CDU-Konservative nicht willkommen – Für das „Heimchen am Herd“ wird keine Politik gemacht

Warum warnt der parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Peter Tauber, seine Partei vor einem sogenannten „Rechtsruck“? Oder geht es viel mehr darum, dass die Konservativen in der CDU nicht mehr erwünscht sind? Eine Antwort darauf hat der ehemalige CDU-Generalsekretär jedenfalls nicht.
Titelbild
Bundeskanzlerin Angela Merkel (R) und CDU-Generalsekretär Peter Tauber (M)Foto: Axel Schmidt/Getty Images
Epoch Times2. Mai 2018

Der ehemalige CDU-Generalsekretär, seit Kurzem parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Peter Tauber, warnt seine Partei vor einem sogenannten „Rechtsruck“. Die CDU werde in der Opposition landen, „sollte sie den Rufen nach einem Rechtsruck folgen.“

Allein schon die Aufforderung zu einer solchen Kurskorrektur bezeichnet der promovierte Historiker Tauber als „historisch falsch“.

Es stellt sich nun die Frage, wer verlangt in der CDU überhaupt einen „Rechtsruck“? Auch vom „Hoffnungsträger der Konservativen“ in der Union, Jens Spahn, sei nichts dergleichen bekannt, schreibt „Cicero“. Was jedoch auffalle, sei, dass vor Tauber auch schon Armin Laschet und Annegret Kramp-Karrenbauer sich gegen einen drohenden „Rechtsruck“ gewandt hätten.

„Kämpfen da etwa ‚Merkelianer‘ gegen Rauch, obwohl es gar kein Feuer gibt?“, fragt die Zeitung.

Was ist oder war eigentlich die Ausrichtung der CDU?

Die Idee Konrad Adenauers war:

Das christliche Menschenbild als Grundlage unseres politischen Handelns. Daraus abgeleitet sind die soziale Marktwirtschaft als ordnungspolitischer Rahmen, das klare Bekenntnis zu einem geeinten Europa, als dessen Teil sich ein freies und wiedervereinigtes Deutschland versteht, und die Verankerung in der westlichen Wertegemeinschaft mit den USA als wichtigstem Partner. Wer daran zweifelt, der legt die Axt an das, was die CDU ausmacht,“ berichtet die Konrad-Adenauer-Stiftung.

Was wurde aus den Politischen Ideen Adenauers des „christlichen Menschenbildes als Grundlage unseres politischen Handelns“?

Keine Politik für das „Heimchen am Herd“?

Auffällig sei, so „Cicero“ weiter, dass „Tauber beim Versuch, die Politik der Merkel-CDU als prinzipienfest darzustellen, das Thema Familienpolitik ebenso ausklammert wie Zuwanderung, Integration und Leitkultur.“

Die CDU habe ohne Zweifel während der ersten „SPD-Merkel-Koalition“ mit der Einführung des Elterngeldes eine sozialdemokratische Richtung übernommen. Damit habe die CDU auch ihr, „nicht mehr zeitgemäßes Idealbild von der Familie mit einem einzigen, männlichen Ernährer“ korrigiert.

Die Union habe es zwar immer bestritten, doch sei „die staatliche Unterstützung für zeitweilig nicht mehr berufstätige Mütter sowie der Ausbau der Betreuungsmöglichkeiten eine einseitige Subventionierung berufstätiger Frauen“ gewesen. Dabei bekam die „Nur-Hausfrau“ allerdings nichts ab.

„Wenn wir heute als Volkspartei auch von Frauen gewählt werden wollen, brauchen wir eine Politik, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den Mittelpunkt stellt, und nicht das Heimchen am Herd“, sagte die CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer im Jahr 2011. Dies mache deutlich, wie sehr sich „die Perspektive der CDU in der Familienpolitik verändert hat,“ so der „Cicero“.

Mit der Bezeichnung „Heimchen am Herd“ sei sie auf den gleichen Zug der sozialdemokratischen, grünen und freidemokratischen ‚Betreuungsgeld-Gegner‘ aufgesprungen“. Denn jene hätten „diese familienpolitische Leistung ohnehin als Herdprämie geschmäht.“

Verlust von Wählern

Diese Veränderung hätten auch die Wähler bemerkt, Wirtschaftsliberale und Wertkonservative seien bei den vergangenen Wahlen in die Enthaltung gegangen, so Cicero. Sie hätten die FDP gewählt oder seien zur AfD gewechselt. Ein Teil der AfD-Wähler würde niemals wieder zur CDU zurückkehren.

Doch es wird aus Peter Taubers Positionsbeschreibung nicht deutlich, „ob Konservative heute in der CDU überhaupt noch willkommen sind. Tauber selbst scheint wohl eher keinen Wert auf sie zu legen“, so der Cicero. (vm)

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