Der Fall Baibuting: Mega-Schau-Bankett in Seuchenzeiten – Bezirksregierung verschweigt Folgen

Wenige Tage bevor Wuhan abgeriegelt wurde, feierten noch 40.000 Familien ein riesiges Bankett in Baibuting. Sie wussten nichts von der Gefahr und niemand hatte einen Mundschutz auf. Die Folgen waren katastrophal.
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Was geschah in Baibuting, einer Gemeinde in Wuhan?Foto: Screenshot Youtube/Daily Updates
Von 17. Februar 2020

Noch am 19. Januar 2020 fand im Wohngebiet Baibuting im zentralen Wuhaner Stadtbezirk Jiangan (640.000 Einwohner) ein großes traditionelles Abendessen („Wanjia-Bankett“) zum Mond-Neujahr, der Vorfeier des traditionellen Neujahrsfestes, statt. Es war der 20. Jahrestag des Festes und 40.000 Familien beteiligten sich daran. Es wurden 13.986 Gerichte von den Bewohnern einzeln oder in Zusammenarbeit als „offener Topf“ dargebracht.

„Alle aßen und sprachen über die Wärme des Lebens, über Neuigkeiten und ein frohes chinesisches Neujahr“, schreibt die linientreue chinesische Seite „Wenming“. Auf den Fotos, die die Lokalregierung und Anwesende im Internet teilten, trug niemand eine Gesichtsmaske und die Menschen holten sich das Essen mit ihren Essstäbchen von den gleichen großen Tellern. Doch nicht nur in Baibuting wurde sorglos gefeiert.

Weiterhin wurde am 20. Januar, am Tag, als offiziell die Mensch-zu-Mensch-Übertragung zugegeben wurde, vom Büro für Kultur und Tourismus in Wuhan eine groß angelegte Stadtrundfahrt für das Neujahr geplant, zu der 200.000 Freikarten im Internet verschenkt werden sollten.

Die Regierung in Wuhan organisierte diese Gruppenaktivitäten und versuchte, eine Illusion von Sicherheit zu schaffen, um die Menschen zu täuschen.“

(Tang Jingyuan, USA, Kommentator)

Tang nannte es „gefährlich und extrem unverantwortlich“, wenn man die Menschen zusammenbringe und dadurch die Ausbreitung eines Ausbruchs beschleunige. Am 21. Januar wurde das Programm ohne Erklärung beendet.

Das große Bankett: Sorglos in die Katastrophe

Aufgrund der Desinformation durch die Behörden waren die Menschen ohne Schutzvorkehrungen zu diesem großen Bankett gekommen. Als dann auch in der Baibuting-Gemeinde die Lungen-Seuche ausbrach, wandten sich die Bewohner Hilfe suchend über das Internet an die Öffentlichkeit, um auf ihren Fall aufmerksam zu machen. Sie hofften auch, dass die Zentralregierung sie erhöre.

Hilferuf im Internet: Kranke, Tote und Vertuschung

Medienberichten zufolge veröffentlichte der Internetnutzer „Wildes Kind Hanniblo“ in der Nacht des 9. Februar in seiner „Verzweiflung“ einen Hilferuf im chinesischen Mikrobloggingdienst „Sina Weibo“, wie die chinesischsprachige EPOCH TIMES („DaJiYuan“) berichtet.

Die Gemeinde sei schwer infiziert und viele Menschen seien gestorben. Der Bewohner, der mit dem Hilferuf beauftragt worden war, sagte, dass seine eigene Familie in einem Hotel isoliert worden sei. Demnach befinde sich Baibuting-Gemeinde in einem „unbeaufsichtigten Zustand“ und die Zahl der dort infizierten Menschen übertreffe die Erwartungen. Eine große Anzahl von Verdachtsfällen und Fieberpatienten sei immer noch zu Hause, ohne zentrale Isolation. Selbst schwere Patienten-Fälle laufen draußen noch herum, auf der Suche nach Hilfe. In den der Gemeindegliederung untergeordneten Straßenvierteln gibt es jeweils nur ein Test-Kit pro Tag und die Warteschlangen sind lang. Doch die lokale Bezirksregierung von Jiangan wage es nicht, zu berichten.

Relevante Führer in Wuhan versuchen, die Wahrheit zu vertuschen, dass viele Menschen in Baibuting mit dem Virus infiziert sind.“

In ihrer Verzweiflung hoffen die Bewohner der Gemeinde noch auf die Hilfe der Zentralregierung, erkennen den Fehler nicht im System, sondern lediglich in der lokalen Bezirksregierung: „Wir in Baibuting sind verzweifelt und hoffen, dass die Zentralregierung die aktuelle Situation von Baibuting kennt und unsere Bewohner rettet.“

Nach der Veröffentlichung des Beitrags wurde dieser mehr als 29 Millionen Mal gelesen und im In- und Ausland weit verbreitet, allein 100.000 Mal auf „Sina Weibo“, bevor er nach nur einem Tag bereits von den Behörden gelöscht wurde. Der Schreiber des Posts erklärte in einer Antwort an einen Internetnutzer, der sich besorgt gezeigt hatte, dass er die Hotline des Bürgermeisters angerufen und auch den Fall auf der Plattform des Staatsrats zur Sammlung von Hinweisen und Informationen zur Kontrolle und Prävention der Ausweitung der Lungen-Seuche gemeldet hatte.

Hilferuf aus Baibuting, einer Gemeinde der Stadt Wuhan, vervielfältigt auf Twitter. Foto: Screenshot

Unterwegs in Baibuting

Herr Wu (Pseudonym) ist Bewohner der Baibuting-Gemeinde des Bezirks Jiangan der Stadt Wuhan. Am Morgen des 11. Februar interviewte ihn ein Reporter der EPOCH TIMES. Seine Familie wohne an der Houhu Avenue. Derzeit seien jedoch drei Familienmitglieder in einem Hotel isoliert. Ihm selbst gehe es gut: „Ich lebe.“

Einige Infektionen seien nicht gemeldet worden. Die Krankenhäuser in den Bezirken seien voll. Es gebe nicht so viele Betten. Man warte auf Benachrichtigungen.

Einige infizierte Menschen können sich zu Hause nur selbst isolieren und sich um sich selbst kümmern. Wer geheilt wird, wird leben, wer sich nicht heilt, stirb dann einfach.“

Man könne sich überall infizieren, auf der Straße, im Bus bei der Fahrt zum Supermarkt, wenn man keine Maske trage.

Baibuting – eingesperrt mit der Seuche

Herr Li, ein Beobachter der Wuhan-Epidemie, meinte gegenüber der chinesischen EPOCH TIMES, dass die Baibuting-Gemeinde in Wuhan am schlimmsten betroffen sei und der kollektive Ausbruch mit dem Bankett zusammenhänge. Über 70 Prozent der Einwohner seien infiziert. Das ganze Wohnviertel sei jetzt komplett abgeriegelt.

Wie kann man das schaffen? Es gibt Dutzende von Stockwerken in einer Einheit, zwei oder vier Familien in einem Stockwerk und Dutzende in einem Gebäude. In den Wohnvierteln Anjuyuan und Lily Garden, sind in zwei ganzen Gebäuden alle Einwohner infiziert. Das sind über 100 Familien.“

In weiteren Gebäuden seien alle Haushalte in einer Einheit oder in zwei Einheiten komplett infiziert. Wenn man mit zwei Personen in einem Haushalt rechne, seien das schon mehrere Tausend Personen: „Wo gibt es so viele Krankenhäuser?“

Das seien aber nur zwei Wohnviertel.

Strategie: „Stabilität bewahren“

Dabei seien mehr als 10.000 medizinische Kräfte nach Wuhan gekommen, insgesamt seien nun 170.000 in der Stadt, so Li. Doch mehr als 10.000 von ihnen seien auch infiziert und müssten ausgetauscht werden. Und die, die seit zwei bis drei Wochen rund um die Uhr gearbeitet hätten, müssten auch eine Pause bekommen. Es herrsche großer Personalmangel.

Wuhan wurde am 23. Januar abgeriegelt. Als Herr Li mit der EPOCH TIMES sprach (am 10. Februar), befand sich die Stadt nach 19 Tagen „noch immer in einer Periode mit hoher Inzidenz“. Es sei nicht die 14-tägige Periode mit hoher Inzidenz, wie viele Experten sagen würden. Diese 14 Tage seien vergangen. Sie seien alle „Pseudo-Experten“ und die Inkubationszeit scheine jetzt länger zu sein, so Li.

Es gebe zu viele Tote jetzt und die Regierung habe „Weiwen“ („Stabilität bewahren“) an die erste Stelle gesetzt.

Sogar unter dem jetzigen Zustand wird es immer noch verborgen und vertuscht. Zurzeit ist es fast unmöglich, unverfälschte Informationen über das Facheng-Krankenhaus zu bekommen. Ich vermute, dass die Patienten ihre Handys abgeben mussten.“

Die wahren Informationen könnten überhaupt nicht abgeschickt werden. Sonst würden sie immer durch Familien und Freunde durchsickern. Jetzt sei gar nichts zu hören: „Sehr merkwürdig.“

Jetzt stellt die Regierung die Stabilität an die erste Stelle und das Ministerium für Öffentliche Sicherheit sagte, dass die Aufrechterhaltung der Stabilität oberste Priorität hat.“

Ein Internet-User mit dem Name „“点名没到的举手” resümiert: „Sie haben offensichtlich große Fehler gemacht und versuchen jetzt noch, es zu verbergen, statt es zu korrigieren. Je mehr es verborgen wird, desto mehr Wut haben die Menschen. Je mehr es verborgen wird, desto mehr Menschen werden dadurch sterben.“

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