnehmer zu gewährleisten“, sagte die UN-Sprecherin.
Die Schweizer Regierung hatte wegen der Coronavirus-Epidemie am Freitag alle Großveranstaltungen mit mehr als tausend Teilnehmern untersagt. Bislang wurden in der Schweiz 25 Ansteckungsfälle nachgewiesen. Am Montag hatte der Kanton Tessin an der Grenze zu Italien einen weiteren Fall bekanntgegeben. Es handelt sich demnach um einen Rentner, der in einer Privatklinik in Lugano behandelt wird.
14:30 Uhr: Spahn plant „Kommunikationsoffensive“ zu Coronavirus
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) plant eine Informationskampagne zur aktuellen Coronavirus-Epidemie. Man wolle in eine „verstärkte Kommunikationsoffensive“ gehen, sagte Spahn am Montagvormittag in Berlin. Hier seien verschiedene Kanäle vorgesehen.
Eine Anzeigenkampagne in Tageszeitungen sei bereits angelaufen, so der Gesundheitsminister. Kampagnen für die sozialen Medien und die Produktion von Werbespots für das Radio sollen demnach neben Informations-Hotlines ergänzend wirken.
Unterdessen kritisierte der Charité-Virologe Christian Drosten die Debatte rund um die Viruserkrankung – vor allem im Internet. In den sozialen Medien sehe man „viel Drama“ rund um die Fallsterblichkeit, sagte Drosten. Dort finde eine „Überbetonung“ des Risikos statt. Er sehe hier „keine richtigen Fakten oder Zahlen“. Diese liege „aktuell bei 0,3 bis 0,7 Prozent“. Jedoch sei die Krankheit „im Prinzip für den Einzelnen gar kein Problem“. Man sorge sich aktuell „um die Gesellschaft, nicht um das Ego“, sagte der Virologe. Dabei gehe es um die Geschwindigkeit der Ausbreitung, der sogenannten Reproduktionsrate. Drei Personen infizierten sich aktuell ungefähr an einem Infizierten, so Drosten. Ziel sei es nun, diese Rate unter 1,0 zu drücken.
13:49 Uhr: Portugal meldet ersten Coronavirus-Fall
Die Coronavirus-Epidemie hat auch Portugal erreicht. Ein 60-jähriger Mann, der in Norditalien im Urlaub war, habe sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, teilte Gesundheitsministerin Marta Temido am Montag mit. Er liegt demnach in einem Krankenhaus in Porto im Norden des Landes. In dem Krankenhaus wird nach Angaben der Ministerin auch ein 33-jähriger Mann behandelt, der bisher aber nur als Verdachtsfall gilt.
Bei dem 33-Jährigen war ein erster Virus-Test positiv ausgefallen, der nun noch durch einen zweiten Test bestätigt werden muss. Bei ihm wird vermutet, dass er sich bei einer Reise nach Valencia im Osten Spaniens infiziert, wo es ebenfalls Ansteckungsfälle gibt.
13:40 Uhr: Zahl der Toten im Iran steigt auf 66
Im Iran ist die Zahl der Todesopfer durch die Coronavirus-Epidemie nach offiziellen Angaben auf 66 gestiegen. Wie Vize-Gesundheitsminister Aliresa Raisi am Montag in Teheran mitteilte, wurden seit dem Vortag zwölf weitere Todesfälle gemeldet. Zudem seien 523 neue Ansteckungsfälle festgestellt worden. Damit seien mittlerweile 1501 Menschen im Iran mit dem Erreger der Lungenkrankheit Covid-19 infiziert.
In keinem anderen Land außerhalb Chinas sind bislang so viele Menschen an dem neuartigen Coronavirus gestorben. Sollten die offiziellen Zahlen zutreffen, wäre die Sterblichkeitsrate im Iran extrem hoch. Befürchtet wird daher eine hohe Dunkelziffer an Ansteckungen.
Mehr dazu: Epizentrum des Virus im Nahen Osten – „Spiegel”: Iran vertuscht und dementiert
13:00 Uhr: Pariser Louvre bleibt geschlossen und Pariser Buchmesse „Livre Paris“ abgesagt
Der Pariser Louvre bleibt aus Angst der Mitarbeiter vor dem Coronavirus vorerst geschlossen: Die Angestellten des meistbesuchten Museums der Welt legten am Montag den zweiten Tag in Folge die Arbeit nieder, wie ein Mitglied der Gewerkschaft CGT mitteilte. Die Louvre-Leitung rief Touristen mit gebuchten Tickets auf, per E-Mail eine Erstattung zu beantragen. Vor dem Museum warteten dutzende Menschen im Regen vergeblich auf Eintritt.
In Frankreich haben Angestellte ein sogenanntes Rückzugsrecht von ihrer Arbeit, wenn eine „schwere und unmittelbare Gefahr für ihr Leben oder ihre Gesundheit“ besteht. Von diesem Recht machten die Louvre-Mitarbeiter wie schon am Sonntag Gebrauch.
Das französische Gesundheitsministerium erklärte dagegen, die Schließung des Louvre oder eines Freizeitparks wie Disneyland seien aus Sicht der Regierung „nicht erforderlich“. Dort seien Menschen nicht eng zusammengedrängt, sodass die Übertragungsgefahr nicht groß sei.
Die französischen Behörden hatten am Wochenende alle Veranstaltungen mit mehr als 5000 Teilnehmern bis auf Weiteres untersagt. Betroffen waren unter anderem die Pariser Landwirtschafts-Ausstellung und die Immobilienmesse Mipim im südfranzösischen Cannes. Auch der Pariser Halbmarathon am Sonntag mit rund 44.000 erwarteten Läufern wurde abgesagt. Fußballspiele sollen dagegen weiterhin stattfinden.
Am Montag wurde auch die internationale Pariser Buchmesse „Livre Paris“ abgesagt, die vom 20. bis zum 23. März stattfinden sollte. Dazu wurden mehr als 160.000 Menschen aus mehr als 50 Ländern erwartet. Frankreich zählte nach Angaben des Gesundheitsministeriums bisher 130 Infizierte. Zwei davon starben, darunter ein 80-jähriger Tourist aus China.
12:24 Uhr: Von der Leyen: Corona-Infektionsrisiko in der EU „hoch“
Die EU hält das Risiko für eine Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus in Europa nun für „hoch“. Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) habe das Risikoniveau von „mittel auf hoch“ gesetzt, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag in Brüssel. „Mit anderen Worten: Das Virus breitet sich weiter aus.“
11:54 Uhr: Südkorea fordert wegen Coronavirus Mordermittlungen gegen Sekte Shincheonji
Südkoreas Hauptstadt Seoul fordert vor dem Hintergrund der Ausbreitung des Coronavirus im Land strafrechtliche Ermittlungen gegen die Sekte Shincheonji. Ein entsprechender Antrag auf Ermittlungen, unter anderem wegen Mordes, sei an die Staatsanwaltschaft übergeben worden, teilte die Stadtverwaltung von Seoul mit. Gefordert werden Ermittlungen gegen zwölf Anführer der Sekte, darunter Gründer Lee Man Hee. Dieser entschuldigte sich am Montag für die Ausbreitung des Virus.
Mehr dazu: Corona-Ausbruch in Südkorea: Seoul fordert Mordermittlungen gegen Shincheonji-Sekte
11:50 Uhr: Indonesien bestätigt erste Coronavirus-Fälle
Indonesien hat am Montag erste Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus bekanntgegeben. Eine 64-jährige Frau und ihre 31-jährige Tochter seien in einem Krankenhaus der Hauptstadt Jakarta positiv auf das Virus getestet worden, teilte Gesundheitsminister Terawan Agus Putranto mit. Beide Patientinnen sind seinen Angaben zufolge nicht schwer erkrankt. Indonesiens Regierung hatte zuvor Warnungen von US-Experten vor möglichen unentdeckten Fälle im viertbevölkerungsreichsten Land der Welt zurückgewiesen.
Im Februar hatten die Autoren einer US-Studie hinterfragt, warum in dem südostasiatischen Inselstaat mit seinen mehr als 260 Millionen Einwohnern und engen Verbindungen zu China bisher keine Coronavirus-Fälle festgestellt wurden. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist besorgt, dass Länder mit einem schwachen Gesundheitssystem nicht die Infrastruktur haben, um Verdachtsfälle auf das Coronavirus zu testen.
Die beiden nun erkrankten Frauen in Indonesien hatten nach offiziellen Angaben möglicherweise engen Kontakt zu einem Japaner, bei dem das Virus im Nachbarland Malaysia nachgewiesen wurde.
11:15 Uhr: New York meldet ersten Coronavirus-Fall
Die Coronavirus-Epidemie hat New York erreicht: Gouverneur Andrew Cuomo gab den ersten Infektionsfall in der US-Ostküstenmetropole am Sonntag (Ortszeit) bekannt. Die Patientin sei eine Frau Ende 30, die sich auf einer Reise in den Iran angesteckt habe, erklärte Cuomo. Sie sei nicht schwer erkrankt und stehe derzeit unter häuslicher Quarantäne. Auch die Bundesstaaten Florida und Rhode Island meldeten erste Fälle.
Kurz zuvor hatten die US-Behörden einen zweiten Todesfall durch das neuartige Coronavirus bekanntgegeben. Beide Todesfälle waren im Kreis King im Westküstenstaat Washington, zu dem auch die Großstadt Seattle gehört. Am Samstag hatten die US-Behörden den ersten Todesfall bekanntgegeben, in beiden Fällen waren Patienten Vorerkrankt.
In den USA wurden bis Samstag 69 bestätigte Coronavirus-Falle gemeldet, die meisten davon in Kalifornien. Bei mehreren Patienten ist der Infektionsweg unklar. Sie waren nicht im Ausland und hatten auch keinen Kontakt zu anderen bekannten Infizierten. Dies deutet darauf hin, dass sich das Virus bereits in der Bevölkerung verbreitet. Weitere Todesfälle seien wahrscheinlich, sagte Präsident Donald Trump am Samstag. Er warnte aber vor Panikmache.
10:20 Uhr: RKI meldet 150 Coronavirus-Infektionen in Deutschland
Das Robert-Koch-Institut hat am Montag 150 Infektionen mit dem Coronavirus in Deutschland bestätigt, nach 129 am Vortag. Laut Zählweise der selbstständigen Bundesoberbehörde für Infektionskrankheiten gibt es Stand Montag 86 Fälle in NRW, 26 in Bayern, 19 in Baden-Württemberg, zehn in Hessen, jeweils zwei in Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein sowie jeweils einen in Berlin, Hamburg, Bremen und Niedersachsen. Hinzu kommen zwei Infektionsfälle unter den Anfang Februar aus China zurückgeholten Deutschen.
Die einzelnen Landesbehörden hatten zuvor teilweise schon entsprechende Zahlen veröffentlicht, wobei das Landesministerium in Bayern die 14 bereits aus dem Krankenhaus entlassenen Fälle ausklammert. Dies entspricht nicht der sonst üblichen Zählweise.
9:50 Uhr: Lufthansa setzt Flüge nach China und in den Iran weiter aus
Die Lufthansa-Gruppe setzt alle Flüge zum chinesischen Festland sowie in die iranische Hauptstadt Teheran wegen des Ausbreitung des Coronavirus weiter aus. Nach eingehender Bewertung aller aktuell vorliegenden Informationen zum Virus habe man entschieden, die Flüge von Lufthansa, SWISS und Austrian Airlines zwischen Deutschland, der Schweiz sowie Österreich und China weiterhin bis einschließlich 24. April auszusetzen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Die Verbindung nach Teheran soll demnach bis zum 30. April gestrichen werden.
Zudem reduzierten die Airlines der Lufthansa-Gruppe zusätzliche Frequenzen in ihrem Streckennetz unter anderem von und nach Hongkong und Seoul. Die Flüge zwischen München und Hongkong sollen zwischen dem 6. März und dem 24. April ausgesetzt werden. Fluggäste würden in dieser Zeit nach Möglichkeit über Frankfurt und Zürich umgebucht, so die Lufthansa. Zwischen dem 5. März und dem 24. April sollen auch auf den Routen von Frankfurt und München nach Seoul einige Frequenzen gestrichen werden. Auch die Frequenzen auf diversen Routen nach Italien werden nach Lufthansa-Angaben im März reduziert. Dies umfasst demnach die Ziele Mailand, Venedig, Rom, Turin, Verona, Bologna, Ancona und Pisa. Zudem sollen auch die Frequenzen auf mehreren innerdeutschen Verbindungen verringert werden.
9:20 Uhr: Zustand des Berliner Infizierten „stabil“
Der Zustand des ersten Coronavirus-Infizierten in Berlin ist nach Angaben von Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) „stabil“. Bei ihm handele es sich um einen jungen Mann aus Berlin-Mitte, sagte die Senatorin am Montag im RBB-Inforadio. Er habe sich am Sonntag in der Rettungsstelle der Charité im Virchow-Klinikum gemeldet. Von dort sei er sofort in die Charité in Mitte gebracht worden, wo er behandelt und isoliert werde.
Der zuständige Amtsarzt sei unmittelbar danach tätig geworden, so Kalayci weiter. Er habe sofort nach Kontaktpersonen des Infizierten gesucht: „Die Nachverfolgung hat bisher ergeben, dass es zehn Kontaktpersonen gab.“ In der Rettungsstelle des Virchow-Klinikums, wo der Patient sich zuerst gemeldet hatte, habe man ebenfalls nachverfolgt, mit wem er Kontakt hatte.
7:35 Uhr: Norditalien verlängert Abriegelung in Krisengebieten
Italien hat die Abriegelung von elf Gemeinden im Norden verlängert. Zivilschutzchef Angelo Borrelli hatte zuvor in Rom darüber informiert, dass 1694 Menschen mit dem Sars-CoV-2-Erreger infiziert seien. Davon seien 34 gestorben, 83 bereits wieder genesen. Außer China hat nur Südkorea noch mehr Infizierte, nämlich derzeit 4212. Im Iran wurden bisher 978 Fälle gemeldet.
7:27 Uhr: Vorsichtige Entwarnung in Bonn
In einer Bonner Offenen Ganztagsbetreuung (OGS) liegen seit Sonntagabend 185 negative Tests für die Schüler einer Grundschule vor. Bei 30 Tests von Schülern und Lehrern liegen noch keine Ergebnisse vor. Ein 23-jähriger infizierter Mitarbeiter der Schule, bei dem nur leichte Symptome aufgetreten waren, befindet sich nach Angaben der Uniklinik Bonn in häuslicher Quarantäne. Der Student hatte die Karnevalsfeier im Kreis Heinsberg besucht.
7:19 Uhr: 130 gemeldete Fälle in Deutschland
Bislang liegen nach aktuellen Meldungen 130 Fälle in Deutschland vor:
Bundesland | Fälle |
Baden-Württemberg | 15 |
Bayern | 23 |
Berlin | 1 |
Bremen | 1 |
Hamburg | 1 |
Hessen | 8 |
Niedersachsen | 1 |
Nordrhein-Westfalen | 74 |
Rheinland-Pfalz | 2 |
Schleswig-Holstein | 2 |
Repatriierte | 2 |
Gesamt | 130 |
In den aufgeführten Zahlen sind die bereits als geheilt geltenden 16 Fälle enthalten.
7:15 Uhr: Ergebnisse von Tropical-Island-Mitarbeitern erwartet
Für den Montag werden Ergebnisse von Mitarbeitern des Brandenburger Erlebnisbads „Tropical Islands“ erwartet. Dort war ein Mann aus Nordrhein-Westfalen zu Besuch, bei dem der Erreger später nachgewiesen wurde.
In Deutschland sind bislang mehr als 130 Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 bekannt, das die Lungenerkrankung Covid-19 verursachen kann. Mit Berlin sind es nun zehn Bundesländer, aus denen Infektionen gemeldet wurden.
7:11 Uhr: Infektionen in Südkorea auf über 4.000 angestiegen
Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen in Südkorea ist auf mehr als 4000 gestiegen. Über die Nacht zum Montag kamen 476 neue Fälle hinzu, wie die Gesundheitsbehörden mitteilten. Damit wurden bisher 4212 Menschen positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet – so viele wie nirgendwo sonst außerhalb Chinas, wo die Lungenkrankheit im Dezember ausgebrochen war. Die Zahl der Todesfälle, die mit dem Virus in Verbindung gebracht werden, kletterte in Südkorea um vier auf 22.
00:30 Uhr: Zwei Jahresmengen an Desinfektionsmitteln in einer Woche verkauft
Die Apotheken in Nordrhein haben in der vergangenen Woche so viel Desinfektionsmittel verkauft wie sonst in zwei Jahren. „Desinfektionsmittel sind derzeit knapp, in vielen Apotheken und beim Großhändler sind sie vergriffen“, sagte Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der „Rheinischen Post“ (Montag). Dies sei aber kein Grund zur Panik.
Desinfektionsmittel würden, anders als Mundschütze, vor allem in Deutschland und Europa hergestellt. „Hier kann die Lieferung rasch hochgefahren werden. Schon bald wird Desinfektionsmittel wieder verfügbar sein, auch begrenzt-viruzides, das Coronaviren tötet.“ Auch müsse jetzt nicht jeder Desinfektionsmittel benutzen. Besonders wichtig sei eine gute Handhygiene, um sich und seine Mitmenschen zu schützen, sagte Preis.
Sonntag, 01. März
23:40 Uhr: Erste Coronavirus-Infektion in Berlin
In Berlin gibt es die erste bestätigte Infektion mit dem Coronavirus. Das teilte die Senatsverwaltung am späten Sonntagabend mit. Die betroffene Person wird stationär isoliert und behandelt. Der zuständige Amtsarzt habe mit der Nachverfolgung der Kontaktpersonen begonnen, hieß es. Am Montag will Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci über den Fall und das weitere Vorgehen informieren.
Laut eigener Zählung der dts Nachrichtenagentur gab es damit am späten Sonntagabend insgesamt 135 in Deutschland bestätigte Infektionen. Zuvor gab es weder in den neuen Bundesländern noch in Berlin eine bestätigte Infektion, aber in allen alten Bundesländern, außer dem Saarland.
Nach Informationen der dts Nachrichtenagentur hatten die Berliner Gesundheitsbehörden bereits letzte Woche begonnen, ihre Mitarbeiter für den Einsatz in einer geplanten Quarantäne-Station zu gewinnen. Dafür sollen sie ein doppeltes Gehalt bekommen. Eine Quarantäne-Station soll demnach auf dem Gelände des ehemaligen Krankenhauses Moabit in der Turmstraße eingerichtet werden, wo heute unter anderem das Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin seinen Hauptsitz hat.
22:50 Uhr: BaWü: Zahl der Corona-Fälle steigt auf 20
In Baden-Württemberg wurden am späten Sonntagabend vier weitere Corona-Infektionen bestätigt, damit steigt die Zahl auf 20. Das Gesundheitsamt Mannheim meldete drei Fälle. Außerdem teilte das Gesundheitsamt Heilbronn einen weiteren bestätigten Fall von Coronavirus mit.
20:00 Uhr: 16 Corona-Fälle in Baden-Württemberg und 3 in Schleswig-Holstein bestätigt
Die Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Baden-Württemberg ist auf 16 gestiegen. Am Wochenende sei eine weitere Infektion aus dem Raum Freiburg bekannt geworden, teilte das Sozialministerium in Stuttgart am Sonntag mit.
„Es handelt sich um einen 41-jährigen Mann ohne Bezug zu den vorbekannten Fällen“, hieß es. Symptombeginn sei am 26. Februar gewesen. Zuvor – innerhalb der Inkubationszeit – sei der Mann vom 21. bis 23. Februar nach Basel gereist.
In Schleswig-Holstein gibt es einen dritten bestätigten Fall einer Infektion. Es handelt sich um eine Frau aus Nusse, wie der Kreis Herzogtum Lauenburg und das Gesundheitsministerium am Sonntagabend mitteilten. Sie habe nach einem Karnevalsbesuch und dem Kontakt mit später als positiv bestätigten Patienten leichte Erkältungssymptome.
19:40 Uhr: 34 Coronavirus-Tote und 1694 Infizierte in Italien
In Italien ist die Zahl der Toten durch das neuartige Coronavirus auf 34 gestiegen. Das teilte Zivilschutzchef Angelo Borrelli am Sonntag in Rom mit. Das waren fünf Verstorbene mehr als am Vortag. Inzwischen sind nach seinen Angaben 1694 Menschen mit dem Sars-CoV-2-Erreger infiziert. Davon seien 83 bereits wieder genesen.
Trotz der weiter stark steigenden Zahlen wollen die ersten Regionen ihre wegen der Coronavirus-Krise geschlossenen Schulen ab Montag wieder öffnen. Die Schüler in den drei am härtesten getroffenen Regionen – in der Lombardei, der Emilia-Romagna und Venetien – sollen aber weiter zu Hause bleiben – mindestens noch eine Woche. Der Dom in Mailand sollte ebenfalls am Montag wieder für Besucher öffnen.
19:00 Uhr: Armenien meldet ersten Infizierten, Tschechien drei – Erster Toter in Thailand
Wie aus Meldungen der Epoch Times USA hervorgeht meldete Armenien seinen ersten Fall, bei dem eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt wurde am Sonntag. Der Mann war am Freitag von einer Reise aus dem Iran zurückgekehrt. Armenien schloss seine Grenze zum Iran jetzt für zwei Wochen.
Thailand meldete seinen ersten Toten. Der 35-jährige patient litt außerdem am Dengue-Fieber, das ihn zusätzlich schwächte, so die Kinik. In Tahiland waren bis jetzt 42 Infektionen bekannt. 30 Patienten konnten wieder aus den Kliniken entlassen werden. 11 befinden sich noch in Behandlung, sollen aber in einem guten zustand sein.
Der „Focus“ meldete drei bestätigte Infektionen in Tschechien, die in Krankenhäusern in Prag sowie in Usti nad Labem behandelt würden. Alle drei Patienten seien in einem guten Zustand. Da alle drei Patienten sich vorher in Italien aufhielten wird vermutet, dass sise sich dort infiziert haben.
16:30 Uhr: Italien plant Erhöhung des Staatsdefizits
Die italienische Regierung plant ein Hilfspaket für die durch den Coronavirus-Ausbruch zusätzlich angeschlagene Wirtschaft in Höhe von 3,6 Milliarden Euro. Diese Summe nannte Wirtschaftsminister Roberto Gualtieri am Sonntag in einem Interview der „La Repubblica“.
Ministerpräsident Giuseppe Conte sprach in der Zeitung „Il Fatto Quotidiano“ den Wunsch Roms an, dass das hoch verschuldete Land die Defizitquote für den Staatshaushalt erhöhen wolle. Das werde mit der Europäischen Union abgestimmt, wurde er in Agenturen zitiert.
16:00 Uhr: Frankreich untersagte alle Großveranstaltungen mit mehr als 5000 Menschen
Frankreich hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums zuvor alle Großveranstaltungen mit mehr als 5000 Menschen untersagt. Selbst beim Ligaspiel von Paris Saint-Germain gegen Dijon war erst 75 Minuten vor dem Anpfiff klar, dass die Partie überhaupt stattfinden kann.
Verschoben wurde das erste Saisonrennen der World Triathlon Serie in Abu Dhabi, das ursprünglich für den 5. bis 7. März geplant war. Es soll möglichst im März oder im April nachgeholt werden.
Die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking scheinen bisher nicht betroffen. „Wir geben unser Bestes, um die Vorbereitungen auf Peking 2022 voranzutreiben – trotz des Kampfes gegen das Virus – und zu gewährleisten, dass die Vorbereitungen im Zeitplan und gemäß den Standards laufen“, sagte Pekings Vize-Bürgermeister Zhang Jiandong.
11:30 Uhr: Nach den USA meldet Australien seinen ersten Toten
Nach den USA hat auch Australien seinen ersten Todesfall durch das neuartige Coronavirus gemeldet. Ein 78-jähriger Mann, der Passagier des in Japan unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes „Diamond Princess“ gewesen sei, sei am Sonntag in einem Krankenhaus in Perth gestorben, sagte eine Sprecherin der Gesundheitsbehörde des Bundesstaates Western Australia.
Auch seine 79-jährige Frau habe sich während der Kreuzfahrt mit dem Virus angesteckt, hieß es. Sie werde weiter in einem Krankenhaus in Perth behandelt.
Die „Diamond Princess“ mit ursprünglich gut 3700 Passagieren und Besatzungsmitgliedern an Bord war wegen des neuartigen Coronavirus am 5. Februar im Hafen von Yokohama für zwei Wochen unter Quarantäne gestellt worden. Bei mehr als 700 Menschen an Bord wurde eine Infektion festgestellt. Bei mehreren Passagieren, die nach einem negativen Test von Bord gehen durften, wurde das Virus allerdings erst nach ihrer Heimkehr nachgewiesen.
Die US-Regierung gab am Samstag den ersten Todesfall durch das Virus bekannt. Es handelte sich um eine Frau Ende 50 aus dem Landkreis King im Bundesstaat Washington, sagte US-Präsident Donald Trump.
10:45 Uhr: RKI bestätigt 117 Coronavirus-Infektionen in Deutschland
Das Robert Koch-Institut hat am Sonntag 117 Infektionen mit dem Coronavirus in Deutschland bestätigt, nach 66 am Vortag. Laut Zählweise der selbstständigen Bundesoberbehörde für Infektionskrankheiten gibt es Stand Sonntag 66 Fälle in NRW, 19 in Bayern, 15 in Baden-Württemberg, acht in Hessen, jeweils zwei in Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein sowie jeweils einen in Hamburg, Bremen und Niedersachsen. Hinzu kommen zwei Infektionsfälle unter den Anfang Februar aus China zurückgeholten Deutschen.
Die einzelnen Landesbehörden hatten schon am Samstag entsprechende Zahlen veröffentlicht.
Verwirrung gab es um die Meldung aus Bayern: Dort sprach das Landesministerium am Samstag von vier Infektionen und klammerte die 14 bereits aus dem Krankenhaus entlassenen Fälle aus. Dies entspricht nicht der sonst üblichen Zählweise. Auch die Zahlen der WHO waren nicht aktuell. Dort war am Sonntagmorgen noch von 57 bestätigten Fällen in Deutschland die Rede.
10:30 Uhr: Für hunderte Menschen im Kreis Heinsberg endet häusliche Quarantäne
Im von Coronavirus-Infektionen besonders betroffenen Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen dürfen seit Sonntag eine Vielzahl von Menschen wieder ihre Häuser verlassen. Etwa zwei Drittel der bislang rund 1000 Menschen in häuslicher Quarantäne können sich nun wieder frei bewegen, wie ein Sprecher der Kreisverwaltung mitteilte.
Diese Menschen hatten im Zusammenhang mit einer Karnevalssitzung am 15. Februar mehrere Tage in ihren Wohnungen bleiben müssen, in dieser Zeit aber keine Symptome gezeigt. Die Karnevalssitzung vor gut zwei Wochen in der Gemeinde Gangelt gilt aus Ausgangspunkt der Infektionen mit den neuartigen Coronavirus im Kreis Heinsberg. Die Zahl der bestätigten Fälle in der Region stieg am Sonntag auf zunächst 65.
Zugleich wurden am Wochenende aus nahezu allen westdeutschen Bundesländern bestätigte Coronavirus-Fälle gemeldet, darunter nun auch aus Schleswig-Holstein und Bremen.
07:00 Uhr: Seehofer – Corona-Impfstoff kommt Ende des Jahres
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) geht nicht von einem schnellen Ende des Kampfes gegen das Coronavirus aus. „Ich rechne damit, dass wir zum Jahreswechsel einen entsprechenden Impfstoff zur Verfügung haben“, sagte er der „Bild am Sonntag“.
Bis dahin müsse man das Virus „mit den klassischen Mitteln des Seuchenschutzes bekämpfen. Wir müssen die Infektionsketten konsequent unterbrechen.“
Der Innenminister schließt dabei auch die Absperrung von Regionen oder Städten nicht aus: „Dieses Szenario wäre das letzte Mittel.“
Schutz vor Virus: Seehofer gibt Menschen nicht mehr die Hand
Um sich selbst vor dem Virus zu schützen, gibt Seehofer Menschen nicht mehr die Hand: „Ich sage aber jedes Mal, dass das nichts mit Unhöflichkeit zu tun hat.“
Seehofer begrüßte die Absage der Internationalen Tourismus-Börse in Berlin: „Ich bin froh, dass die ITB abgesagt wurde.“ Dies sei auch der ausdrückliche Wunsch von Bundeskanzlerin Angela Merkel gewesen. Aus China hatten sich nach Einschätzung des Innenministeriums rund 300 bis 500 Personen zur ITB angemeldet.
06:00 Uhr: Scholz erwägt Konjunkturprogramm wegen Corona-Krise
Die Bundesregierung bereitet sich auf einen Einbruch der Wirtschaftsleistung durch eine Coronavirus-Epidemie vor. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) will notfalls ein Hilfsprogramm auflegen.
„Wenn die Lage es erforderte, dass ein solcher Impuls nötig wird, haben wir auch die Mittel, ein Konjunkturprogramm aufzulegen“, sagte der Vizekanzler der „Welt am Sonntag“.
Deutschland sei gewappnet. Zunächst gehe es um medizinische Nothilfe. Diese ließe sich aus dem laufenden Etat bestreiten.
Scholz sagte: „Sollte es darüber hinaus zu schweren Verwerfungen in der Weltwirtschaft kommen, etwa weil weltweit Märkte und Produktionsstätten beeinträchtigt werden, haben wir alle Kraft, um darauf schnell, entschieden und stark zu reagieren.“
05:00 Uhr: Linke: Bundesregierung hat Corona-Gefahr „wochenlang unterschätzt“
Die Linke im Bundestag hat den Umgang der Bundesregierung mit der drohenden Corona-Epidemie als unzureichend kritisiert.
„Das Krisenmanagement von Gesundheitsminister Spahn und der Bundesregierung in Bezug auf das Coronavirus ist unzureichend“, sagte Fraktionschef Dietmar Bartsch dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Sonntagausgaben).
„Die Entwicklung wurde wochenlang unterschätzt. Das hat zu zusätzlicher Verunsicherung der Bürgerinnen und Bürger geführt.“
Konkret kritisierte Bartsch unter anderem fehlende Vorräte an Medizin- und Sanitärprodukten. „Es darf nicht sein, dass Desinfektionsmittel und Atemschutzmasken flächendeckend ausverkauft sind, obwohl die Corona-Krise seit Ende Dezember aus China bekannt ist“, sagte der Linken-Abgeordnete dem RND.
Es muss Vorräte und zentrale Lager an Hygiene- und Desinfektionsmittel in allen Bundesländern geben, die die Bevölkerung versorgen, wenn das Risiko einer Epidemie besteht.“
Der Gesundheitsminister müsse in Abstimmung mit den Ministern der Länder sicherstellen, „dass Hygiene- und Desinfektionsmittel wieder flächendeckend erhältlich sind“, forderte Bartsch.
Zu wenig konkrete Maßnahmen
Die Linke rügte Spahn dafür, dass auf die Feststellung, Deutschland stünde am Beginn einer Epidemie, zu wenig konkrete Maßnahmen erfolgt seien. „Viele andere Länder haben entschlossener auf das Corona-Virus reagiert“, sagte Dietmar Bartsch.
Spahn sollte den Bürgerinnen und Bürgern erklären, wie er bei steigenden Fallzahlen eine sprunghafte Verbreitung eindämmen will.“
Aus Sicht von Linken-Fraktionschef Bartsch ist auch die Information der Bevölkerung durch die Bundesregierung nicht ausreichend. „Gerade Menschen mit Vorerkrankungen müssen wissen, welches Verhalten ratsam ist“, sagte der Linke dem RND.
Zudem seien weitere konkrete Schritte nötig: „Alle Bürgerinnen und Bürger, die in den letzten Wochen in Risikogebieten außerhalb Deutschlands verreist waren, sollten obligatorisch getestet werden“, forderte Bartsch.
Auch Aussteigerkarten, die am Freitagabend vom Krisenstab für alle Bahn- und Flugreisen innerhalb und nach Deutschland beschlossen wurden, reichten allein nicht aus: „Nach Flug-, Bahn- und Busreisen aus Risikogebieten müssen ab sofort die Menschen getestet werden“, fordert die Linke.
Zudem müsse die Bundesregierung in Absprache mit den europäischen Partnern dafür Sorge tragen, dass die Erforschung eines Impfstoffes schnellstmöglich vorangetrieben und zeitnah abgeschlossen wird. Auch müsse „mangelhafte personelle und materielle Ausstattung der zuständigen Behörden rückgängig gemacht werden“, sagte Bartsch dem RND.
„Es zeigt sich, dass die Sparpolitik der letzten Jahre die Krisenreaktionsfähigkeit des Gesundheitssektors erheblich schwächt.“
04:40 Uhr: Südkorea ruft wegen Coronavirus höchsten Krisenalarm aus
Im Kampf gegen die Coronavirus-Epidemie hat Südkorea die höchste Krisenalarm-Stufe ausgerufen. Dies teilte Präsident Moon Jae In am Sonntag mit. Die Regierung werde alle nötigen Maßnahmen ergreifen, um die Epidemie einzudämmen. „Wir werden den Covid-19-Ausbruch überstehen und unsere schrumpfende Wirtschaft wieder beleben.“
Auch am Sonntag vermeldeten die südkoreanischen Behörden wieder hunderte neue Infektionen. Es seien 376 Neuinfektionen registriert worden, teilte die staatliche Gesundheitsbehörde mit. Damit haben sich insgesamt schon mehr als 3.500 Menschen mit dem neuartigen Virus in Südkorea angesteckt.
Das sind weltweit mit Abstand die meisten Fälle außerhalb Chinas. Die Zahl der Infektionen dürfte sich noch weiter erhöhen, da die Behörden mehr als 260.000 Mitglieder einer christlichen Sekte untersuchen wollen, bei der die ersten Fälle in Südkorea aufgetreten waren.
04:00 Uhr: EVP-Fraktionschef: Fragebögen wegen Coronavirus kommen zu spät
Der Fraktionsvorsitzende der christdemokratischen EVP im Europaparlament, Manfred Weber, hat schwere Versäumnisse der Europäer im Kampf gegen das Coronavirus kritisiert.
„Bereits vor Wochen hätten die Mitgliedsstaaten bei der Einreise in den Schengen-Raum gemeinsam Fragebögen ausgeben müssen, um eine gemeinsame Risikobewertung zu haben“, sagte der stellvertretende CSU-Vorsitzende den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben).
Das Virus respektiert keine europäischen Grenzen, deshalb ist eine europäische Reaktion überfällig.“
Die Mitgliedsstaaten müssten dringend ihre Maßnahmen koordinieren und gemeinsame Regelungen für die Einreise in den Schengen-Raum anwenden. Im Schengen-Raum – benannt nach den Schengener Abkommen – haben 26 europäische Staaten ihren Binnengrenzen abgeschafft.
Bei der Vorbereitung auf eine Pandemie seien die EU-Staaten „unterschiedlich gut unterwegs“, stellte Weber fest. Notwendig sei deshalb europäische Solidarität.
Es hilft uns in Deutschland mittelfristig nichts, wenn in einem Nachbarland das Virus überhand nimmt.“
04:00 Uhr: Laschet: „Einen kühlen Kopf bewahren“
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) rief die Bevölkerung dazu auf, Panik zu vermeiden. „Das Leben normal weiterführen und weiter einen kühlen Kopf bewahren“, riet Laschet in „Bild am Sonntag“.
Der Großteil der Bevölkerung reagiere besonnen: „Das ist gut, weil viele neue Probleme entstehen, wenn wir die Nerven verlieren. Deshalb gilt jetzt und für jede Krise: Ruhe bewahren.“
Er selbst habe keine Angst vor einer Ansteckung: „Menschen zu treffen oder auf Veranstaltungen zu gehen gehört zu meinem Beruf. Ich kann und will nicht wochenlang Menschen meiden.“
Samstag, 29. Februar
21:20 Uhr: Zahl der Coronavirus-Infektionen in Deutschland steigt auf über 100
Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist bis Samstagabend auf über 100 angestiegen. Allein im Kreis Heinsberg in NRW hat der dortige Krisenstab 60 bestätigte Fälle verzeichnet, darunter vier der 114 Kinder des Kindergartens in Breberen, wo eine infizierte Erzieherin tätig war. Die erkrankten Kinder weisen bislang allenfalls Erkältungssymptome auf, hieß es.
Bis auf ein stationär aufgenommenes Ehepaar werden alle anderen Erkrankten im Kreis Heinsberg nicht im Krankenhaus behandelt. In NRW gab es weitere Meldungen aus dem Kreis Wesel, der Städteregion Aachen, aus Lüdenscheid, Bonn und Köln. Bayern meldete am Samstagabend drei neue Fälle in Oberbayern, ohne zunächst weitere Details zu nennen.
Weitere Infektion in Hamburg
Aus Hamburg wurde bereits am Samstagnachmittag eine neue Infektion gemeldet. Es handele sich um eine Frau, die am 28. Februar von Teheran aus nach einem einwöchigen Aufenthalt im Iran mit dem Flugzeug nach Hamburg zurückgekehrt sei und die sich mittlerweile in häuslicher Isolation befinde.
„Es geht ihr den Umständen entsprechend gut“, hieß es von den Gesundheitsbehörden der Hansestadt. Insgesamt sind damit bislang aus Nordrhein-Westfalen 65, aus Bayern 18 und aus Baden-Württemberg 15 Fälle gemeldet worden, je drei Fälle aus Hessen und Rheinland-Pfalz, sowie je ein Fall aus Bremen, Hamburg und Schleswig Holstein. Bei Letzterem handelt es sich um einen Arzt, der als Arzt an der Kinderklinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) arbeitet.
Außerdem waren unter den aus China zurückgeholten Deutschen zwei Infektionsfälle. Allein aus Bayern wurde allerdings bereits bei 14 Fällen eine Genesung gemeldet. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) teilte am Samstagabend mit, er habe angeordnet, dass nicht nur wie bislang bei Flügen aus China, sondern auch aus dem Iran, Italien, Japan und Südkorea ein Formblatt mit persönlichen Angaben und Kontaktdaten für die nächsten 30 Tage auszufüllen ist.
Bei Zügen und Bussen aus Italien sollten Verhaltenshinweise an die Passagiere ausgegeben werden. Nach Gesprächen mit Vertretern von Kassen und Ärzten in dieser Woche können Tests auf das Coronavirus zudem nun leichter abgerechnet werden, teilte das Gesundheitsministerium mit. Der jeweilige Arzt entscheide über die Notwendigkeit.
21:17 Uhr: Hamsterkäufe in deutschen Supermärkten nehmen zu
Die Verbreitung des Coronavirus in Deutschland treibt Verbraucher zu Hamsterkäufen. Lebensmittelhändler verzeichnen eine gestiegene Nachfrage nach haltbaren Lebensmitteln und Getränken. Auch Regale mit Reinigungstüchern oder Desinfektionsmitteln sind leergeräumt.
Nach Einschätzung des Handels drohen deswegen aber keine Engpässe. Die Lieferstrukturen seien effizient und gut vorbereitet, die Versorgung der Bevölkerung gewährleistet, sagte der Sprecher des Handelsverbands Deutschland, Kai Falk, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur.
19:39 Uhr: Erster Todesfall in den USA
In den USA ist erstmals eine mit dem neuartigen Coronavirus infizierte Person gestorben. Die Gesundheitsbehörde im US-Bundesstaat Washington bestätigte den Todesfall am Samstag.
Unterdessen spricht US-Präsident Donald Trump über den Corona-Ausbruch in den USA:
https://www.theepochtimes.com/live
19:32 Uhr: Zahl der Toten durch Coronavirus-Epidemie in Italien auf 29 gestiegen
Die Zahl der Todesopfer durch die Coronavirus-Epidemie in Italien ist auf 29 gestiegen. Seit Freitag seien acht weitere Infizierte gestorben, teilte der italienische Zivilschutz am Samstag mit. Die Zahl der Infektionen stieg unterdessen weiter stark an. Nach 888 Fällen am Freitagabend gibt es nun laut Zivilschutz 1128 registrierte Fälle. 52 Prozent davon haben aber keine oder nur geringe Symptome.
Italien ist der bislang größte Infektionsherd des neuartigen Coronavirus in Europa. Möglicherweise sei der Erreger schon seit Mitte Januar im Land, und offenbar sei er seitdem mutiert, hatte der Leiter des Biomedizinischen Forschungsinstituts, Massimo Galli, am Freitag der Nachrichtenagentur AFP gesagt. Gallis Team am Sacco-Krankenhaus in Mailand war es zuvor gelungen, den italienischen Erregerstamm zu isolieren.
18:45 Uhr: Zahl der Coronavirus-Infektionen in Deutschland steigt auf 70
Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist bis Samstagabend auf 70 angestiegen. Bayern meldete am Samstagabend drei neue Fälle in Oberbayern, ohne zunächst weitere Details zu nennen. Aus Hamburg wurde bereits am Samstagnachmittag eine neue Infektion gemeldet.
Es handele sich um eine Frau, die am 28. Februar von Teheran aus nach einem einwöchigen Aufenthalt im Iran mit dem Flugzeug nach Hamburg zurückgekehrt sei und die sich mittlerweile in häuslicher Isolation befinde.
„Es geht ihr den Umständen entsprechend gut“, hieß es von den Gesundheitsbehörden der Hansestadt. Insgesamt sind damit bislang aus Baden-Württemberg 14 Fälle gemeldet worden, aus Bayern 18, aus Hessen drei, aus Nordrhein-Westfalen 30, sowie je ein Fall aus Hamburg, Rheinland-Pfalz und Schleswig Holstein.
Bei letzterem handelt es sich um einen Arzt, der als Arzt an der Kinderklinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) arbeitet. Außerdem waren unter den aus China zurückgeholten Deutschen zwei Infektionsfälle. Allein aus Bayern wurde allerdings bereits bei 14 Fällen eine Genesung gemeldet.
18:42 Uhr: Drei weitere bestätigte Coronavirus-Fälle in Bayern
Auch in Bayern ist die Zahl der Coronavirus-Fälle am Samstag gestiegen. Wie das bayerische Staatsministerium für Gesundheit in München mitteilte, wurden bis zum späten Nachmittag drei neue Fälle bestätigt, die aus Oberbayern stammen. Weitere Einzelheiten sollen demnach am Sonntag mitgeteilt werden.
Nach Angaben des Ministeriums gibt es damit derzeit vier bestätigte Coronavirus-Fälle in Bayern. Am Donnerstag war demnach der Fall eines Mannes in Mittelfranken bekannt geworden, der in Deutschland Kontakt zu einem Italiener hatte, der später positiv auf das Virus getestet wurde.
16:20 Uhr: Kirschblüten-Feste in Japan abgesagt
Wegen der anhaltenden Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hat Japan mehrere seiner berühmten Kirschblüten-Feste abgesagt. Die traditionellen Frühlingsfeiern in den Städten Tokio und Osaka, die jährlich Millionen von Menschen anlocken, werden nicht wie geplant im April stattfinden, wie die Organisatoren am Freitag mitteilten. Weitere Absagen von werden nach Berichten der örtlichen Medien voraussichtlich folgen.
Japans Behörden versuchen mit einer Vielzahl von Maßnahmen, die Ausbreitung des Erregers der Atemwegserkrankung Covid-19 aus China einzudämmen. Unter anderem wurden zahlreiche Schulen geschlossen, und die Regierung forderte die Menschen auf, die öffentlichen Verkehrsmittel während der Stoßzeiten zu meiden sowie von zu Hause aus zu arbeiten. Der Disneyland-Freizeitpark in Tokio gab am Freitag seine rund zweiwöchigen Schließung bekannt.
Derweil kündigte Japans Regierungschef Shinzo Abe ein „zweites Notfallpaket“ in Höhe von über 270 Milliarden Yen (rund 2,3 Milliarden Euro) an. Mitte Februar hatte die Regierung bereits 15,3 Milliarden Yen zur Finanzierung der Eindämmungsmaßnahmen gegen das Virus zur Verfügung gestellt. Unter anderem sollten damit Virus-Tests sowie Inspektionen an den Grenzen finanziert sowie die Herstellung von Atemschutzmasken ausgeweitet werden.
In Japan wurden bis Samstag mindestens 230 Infektionsfälle bestätigt, fünf Menschen starben. Weltweit wurden mehr als 85.000 Fälle und mehr als 2900 Tote gemeldet.
16:05 Uhr: Frankreich untersagt Veranstaltungen mit mehr als 5000 Menschen
Die französischen Behörden haben angesichts der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus Veranstaltungen mit mehr als 5000 Teilnehmern bis auf Weiteres untersagt. Alle Zusammenkünfte von mehr als 5000 Menschen „in geschlossenen Räumen“ sowie manche im Freien würden abgesagt, teilte die Regierung in Paris am Samstag mit. Unter anderem strichen die Behörden den für Sonntag geplanten Pariser Halbmarathon mit rund 44.000 angemeldeten Läufern sowie den letzten Veranstaltungstag der internationalen Landwirtschaftsmesse in der Hauptstadt.
Nach Angaben von Gesundheitsminister Olivier Véran wurden seit Freitagabend 16 neue Infektionsfälle im Land bestätigt, womit die Gesamtzahl der in Frankreich infizierten Menschen auf insgesamt 73 steigt.
13:50 Uhr: Vier Kita-Kinder in Heinsberg infiziert
Im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen ist bei vier Kindern eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen worden. Das teilte der Kreis Heinsberg am Samstagnachmittag mit. Die Kinder gingen in die Kindertagesstätte im Kreis Heinsberg, in der eine zuvor an COVID-19 erkrankte Erzieherin arbeite.
Allen vier betroffenen Kindern gehe es gut, hieß es weiter. Insgesamt sei die Zahl der mit dem Coronavirus nachweislich infizierten Personen im Kreis Heinsberg nun auf 60 gestiegen, sagte eine Sprecherin des Kreises Heinsberg. Zuvor hatte der Krisenstab des Kreises Heinsberg zur Bewältigung der Coronavirus-Krise den Entschluss gefasst, die Kindertagesstätten, Schulen und Kindertagespflegeeinrichtungen sowie Tagespflegeeinrichtungen bis einschließlich zum 6. März zu schließen.
Am Dienstagabend war die erste Coronavirus-Infektion in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen worden. Am Mittwoch war ein weiterer Fall einer Coronavirus-Infektion bestätigt worden. Es handele sich um eine Person aus dem engen persönlichen Umfeld des Patienten, bei dem bereits am Dienstag das Virus nachgewiesen wurde, wie das Universitätsklinikum Düsseldorf mitteilte.
12:28 Uhr: Trump sagt Treffen mit Kurz ab
Wegen des neuartigen Coronavirus ist der Besuch von Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz bei US-Präsident Donald Trump kurzfristig verschoben worden. Der Besuch sei „aufgrund der allgemeinen Coronavirus-Situation vom Weißen Haus verschoben“ worden, teilte das Bundeskanzleramt in Wien am Samstag nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur APA mit.
Aus Kurz‘ Umfeld hieß es laut APA, die österreichische Seite sei „nicht ganz unglücklich“ über die Verschiebung, da „die Tage auch in Österreich wegen des Coronavirus gerade sehr intensiv“ seien. Kurz wollte ursprünglich am Sonntag in die USA reisen und am Dienstag Trump im Weißen Haus in Washington treffen. Außenminister Alexander Schallenberg, Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und Europaministerin Karoline Edtstadler sollten den Kanzler begleiten.
In Österreich wurden bis Samstagvormittag neun Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt, wie APA unter Berufung auf das Gesundheitsministerium berichtete. In den USA haben sich mehr als 60 Menschen mit dem Erreger infiziert. Die USA hatten zuvor bereits den Gipfel des Verbands Südostasiatischer Nationen (Asean) wegen der Coronavirus-Epidemie verschoben. Der Gipfel mit US-Präsident Donald Trump als Gastgeber sollte am 14. März in Las Vegas stattfinden.
11:50 Uhr: 813 Neuinfektionen in Südkorea – aktuell 3150 Infiziert und 17 Tote
In Südkorea ist die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen sprunghaft gestiegen. Die staatliche Gesundheitsbehörde bestätigte am Samstag 813 neue Infektionen – dies ist der höchste Anstieg seit dem Auftreten der ersten Fälle in dem Land. Zugleich starben vier weitere Menschen an der von dem Erreger verursachten Lungenkrankheit Covid-19, die Zahl der Todesopfer stieg damit auf 17.
Insgesamt haben sich den Angaben zufolge mehr als 3100 Menschen in Südkorea mit dem ursprünglich von China ausgehenden Virus angesteckt. Das sind weltweit mit Abstand die meisten Fälle außerhalb Chinas. Die Zahl der Infektionen dürfte sich noch weiter erhöhen, da die Behörden mehr als 260.000 Mitglieder einer christlichen Glaubensgemeinschaft untersuchen wollen, von der der Ausbruch in Südkorea ihren Ausgang genommen hatte.
11:49 Uhr Südkoreanerin infiziert sich zum zweiten Mal
Erstmals hat sich ein Patient in Südkorea ein zweites Mal mit dem Virus infiziert. Nach Angaben von Kwon Jun Wook von der Seuchenschutzbehörde handelt es sich um eine 73-jährige Frau, die nach ihrer Genesung und Entlassung aus dem Krankenhaus erneut positiv getestet wurde. Sie sei wegen ihres „geschwächten Immunsystems“ erneut erkrankt, hieß es. Nach seinen Angaben wurden bereits zehn ähnliche Fälle aus China gemeldet.
11:14 Uhr: Italien meldet 889 Infizierte und 21 Tote – Hamstereinkäufe in Bayern
In Italien klettert die Anzahl der Infizierten auf 889. Darüber hinaus wurden 21 Tote gemeldet. Aufgrund der Nähe zu Bayern sind die dortigen Behörden und auch Einwohner in Alarmbereitschaft. In vielen Drogerien und Apotheken sind Desinfektionsmittel knapp. Die Bürger bereiten sich mit Hamstereinkäufen auf einen Ausnahmezustand vor. Nachbarland Schweiz hat bereits alle Großveranstaltungen abgesagt.
1o:48 Uhr: USA sagen Asean-Gipfel ab
Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus verschieben die USA nach Angaben eines Regierungsvertreters den für Mitte März geplanten Asean-Gipfel. Diese Entscheidung sei in Absprache mit den Staaten des Verbandes Südostasiatischer Nationen (Asean) getroffen worden, sagte am Freitag in Washington der Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte. Der Gipfel mit US-Präsident Donald Trump als Gastgeber sollte am 14. März in Las Vegas stattfinden. Ein neues Datum gibt es den Angaben zufolge noch nicht.
„Die USA haben zusammen mit ihren Partnern die schwierige Entscheidung getroffen, das Treffen der Staats- und Regierungschefs der Asean-Staaten zu verschieben“, sagte der Regierungsvertreter. Er versicherte zugleich, dass Trump „mit Ungeduld“ auf ein künftiges Treffen warte. Ein Datum dafür gebe es aber noch nicht.
Noch am Dienstag hatte US-Außenminister Mike Pompeo versichert, dass das Gipfeltreffen ungeachtet der unzähligen Corona-Fälle in Asien wie geplant stattfinden werde.
10.00 Uhr: Spahn und EU-Kommission im Kampf gegen das Virus
Mit Blick auf das erneute EU-Sondertreffen hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zu gemeinsamen Anstrengungen zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus in Europa aufgerufen. „Die Lage hat sich in vielen Ländern Europas in den letzten Tagen und Stunden deutlich verändert“, erklärte Spahn am Samstag. Die Zahl der Infektionen steige, die Verfolgung aller Kontaktketten quer durch Europa werde immer schwieriger.
Mehr dazu: Spahn und EU-Kommission fordern gemeinsamen Kampf gegen Coronavirus
8:00 Uhr: Wehrbeauftragter sieht Bundeswehr „weniger gefährdet“
Die Bundeswehr ist trotz ihrer Größe von über 260.000 Soldaten und Zivilbeschäftigen nach Ansicht des Wehrbeauftragten Hans-Peter Bartels (SPD) bei einer Corona-Epidemie „strukturell eher weniger gefährdet als andere Teile der Gesellschaft“. Das berichten die zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).
Bartels verwies auf das gut organisierte Meldewesen und den „höchst kompetenten“ Sanitätsdienst. „Er ist relativ groß und qualitativ international durchaus das Maß der Dinge“ und könne im äußersten Fall Amtshilfe leisten.
„Klar, im Kampfraum eines Schützenpanzers sitzt man eng beieinander“, sagte der Wehrbeauftragte. In der Kasernierung sieht er hingegen keinen zusätzlichen Risikoherd. Dass alle Soldaten miteinander in den Kasernen untergebracht wären, sei heute eher die Ausnahme.
„Es schlafen längst nicht alle Soldaten in den Kasernen. Die meisten pendeln nach Hause“, so der SPD-Politiker. Bisher wurde ein Fall gemeldet, ein Soldat der Flugbereitschaft hatte sich mit dem Virus infiziert.
7:44 Uhr: 37 Fälle in Heinsberg- 1000 Menschen unter Quarantäne
Das neuartige Coronavirus breitet sich in Deutschland weiter aus. Am Freitagabend und in der Nacht zum Samstag wurden unter anderem aus Hessen und aus Baden-Württemberg neue Infektionsfälle gemeldet. Im besonders betroffenen Landkreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen erhöhte sich die Zahl der Infizierten nach Behördenangaben um zwei weitere Fälle auf 37. In dem Landkreis befinden sich rund tausend Menschen unter Quarantäne.
Mehr dazu: Anti-Corona-Maßnahmen verschärft: ITB abgesagt – 1000 Menschen unter Quarantäne
7:10 Uhr: ITB abgesagt
Angesichts der stetigen Ausbreitung des neuartigen Coronavirus verschärfen die Behörden weltweit ihre Maßnahmen. In Berlin wurde die Internationale Tourismusmesse ITB abgesagt, die Bundesregierung weitete die Vorschriften für den Flug, Schiffs- und Bahnverkehr aus. Die USA sagten ihrerseits den Asean-Gipfel in Las Vegas ab und raten ihren Bürgern nunmehr von Italien-Reisen ab. Südkorea meldete am Samstag die höchste Zahl an Neuinfektionen innerhalb eines Tages.
Mehr dazu: Anti-Corona-Maßnahmen verschärft: ITB abgesagt – 1000 Menschen unter Quarantäne
00:00 Uhr: USA raten von allen nicht dringend notwendigen Reisen nach Italien ab
Wegen des Virus raten die USA ihren Staatsbürgern von allen nicht dringend notwendigen Reisen nach Italien ab. Eine entsprechende Empfehlung veröffentlichte am Freitag die US-Gesundheitsbehörde CDC.
Sie begründete diesen Schritt damit, dass es in den vom Virus betroffenen Gebieten Italiens „nur eingeschränkten Zugang zu angemessener medizinischer Versorgung“ gebe.
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(afp/dpa/dts/red)
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