Corona-Comeback? „Eris“-Variante im Vormarsch für den Herbst
„Eris” löst die Corona-Variante „Arcturus” ab. Während Arcturus, so heißt übrigens der hellste Stern des Nordhimmels und der dritthellste am gesamten Firmament, fast unbemerkt am Corona-Himmel verblasst ist, kommt jetzt Variante „Eris“ auf den Plan. Kurz zum Namen: „Eris“ ist die streitsüchtige griechische Göttin der Zwietracht und des Zanks.
Lauterbachs Corona-Frühwarnsystem
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sogleich begonnen, die ersten Warnungen für den Herbst bezüglich der neuen Corona-Variante auszusprechen: Auf X (zuvor Twitter) teilte der SPD-Politiker einen Beitrag des amerikanischen Epidemiologen Eric Feigl-Ding, in dem dieser schreibt, dass sich die Corona-Hospitalisierungen in New York verdoppelt hätten, während sich ebendiese EG.5-Variante gleichzeitig stark ausbreite. Die Daten seien „sehr besorgniserregend“, warnt der Amerikaner und fordert parallel zum Tragen von Masken auf.
Gesundheitsminister Lauterbach stimmt ein und kommentiert in seinem Tweet dazu: „Das muss man im Auge behalten. Unser Frühwarnsystem steht.“
„Eris“-Verbreitung laut WHO kein Grund zur Sorge
Laut „Experten“, so schreibt „Focus“, nimmt die Verbreitung von „Eris“ auch hierzulande zu. Die „Variante unter Beobachtung“ sei zwar bisher nicht „besorgniserregend“, jedoch ab sofort „von Interesse“ – das sagt zumindest die Weltgesundheitsorganisation (WHO). WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus kündigte sogar letzte Woche in Genf an, dass weiterhin das Risiko bestehe, „dass eine gefährlichere Variante auftritt, die zu einem plötzlichen Anstieg der Fälle und Todesfälle führen könnte“.
Erstmals sei die Variante, die mittlerweile in 51 Ländern aufgetaucht sei, am 17. Februar 2023 nachgewiesen worden. In Deutschland ist „Eris“ nach Angaben des Robert Koch-Instituts zum ersten Mal Ende März 2023 registriert worden.
Was sagen die „Experten“ dazu?
Epidemiologe Timo Ulrichs betont gegenüber „Focus“, dass sich Eris „sehr wahrscheinlich“ schon weiter ausgebreitet hat. Ulrichs erwartet in den kommenden Monaten steigende Corona-Fallzahlen in Deutschland durch die im Herbst günstigeren Übertragungsbedingungen. „Die Fälle werden ansteigen, auch wenn wir sie in Ermangelung breitflächiger Testungen nicht sehen werden – es sei denn, die neue Variante sorgt für mehr klinische Fälle, die behandelt werden müssen.“, so Ullrichs gegenüber „Focus“ und weiter, dass sich nur dann der Anstieg der Corona-Zahlen bemerkbar machen würde.
Auch wenn bislang unklar ist, wie krank die neue Corona-Variante „Eris“ mache, warnt Ullrichs: „Es wäre besser, uns auf eine ungünstige Situation vorzubereiten.“
Der Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht hingegen sieht, von „RTL“ im Interview befragt, keinen Hinweis darauf, dass die neue „Eris“-Variante als gefährlich einzustufen wäre: „Es war von Anfang an klar, dass das Coronavirus bleibt und sich in die bereits vorhandenen Virus-Erkrankungen einreihen wird. Diese Variante ist ein Abkömmling von Omikron, über den sich die allgemeine Bevölkerung keine Gedanken machen muss.“, so die Einordnung der aktuellen „Eris“-Lage des Mediziners. Grund dafür sei eine mittlerweile weltweite, gigantische Immunität der Bevölkerung, die hinreichend sei, sich gegen diese neue Variante zur Wehr zu setzen.
Auch Epidemiologe Timo Ulrichs sagt in Bezug auf die gute Grundimmunität in der Bevölkerung: „Es wird sicherlich nicht so dramatisch wie in den ersten Wellen werden.“ Er mahnt aber dennoch: „Angehörige von Risikogruppen sollten sich rechtzeitig vor dem Herbst eine Auffrischungsimpfung holen.“
BioNTech in den Startlöchern
Pfizer und BioNTech sind darauf vorbereitet. Der Umsatz von BioNTech mit Corona-Impfstoffen ist im ersten Halbjahr auf 1,4 Milliarden Euro nach 9,57 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum gesunken und der Gewinn von 5,37 Milliarden Euro auf 311,8 Millionen Euro eingebrochen. Daher wurde im Zuge der Bekanntgabe der Zahlen für das zweite Quartal die Markteinführung des an Omikron XBB.1.5 angepassten COVID-19-Impfstoffs angekündigt. Vorbehaltlich der Zulassung soll die Auslieferung schon im September beginnen.
Bereits im Juni hat BioNTech/Pfizer bei der europäischen und den US-amerikanischen Zulassungsstellen EMA und FDA Anträge für den angepassten COVID-19-Impfstoff für Personen im Alter ab sechs Monaten eingereicht. Nach eigener Aussage haben sie auf eigenes Risiko diesen auch schon vorproduziert, um die Impfstoffversorgung in der kommenden Herbst- und Wintersaison weltweit sicherzustellen. Rund 5 Milliarden Euro plant BioNTech im Jahr 2023, mit COVID-19-Impfstoff umzusetzen.
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion