Bundesregierung plant Paket gegen Pflegenotstand binnen eines Jahres

Spahn erklärte, gebraucht würden bis zu 50.000 zusätzliche Pflegekräfte. "Da werden wir auch im Ausland suchen müssen", betonte der Minister.
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Familienministerin Giffey kündigte zudem eine Ausbildungs- und Informationsoffensive zu Pflegeberufen an.Foto: Peter Steffen/dpa
Epoch Times1. Juli 2018

Die Bundesregierung will binnen eines Jahres ein Maßnahmenpaket zur Beseitigung des Pflegenotstands auf den Weg bringen. Das kündigten Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Familienministerin Franziska Giffey (SPD) und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) in einem gemeinsamen Interview mit der „Bild am Sonntag“ an. Heil kündigte an, er wolle die Löhne von Pflegekräften bis Mitte nächsten Jahres deutlich erhöhen und einen Flächentarifvertrag in der Pflege erreichen.

Spahn erklärte, gebraucht würden bis zu 50.000 zusätzliche Pflegekräfte. „Da werden wir auch im Ausland suchen müssen“, betonte der Minister. Es sei kaum mehr möglich, in Deutschland ein Krankenhaus oder eine Pflegeeinrichtung ohne ausländische Fachkräfte zu betreiben. Besonders im Kosovo und in Albanien gebe es ein hohes Potenzial an jungen Fachkräften: „Dort ist die Pflegeausbildung häufig besser, als wir denken.“

Wichtig ist laut Spahn eine raschere Visavergabe und eine schnellere Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse. Arbeitsminister Heil schlug vor, für ausländische Pflegekräfte eine halbjährige Aufenthaltserlaubnis zur Jobsuche einzuführen. Wichtig sei auch, dass Deutschland „endlich ein ordentliches Zuwanderungsgesetz“ bekomme. Familienministerin Giffey kündigte zudem eine Ausbildungs- und Informationsoffensive zu Pflegeberufen an.

(afp)



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