Coronavirus Deutschland: Infizierter Bayer auf La Gomera – Quarantäne ohne Bier

„Wir sind nicht krank und haben kein Bier bekommen. Das ist für einen Bayern das Schlimmste!“, sagte Oliver Heinrich Klassen, einer der fünf isolierten Deutschen auf La Gomera. Einer seiner Freunde hatte sich bereits in Bayern mit dem Coronavirus infiziert. Daraufhin standen alle unter Quarantäne.
Titelbild
Hinweisschild für ein Krankenhaus in Spanien.Foto: iStock
Von 6. Februar 2020

So hatte Oliver Heinrich Klassen sich seinen Urlaub auf La Gomera nicht vorgestellt. Eigentlich wollte er mit Freunden seinen Urlaub auf der kanarischen Insel verbringen. Nach zwei Tagen kam ein Anruf von deutschen Behörden, berichtete er gegenüber „Teneriffa News“. Aufgrund eines Coronaverdachts wurde er mit seinen vier Begleitern im Krankenhaus in La Gomera aufgenommen.

„Am Anfang haben wir das nicht sonderlich ernst genommen. Wir haben zwar gesagt, dass wir das natürlich überprüfen lassen müssen, waren uns aber sicher, dass eine Erkrankung nicht der Fall sein wird“, sagte Klassen. „Natürlich waren wir am Anfang nervös, aber als wir uns erstmal eingelebt hatten, haben wir uns sehr wohlgefühlt“.

Am meisten habe er während der Isolation „ein Bier“ vermisst. Dazu erklärte er: „Wir sind nicht krank und haben kein Bier bekommen. Das ist für einen Bayern das Schlimmste!“

Gemeinsam mit drei weiteren Personen konnte Klassen die Isolation „nach mehreren Tagen“ verlassen. Einer von ihnen befindet sich noch immer unter Quarantäne. Der Deutsche hatte sich zuvor in Bayern mit dem Coronavirus infiziert. Laut Klassen hat sein Freund keinerlei Symptome. „Es geht ihm gut“, sagte Klassen.

Kontaktpersonen auf der Spur in La Gomera

Die Generaldirektion für öffentliche Gesundheit auf La Gomera hatte veranlasst, alle Kontakte des infizierten Deutschen zu finden – vom Barkellner bis hin zu zufälligen Kontakten. Ziel sei es, diese Personen ebenfalls zu isolieren, meldete „Teneriffa News“.

Laut den spanischen Behörden wurden alle Mitreisenden des infizierten Deutschen automatisch als potenziell angesteckt eingestuft. Es sollte ursprünglich eine 14-tägige Quarantäne gelten.

Ob die entlassenen Deutschen nach ihrer Entlassung einer Quarantäne-Regelung unterliegen und welche weiteren Maßnahmen getroffen wurden, ist nicht bekannt. Eine entsprechende Anfrage blieb vom Auswärtigen Amt unbeantwortet.

Das Auswärtige Amt erklärt: „Unser Konsulat in Las Palmas steht in engem Kontakt zu den Betroffenen auf La Gomera, deren Reiseveranstalter und den Behörden vor Ort.“



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