Bundestag prüft Verbindungen des NSU zur Organisierten Kriminalität
Im zweiten parlamentarischen Untersuchungsausschuss des Bundestags zum Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) sollen die Beziehungen des Trios zur Organisierten Kriminalität beleuchtet werden. „Es gab von Anfang an klare Hinweise auf Kontakte des NSU-Netzwerks zur Organisierten Kriminalität“, sagte die Bundestagsabgeordnete der Linken und NSU-Expertin Martina Renner dem Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“. „Der neue Ausschuss muss dieses Thema ebenso wie die Ermittler aus diesem Bereich und ihre Quellen in den Fokus nehmen.“
Laut „Spiegel“ berichtete ein Zeuge der Polizei von einem Treffen der späteren NSU-Mitglieder Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos mit einem Anführer der Organisierten Kriminalität in Jena Anfang 1997, rund ein Jahr vor ihrem Abtauchen. Der Mann und sein Zwillingsbruder haben nach mehreren Aussagen zu dieser Zeit das Drogen- und Rotlichtmilieu der Stadt kontrolliert. Außerdem sei, so der Zeuge, damals ohne die Brüder „kein Waffengeschäft“ in Jena gelaufen. Die Zwillinge und ihre Bande hätten mit allen möglichen Gruppen Geschäfte gemacht, „ob es die arischen Bruderschaften waren oder auch Rocker“. Vor allem die rechtsextreme Szene sei bewaffnet worden. „Jeder von denen wollte damals eine Waffe.“ Noch haben die Ermittler keine Beweise, dass die Zwillinge auch an der Beschaffung der Mordwaffe des NSU beteiligt waren. Die Ermittlungen dazu gehen aber nach „Spiegel“Informationen weiter. Der zweite NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestags wird im November seine Arbeit aufnehmen.
(dts Nachrichtenagentur)
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