AfD-Bundesvorsitzender Chrupalla: Bürger wollen Regierung aus CDU und AfD
Der AfD-Bundesvorsitzende Tino Chrupalla hat sich „sehr zufrieden“ mit dem Abschneiden seiner Partei in Sachsen-Anhalt gezeigt. Die AfD habe ihr Ziel erreicht, über 20 Prozent zu kommen, sagte Chrupalla am Sonntagabend.
Das Abschneiden des Wahlsiegers CDU und der zweitplatzierten AfD zeige, dass es in Sachsen-Anhalt „nur noch zwei Volksparteien“ gebe, sagte Chrupalla. Prognosen sehen die CDU bei 35 bis 36 Prozent, die AfD bei 22,5 bis 23,5 Prozent
Die Wähler hätten „stark konservativ bürgerlich gewählt“, sagte der AfD-Bundesvorsitzende mit Blick auf die Verluste der Linken und die nur einstelligen Ergebnisse der anderen Parteien. „Das zeigt ganz klar, die Bürger in Sachsen-Anhalt wollen eine Regierung aus CDU und AfD“, so Chrupalla.
AfD mit Ergebnis nicht unzufrieden
„Den Regierenden die Rote Karte zeigen – heute AfD wählen“, schrieb Partei-Vize Alice Weidel noch am Wahltag bei Twitter. Parteichef Jörg Meuthen glaubt, dass das so nicht reicht. „Das Ergebnis ist insgesamt gut und respektabel“, sagt er kurz nach Schließung der Wahllokale. Immerhin sei die AfD in Sachsen-Anhalt klar als zweitstärkste Kraft bestätigt worden.
Angesichts der „unübersehbar desolaten Verfassung der politischen Konkurrenz“ – vor allem der CDU – wäre aber seiner Ansicht nach „mit einem stärker in die Mitte zielenden, weniger allein auf Protest setzenden Wahlkampf auch ein noch deutlich stärkeres Ergebnis möglich gewesen“. Dies gelte es nun parteiintern zu analysieren.
Aufatmen bei Laschet
Ein AfD-Sieg über die CDU in Sachsen-Anhalt wäre vor allem für CDU-Chef und Kanzlerkandidat Armin Laschet eine schwere Hypothek im Endspurt zur Bundestagswahl gewesen. Gut möglich, dass dann die unionsinterne Debatte über seinen Mitte-Kurs wieder aufgebrochen wäre.
CDU-Strategen werteten den Wahlausgang am Sonntag auch als Hoffnungszeichen, dass die bei Impf-Fortschritt und Sommertemperaturen abflauende Corona-Pandemie sich in ihrem Sinne positiv auf die Stimmung der Wähler auswirken könnte. Gerade im Osten hatten sich die Wähler mit den Corona-Beschränkungen sehr schwer getan. Die Worte des Vorsitzenden der AfD-Bundestagsfraktion, Alexander Gauland, der von einer Art „Corona-Diktatur“ sprach, fanden mancherorts durchaus Anklang.
Für Laschet könne das Signal von Magdeburg eine Bestätigung des Trends sein, dass sich nach den nervenaufreibenden Machtkämpfen um CDU-Vorsitz und Kanzlerkandidatur die Lage für die Unionsparteien etwas beruhigt. Auch wenn am Ende Haseloff gewonnen hat – Laschet selbst hatte sich im Wahlkampf weitgehend herausgehalten.
Vor fünf Jahren hatte die AfD in Sachsen-Anhalt aus dem Stand 15 Direktmandate und 24,3 Prozent der Stimmen erreicht. Die SPD halbierte sich, die große Koalition verlor ihre Mehrheit. CDU, SPD und Grüne gingen in die erste Kenia-Koalition Deutschlands. (afp)
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