Christian Drosten erklärt Coronavirus-Pandemie für beendet
Nach Ansicht von Christian Drosten ist die Coronavirus-Pandemie beendet. Gleichzeitig verteidigte er die zum Teil massiv freiheitseinschränkenden Maßnahmen. Auch die Impfungen hält der 50-Jährige für Erfolgsgaranten. In einem Interview mit dem „Tagesspiegel“ sagte der Leiter der Virologie an der Berliner Charité: „Wir erleben in diesem Winter die erste endemische Welle mit SARS-CoV-2, nach meiner Einschätzung ist damit die Pandemie vorbei.“
„Mutationssprung“ nicht zu erwarten
Die Immunität in der Bevölkerung werde nach diesem Winter so breit und belastbar sein, dass das Virus im Sommer kaum noch durchkommen könne. Als einzige Einschränkung nannte der Virologe einen weiteren Mutationssprung. „Aber auch das erwarte ich im Moment nicht mehr.“ Die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus verteidigte der Virologe: „Es ging nie darum, die Pandemie aufzuhalten, es war von Anfang an klar, dass das nicht möglich ist. Aber hätte man gar nichts gemacht, dann wäre man in Deutschland in den Wellen bis zu Delta auf eine Million Tote oder mehr gekommen. Also musste man Kontakte reduzieren.“
In China fehlt Bewusstsein fürs Impfen
Drosten hält die Impfkampagne in Deutschland und Europa für den „entscheidenden Schritt“ bei der Bekämpfung der Pandemie. Zur Situation in China, wo sich das Coronavirus nach der Aufgabe der No-COVID-Politik der Regierung massiv ausbreitet, sagte der Virologe: „Der große Fehler in China war, dass in der Bevölkerung, insbesondere in der älteren, kein Bewusstsein für das Impfen entstanden ist.“
Intensivmediziner stützt Einschätzung
Unterstützung erhält Drosten vom Intensivmediziner Christian Karagiannidis: „Ich rechne fest damit, dass die Pandemie jetzt zunehmend ausläuft“, zitiert der „Tagesspiegel“ das Corona-Expertenratsmitglied unter Berufung auf das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (rnd). Er glaubt auch nicht, dass sich in Deutschland noch einmal eine gefährliche Variante ausbreiten werde. Die Abwehr von Coronaviren funktioniere offenbar sehr gut, sagte er mit Blick auf die Immunität in der Bevölkerung.
Kleine Wellen könnte es noch geben
„Wir sehen, dass die Zahl der schweren Erkrankungen immer mehr abnimmt. Ich glaube nicht, dass wir noch einmal einen Rückschlag erleben“, fügte er hinzu. „Die eine oder andere kleine Welle“ könne es aber noch geben, fügt Karagiannidis, der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin ist, hinzu. „Aber wir merken, dass die Immunitätslage der Bevölkerung solide ist und wir auf den Intensivstationen deutlich weniger COVID-Patienten haben.“
Impfdosen für 830 Millionen Euro bestellt
Die Frage ist nun, was mit den vielen Impfdosen geschieht, die nun offenbar nicht mehr benötigt werden. Zur Größenordnung der noch auf Lager liegenden Lieferungen scheint derzeit nichts offiziell bekannt zu sein. Im Mai 2022 hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für 830 Millionen Euro Vakzine bestellt. Die CDU sprach in dem Zusammenhang von Geldverschwendung.
Ärztekammer-Chef kritisierte Kauf
Auch Klaus Reinhardt, Chef der Bundesärztekammer, nannte es einen Fehler. So gelte es zuvor zu klären, ob weitere Impfungen wirklich einen Vorteil brächten. Zu den Viertimpfungen gebe es widersprüchliche Studienergebnisse. Auch sei eine erneute Order nur dann sinnvoll, wenn die Impfstoffe schon an die neue Virusvariante angepasst und wirksamer seien als die bisherigen. „Aber noch wissen wir nicht genau, was auf uns zukommt“, sagte er im Frühjahr in der „Welt“. Die Kommunikation von Lauterbach nannte er „recht merkwürdig“. Er habe den Eindruck, „dass der Minister auch sonst manchmal sehr einsam entscheidet.“
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