Bundeswehr stellt Strafanzeige gegen Offizier wegen Putsch-Aufruf – „Das war ein Witz“

Einem Offizier wird die Anstiftung zu einer Straftat vorgeworfen, da er bei einer Veranstaltung am 12. Mai in einer Kaserne in Wildflecken zum Putsch gegen Befehlshaberin Ursula von der Leyen aufgerufen haben soll.
Titelbild
Soldaten in der Grundausbildung: Die Bundeswehr will ihr Personal kräftig aufstocken.Foto: Stefan Sauer/dpa
Epoch Times9. Juni 2017

Die Bundeswehr hat in der vergangenen Woche Strafanzeige gegen einen Oberstleutnant gestellt. Er habe bei einer Veranstaltung am 12. Mai in einer Kaserne in Wildflecken zum Putsch gegen die in der Truppe aktuell hoch umstrittene Ursula von der Leyen aufgerufen, berichtet der „Spiegel“.

Tatsächlich – das räume der Oberstleutnant in einer schriftlichen Stellungnahme ein – habe er die Verteidigungsministerin dafür kritisiert, dass sie die Truppe nach der Franco A.-Affäre pauschal verurteilt und ihr ein Haltungsproblem attestiert hatte.

Die Soldaten müssten nun „endlich den Mund aufmachen oder putschen“, soll der Oberstleutnant gesagt haben. Das sollte ein Witz, eine „satirischen Übertreibung“ sein, meinte er laut „Spiegel“.

Daraufhin habe „der ganze Saal“ gelacht. Trotzdem habe der Inspektionschef in Wildflecken den Soldaten an den Militärischen Abschirmdienst (MAD) gemeldet, schreibt das Magazin weiter. Mittlerweile seien auch alle Lehrgangsteilnehmer zum angeblichen Putsch-Aufruf vernommen worden.

Die Staatsanwaltschaft Bonn müsse nun über die Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens entscheiden. Im Fall einer Verurteilung drohten dem Oberstleutnant für seinen Witz eine Freiheits- oder Geldstrafe und die Entlassung aus der Bundeswehr. (dts/as)



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