Claudia Roth kritisiert Friedrich (CSU) für seine „Linksfaschisten“ Aussage
Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) hat ihren Amtskollegen Hans-Peter Friedrich (CSU) für einen Tweet in dem er anscheinende Linkextremisten, die an den Anti-AfD-Aktionen teilnahmen, als „Linksfaschisten“ bezeichnet hatte, scharf kritisiert.
Die von ihm so bezeichneten „Linksfaschisten“ bewarfen Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) während seiner Rede bei einer Demonstration gegen den AfD-Parteitag mit Tomaten, Eiern und einer leeren Plastikflasche.
Friedrich hatte von der Attacke anscheinend erfahren und äußerte sich dann über Twitter zu den Eier- und Tomatenwürfen auf seinen Parteikollegen Gribl: „Wie konnte er glauben, dass die Linksfaschisten Demokraten sind?“ Dafür erntete er neben Zustimmung auch empörte Reaktionen von Twitter-Nutzern. Es gab auch Kritik von Politikerkollegen.
Roth kritisiert Friedrich
Die gebürtige Augsburgerin Roth sagte der Augsburger Allgemeinen: „Friedrich diskreditiert damit nicht nur den Augsburger Oberbürgermeister, sondern die ganze Stadt. Der Kollege sollte sich lieber mit dem auseinandersetzen, was die AfD zeitgleich an Hetze gegen Angela Merkel losgelassen hat.“
Auch der CSU-Bundestagsabgeordnete Volker Ullrich kritisierte seinen Kollegen: „Die Äußerung von Hans-Peter Friedrich auf Twitter ist deutlich zu undifferenziert und zu pauschal.“ Auch während seiner eigenen Rede habe es Pfiffe gegeben, das habe ihn aber auch nicht überrascht. „Solche Unmutsbekundungen muß man aushalten. Das gehört zu einer Demokratie.“ Den Großteil der bis zu 6.000 Teilnehmern habe er als friedlich erlebt.
Hier beispielhaft ein paar Reaktionen von den Internetnutzern auf Friedrichs Beitrag:
Hier äußert sich der Internetnutzer „Allgäuer“ zu der Angabe von 6.000 Menschen, die an der AfD-Gegendemo auf dem Rathausplatz teilgenommen haben sollen …
Wie konnte er glauben, dass die #Linksfaschisten Demokraten sind? https://t.co/AQv7vtEcB1
— Hans-Peter Friedrich (@HPFriedrichCSU) 30. Juni 2018
Ich schätze mindestens die Hälfte davon waren einfach Passanten bei dem Wetter ….ich war beispielsweise auf dem Weg zum Biergarten und wurde garantiert auch mitgezählt als ich am Rathausplatz war… hätte Claudia Roth auch gerne mit Tomaten beworfen, bin aber Demokrat
— Allgäuer (@Andi11703435) 1. Juli 2018
#nurmalso pic.twitter.com/UGYhchnoKR
— pure evil ❌ QFD (@wiederDaIchBin) 1. Juli 2018
Die Nazis waren selbstverständlich links. Regulierungen noch und nöcher der Wirtschaft, Ausrottung der „rechten“ bürgerlichen Mitte und Anbindung der Rüstungs- und Großkonzerne an das System. Uns ist nur die ganzen Jahr was anderes erzählt worden.
— Martina Maier❌ (@freitweeter) 1. Juli 2018
Ein Internetnutzer schrieb:
Man nennt mich „Linksfaschist“ weil ich denke: Wir haben eine multikulturelle Gesellschaft seit Jahrzehnten- und es funktioniert gut. Ich sehe nicht über Defizite hinweg, sondern überlege Lösungen. Deshalb bin ich laut @CSU „Linksfaschist“ – ihr habt ein Rad ab!
— Holger Tiedemann (@holgertma) 30. Juni 2018
Darauf erwiderte ein anderer Internetnutzer:
Wer Demokraten mit Eiern und Tomaten bewirft muss sich den Vorwurf des Faschismus gefallen lassen. Solange Sie ihre Meinung äußern und (respektvoll) diskutieren bin ich felsenfest davon überzeugt, dass @HPFriedrichCSU Sie niemals als „Linksfaschist“ bezeichnen würde.
— Maximilian Märkl (@maerkl_JU) 30. Juni 2018
Auch auf den Beitrag von Gribl bei Facebook, wo er über den Angriff auf sich berichtet, gibt es unterschiedliche Reaktionen:
(er)
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