Bundesregierung verlängert Laufzeit von Reservekohlekraftwerken

Neben Steinkohlekraftwerken sollen ab Anfang Oktober auch Braunkohlekraftwerke in den Strommarkt zurückkehren.
Neben Steinkohlekraftwerken sollen ab Anfang Oktober auch Braunkohlekraftwerke in den Strommarkt zurückkehren.Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa
Epoch Times28. September 2022

Die Bundesregierung hat die Laufzeit der im Zuge der Gaskrise aus der Reserve geholten Kohlekraftwerke um knapp ein Jahr verlängert. „Bleibt die Alarmstufe Gas bestehen oder wird die Notfallstufe ausgerufen, können die Kraftwerke aus der Netzreserve nun bis zum 31. März 2024 am Markt bleiben“, erklärte das Bundeswirtschaftsministerium am Mittwoch. Bislang war ein Notfallbetrieb bis zum 30. April 2023 vorgesehen. Die Netzreserve betrifft überwiegend Steinkohlekraftwerke.

Das Bundeskabinett beschloss außerdem, dass Braunkohlekraftwerke aus der sogenannten Sicherheitsbereitschaft zum 1. Oktober an den Markt zurückkehren können. Betroffen sind laut Ministerium die LEAG-Kraftwerksblöcke Jänschwalde E & F im Lausitzer Revier sowie die RWE-Kraftwerksblöcke Niederaußem E & F und Neurath C im Rheinischen Revier. Sie sollen zunächst befristet bis zum 30. Juni 2023 an den Markt zurückkehren können.

FDP-Fraktionschef will Laufzeitverlängerung bei AKW

FDP-Fraktionschef Christian Dürr forderte erneut, „dringend“ den Weg für eine Laufzeitverlängerung der drei noch am Netz befindlichen Kernkraftwerke freizumachen. „Was für die Kohlekraftwerke gilt, gilt erst recht für die klimaneutralen Kernkraftwerke. Auch die drei Atommeiler sollten bis 2024 am Netz bleiben, denn wir benötigen in den nächsten zwei Wintern jede Kilowattstunde. Ein Streckbetrieb wird keinesfalls ausreichen. Wir brauchen neue Brennstäbe.“

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte am Dienstag gesagt, Stand heute gehe sein Ministerium davon aus, dass die Atomkraftwerke Isar 2 und Neckarwestheim im ersten Quartal 2023 weiter am Netz sein werden. Er habe sich mit den Betreibern der Atomkraftwerke auf Eckpunkte zur Umsetzung der geplanten Einsatzreserve bis spätestens Mitte April 2023 verständigt. (afp/dpa/dl)



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