CDU will „vor allem junge Menschen aus bildungsfernen Milieus“ erreichen

Während viele junge Menschen für ein Freiwilliges Soziales Jahr keine Stelle bekommen, will die CDU auch andere dafür (pflicht)begeistern: jene aus „bildungsfernen Milieus“.
Titelbild
Carsten Linnemann.Foto: Pressefoto
Epoch Times25. Juni 2022

Der Vorstoß des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier (SPD) zur „sozialen Pflichtzeit“ wird derzeit rege diskutiert. Auch der vom CDU-Bundesparteitag im Januar frisch gewählte stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU, Carsten Linnemann, äußerte sich zustimmend zu dem neuen Ansatz in Richtung Arbeitsdienst für junge Menschen.

Der Volkswirt verwies in einem Interview mit „ntv“ darauf, dass sich die Gesellschaft verändert. Sie werde immer pluralistischer und bewege sich durch die Digitalisierung „zunehmend in Blasen“. Zu Steinmeiers Plänen sagte der Vorsitzende der CDU-Programm- und Grundsatzkommission:

Meiner Meinung nach würde ein solches Gesellschaftsjahr – so nenne ich es – die Bindekräfte in unserer Gesellschaft stärken und gleichzeitig die jungen Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung fördern.“

„Soziale Pflichtzeit“ alias „Gesellschaftsjahr“

Laut Linnemann gehe es darum, „alle jungen Menschen nach der Schule zu erreichen“ und ihnen „ein breites Angebot für den Dienst an der Gemeinschaft“ anzubieten: „bei sozialen Diensten, bei der Bundeswehr oder auch im europäischen Ausland“. Er wolle, dass die jungen Menschen nach der Schule „mal den Kopf frei bekommen, sich mitten ins Leben stürzen und gleichzeitig wertvolle Kompetenzen erwerben“.

Die CDU werde laut Linnemann auf ihrem Parteitag im September über die Einführung eines Gesellschaftsjahres debattieren, um möglicherweise bei der nächsten Bundestagswahl 2025 die Idee in ein Regierungsprogramm hineinzuverhandeln.

„Bildungsferne Milieus“ erreichen

Auf welche gesellschaftlichen Schichten es Linnemann besonders abgesehen hat, erklärt der CDU-Spitzenpolitiker im Zusammenhang mit der Freiwilligkeit sozialer Dienste. Der interviewende Journalist verwies auf Daten der Bundesregierung, wonach sich derzeit 100.000 junge Menschen in Freiwilligendiensten befänden – und dass deren Stellen oft gar nicht ausreichten. An Linnemann erging diesbezüglich die Frage: „Wenn es aber schon eine große Bereitschaft gibt, braucht es dann noch die Pflicht?“

Carsten Linnemann: „Ja, denn wir müssen genau diejenigen in den Blick nehmen, die wir mit einem Freiwilligendienst nicht erreichen.“ Laut dem CDU-Politiker seien das „vor allem junge Menschen aus bildungsfernen Milieus“ – denn die „würden von einem solchen Dienst am meisten profitieren“. Dabei glaubt der Bundesvize der Christdemokraten, dass man mit einem „verpflichtenden Gesellschaftsjahr“ die verschiedenen Milieus wieder mehr zusammenbringen könne, was für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft „ganz wichtig“ sei. (sm)



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