Clankriminalität: Polizei nimmt Barbershops ins Visier – Auffällig viele Neueröffnungen in NRW
Die nordrhein-westfälischen Sicherheitsbehörden gehen im Kampf gegen kriminelle arabische Familienclans nun auch verstärkt gegen sogenannte Barbershops vor.
„Erste Erkenntnisse zeigen, dass Barbershops im Einzelfall von kriminellen Clanmitgliedern betrieben und durch das Clan-Milieu als Treffpunkt und Rückzugsmöglichkeit genutzt werden“, sagte eine Sprecherin des NRW-Innenministeriums der „Rheinischen Post“ (Montag).
Thomas Weise, Erster Polizeihauptkommissar der Essener Ruhr-Konferenz und ranghoher Clanermittler, bestätigt: „Barbershops sind ein neues Phänomen, das in unseren Kontrollfokus gerückt ist. Die Shops werden in diesem Jahr im Zusammenhang mit Clans das Thema werden.“
Die Polizei habe in letzter Zeit eine auffällige Häufung an Gewerbeanmeldungen im Friseurhandwerk festgestellt. „Allein im Problemviertel Altendorf und der nördlichen Innenstadt in Essen haben über 20 Barbershops kurz hintereinander eröffnet“, sagt Weise. „Da sie sich in den einschlägigen Vierteln befinden, gehen wir momentan davon aus, dass es da Bezüge zur Clankriminalität gibt.“
Die Problematik besteht auch in anderen Teilen Nordrhein-Westfalens: „Erste Erkenntnisse zeigen, dass Barbershops im Einzelfall von kriminellen Clanmitgliedern betrieben und durch das Clan-Milieu als Treffpunkt und Rückzugsmöglichkeit genutzt werden“, sagte eine Sprecherin des Landesinnenministeriums.
Erst vor wenigen Tagen waren in Berlin-Wedding 14 Barbershops kontrolliert worden. Zwei Läden wurden geschlossen und drei Menschen wegen unerlaubten Aufenthaltes vorläufig festgenommen. Auf Twitter erklärte die Polizei: „Die Bekämpfung krimineller Strukturen hat in Berlin auch weiterhin eine hohe Bedeutung.“ (dts/nh)
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