Coronavirus in Deutschland: Kommt die bundesweite Ausgangssperre?
Das Coronavirus breitet sich weiter aus und legt große Teile des weltweiten Geschehens lahm.
Auch in Deutschland bleiben die Straßen vermehrt leer, in einigen Großstädten müssen viele Läden bereits geschlossen bleiben.
Das Robert Koch-Institut gab am Freitag wieder die elektronisch übermittelten Daten der Bundesländer mit Stand von 00:00 Uhr für Deutschland bekannt:
(O-TON)
Laut der John Hopkins Universität sind es in Deutschland, mit Stand 18 Uhr, bereits 18.361 bestätigte Fälle.
Das Corona-Testcenter in Frankfurt hatte Donnerstag früh noch gar nicht geöffnet, da bildete sich schon eine lange Schlange. In Reih und Glied, immer mit Abstand zum Vordermann, standen schon um 8 Uhr Dutzende Menschen und warteten. Und die Schlange wuchs rasch. Die Polizei war vor Ort und gab Anordnungen.
150 Menschen können hier täglich von der Kassenärztlichen Vereinigung auf SARS-CoV-2 getestet werden, mehr geht nicht. Laborkapazitäten und fehlendes Personal setzen da Grenzen.
Eine Wartende beschwert sich:
15. O-TON AUF CORONATEST WARTENDE HENRIETTE FISCHER („Ich finde das total schlecht organisiert. Hier stehen Familien, hier stehen Alte, hier stehen Junge. Die einen haben Überweisungen, die anderen stehen, weil sie heute Nacht gehört haben, dass sich jeder anstellen kann ohne irgendetwas. […] Da ist ein Herr hinter mir, der hat gestern hier sechs Stunden gestanden und der gehört eigentlich ins Bett. das kann ja nicht sein, dass so eine Großstadt mit soviel Hintergrund, mit so vielen Krankenhäusern, Ärzten, das hier so schlecht organisiert.“)
Die Bundesregierung hat am Freitag damit begonnen, Krankenhäuser, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen mit medizinischer Schutzkleidung zu versorgen. „Wir sprechen von mehreren zehn Millionen Schutzmasken, die wir gerade erwerben und verteilen“, betonte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums.
Hanno Kautz, Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums, sagte am Donnerstag auf der Bundespressekonferenz:
25. O-TON SPRECHER DES BUNDESGESUNDHEITSMINISTERIUMS, HANNO KAUTZ („Sie wissen, Krankenhausplanung ist Ländersache. Die Länder müssen diese Konzepte erarbeiten. [Die Chefs der Staatskanzleien der Länder waren auch an der Erarbeitung dieses Konzeptes beteiligt, und das müssen die jetzt ausarbeiten. Und klar, die können sich dann an die entsprechenden Landesinstitutionen wenden. Und wie die das regeln? Hoffentlich bald.“])
Mehrere Bundesländer haben am Freitag wegen der Coronavirus-Epidemie Ausgangssperren und Versammlungsverbote verhängt. Am strengsten sind die Maßnahmen in Bayern, wo man ab Samstag nur noch alleine oder mit der Familie nach draußen gehen darf. (O-TON)
In Hessen und Rheinland-Pfalz werden Ansammlungen über fünf Personen verboten, in Baden-Württemberg über drei Personen.
Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans kündigte eine „Ausgangsbeschränkung“ an, die noch am Freitag in Kraft treten soll, weitere Details waren zunächst nicht bekannt. Alle benannten Bundesländer wollen die Gastronomie weitgehend schließen, nur noch zur Mitnahme darf Essen verkauft werden.
In Köln schickte eine Streife des Ordnungsamtes Leute in einem Park am Rhein nach Hause. (O-Ton)
Die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern will im Kampf gegen das Coronavirus mit Lautsprecherdurchsagen Ansammlungen von Menschen auflösen.
Am Sonntag soll auf einer Videokonferenz der Länderchefs mit der Bundeskanzlerin über bundesweite Ausgangssperren beraten werden.
Der Leiter des Instituts für Virologie an der Berliner Charité, Professor Dr. Christian Drosten, erwartet, dass die Ausnahmesituation wegen der Corona-Pandemie ein Jahr anhalten könnte, berichtet „Zeit-online“. Er rechnet jedoch nicht damit, dass alle Einschränkungen bestehen bleiben: „Wir müssen vielleicht davon ausgehen, dass wir gesellschaftlich ein Jahr im Ausnahmezustand verbringen müssen. Aber man wird wahrscheinlich nicht alle Maßnahmen genauso weiterführen, wie man sie jetzt gestartet hat.“, so Drosten im Interview.
China hat in den vergangenen Wochen eine rückläufige Zahl von Infektionen gemeldet. Bis zum 15. März meldeten die chinesischen Behörden zehn Tage hintereinander keine neuen Fälle in allen Regionen außerhalb Wuhans. Am 16. März soll es zu 21 neuen Fälle im ganzen Land gekommen sein.
Internationale Experten stellten indes in Frage, ob die Behauptung Chinas, die Epidemie eingedämmt zu haben, der Wahrheit entspricht.
„Ich glaube, das ist unmöglich. Es ist eine so ernste Krankheit, dass sie im Grunde genommen die Daten fälschen“, sagte Chen Bingzhong, ein ehemaliger Beamter der Nationalen Gesundheitskommission Chinas, der Epoch Times. „Es ist unmöglich, dass es in China null neue Fälle gibt – sie haben sie [die Zahlen] unterdrückt, sodass viele Fälle einfach nicht gemeldet werden.“
Christian Drosten, vom Berliner Charité, sagte, die chinesische Regierung habe das Thema politisiert und nur die aus dem Ausland importierten Fälle hervorgehoben.
„Wir können in nächster Zeit keine verlässlichen Daten aus China erwarten“, sagte er kürzlich in einem Interview mit dem NDR. Es wird so dargestellt, als wäre der Ausbruch in China eingedämmt, aber „natürlich wird es nicht so sein“, sagte er.
Die Epoch Times hat zuvor interne Regierungsdokumente erhalten, in denen detailliert beschrieben wird, wie Chinas Behörden bestätigte Diagnosen verschweigen und relevante Daten vernichten.
Die Pekinger Bildungsbehörde riet den örtlichen Schulen am 17. März unter Berufung auf den aktuellen Ausbruch von der Wiedereröffnung ab. „Viele Infizierte haben keine Symptome und bleiben im Verborgenen … dies könnte einen zweiten Ausbruch auslösen, daran besteht kein Zweifel“, so der ehemalige Beamte Chen.
In den USA wurden derweil erste Klagen gegen die KP-Chinas als Verursacher der COVID-19-Pandemie eingereicht, darunter auch eine Sammelklage.
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