Chaosfahrt mit Lkw und 19 Verletzten: Polnischer Fahrer in Psychiatrie
Nach der Chaosfahrt mit 19 Verletzten auf Autobahnen in Nordrhein-Westfalen soll der Lastwagenfahrer in einer psychiatrischen Klinik bleiben.
Dies sei von einem Haftrichter entschieden worden, teilte eine Sprecherin mit. Der Fahrer hatte etwa 50 Fahrzeuge mit seinem Wagen erfasst. Zum Zustand der 19 Verletzten gebe es nichts Neues, hieß es weiter. Der Mann war bereits am Sonntag in die Klinik gebracht worden, allerdings nur vorläufig.
Unfallserie von A46 bis A1
Nach Angaben der Polizei wurde inzwischen eine Ermittlungskommission gegründet. Die Blutergebnisse des 30-jährigen polnischen Lkw-Fahrers stehen weiterhin aus. Ihm wird gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr vorgeworfen.
Nach der Unfallserie hatte die Polizei mitgeteilt, dass sich vor Ort Hinweise auf einen möglichen Alkohol- oder Drogenkonsum sowie eine psychische Erkrankung des Mannes ergeben hätten. Weitere Unfallbeteiligte sollen im Laufe des Tages vernommen werden.
Polizisten hatten den Lkw-Fahrer am Samstag an der letzten Unfallstelle festgenommen. Zuvor hatte er auf vielbefahrenen Autobahnen in Nordrhein-Westfalen eine Schneise der Verwüstung hinterlassen.
Der Lastwagen mit polnischem Kennzeichen wurde der Polizei gemeldet, weil er in auffallend unsicherer Fahrweise auf der A46 bei Neuss unterwegs war.
Sieben Menschen bei den Unfällen schwer verletzt
Laut Polizei missachtete der Fahrer danach Anhaltezeichen der Polizei und fuhr weiter mit deutlich erhöhter Geschwindigkeit und in Schlangenlinien in Richtung Wuppertal.
Auf der A1 geriet der Lkw dann zwischen Volmarstein und Hagen-West in den Gegenverkehr, wo er schließlich zum Stehen kam. Insgesamt legte er schätzungsweise 60 Kilometer zurück, nachdem er gemeldet worden war. Etwa 50 Fahrzeuge wurden in die Unfallserie verwickelt.
Sieben Menschen wurden nach Angaben der Polizei schwer verletzt, eine Person lebensgefährlich. Leichte Verletzungen trugen elf Menschen davon.
Mehrere wichtige Autobahnabschnitte waren zeitweilig stundenlang für den Verkehr gesperrt. Es mussten Trümmerteile eingesammelt, Fahrzeuge abgeschleppt und Fahrbahnen gereinigt werden. (dpa/red)
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