Bundesregierung holt in drei Wochen 200.000 Deutsche aus Ausland zurück
Trotz organisatorischer Schwierigkeiten hat die Bundesregierung nach eigenen Angaben bis Samstag 200.000 Deutsche in der Corona-Krise aus dem Ausland zurückgeholt. „Das war nicht immer einfach und hat stellenweise etwas geruckelt, wie man es in dieser schwierigen Zeit auch erwarten kann“, erklärte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) im Kurzbotschaftendienst Twitter. In Peru startete ein weiterer Flieger mit Rückkehrern. Allerdings saßen laut Auswärtigem Amt weiterhin mehr als 40.000 Deutsche im Ausland fest.
„Es ist uns gelungen, in 20 Tagen 200.000 Deutsche zurück nach Hause zu holen“, schrieb Maas bei Twitter. „Unsere Botschaft heute ist aber ebenso: Wir bleiben am Ball! Wir werden uns weiter um Lösungen bemühen für die Reisenden, die noch nicht zurückkehren konnten.“
Dennoch saßen am Wochenende noch immer mehr als 40.000 deutsche Reisende im Ausland fest, wie das Auswärtige Amt der „Rheinischen Post“ mitteilte. Die meisten der Betroffenen befanden sich demnach in Südafrika, Neuseeland und Peru. Die Angaben beruhten laut dem Ministerium zum Teil auf Schätzungen.
Auch gegenüber der „Rheinischen Post“ räumte Maas Anfangsschwierigkeiten bei der Rückholaktion der Bundesregierung ein. Logistisch sei „das für alle Beteiligten ein Husarenstück“ gewesen. Das Krisenreaktionszentrum sei ja einiges gewöhnt. „Aber das Auswärtige Amt ist eben auch keine Fluggesellschaft, die so etwas jeden Tag auf die Beine stellt. Da hatten wir am Anfang eine steile Lernkurve.“
An manchen Tagen waren demnach 20 Flugzeuge parallel in der Luft, die deutsche Staatsbürger zurückbrachten. Allein das Auswärtige Amt habe in der Zeit 200 Sonderflüge bereit gestellt.
Neben Hemdsärmeligkeit sei auch viel Feinmotorik gefordert gewesen: Detailabsprachen mit Behörden, Landegenehmigungen für Fluggesellschaften, Zwischenstopps einplanen, Transport Reisender vor Ort – das sei extrem schwierig, wenn das öffentliche Leben brach liege, sagte Maas.
Wie der Minister am Samstag bei Twitter schrieb, startete in der peruanischen Stadt Cusco eine weitere Maschine mit 272 Passagieren nach Deutschland. Die Mitarbeiter des deutschen Konsulats hätten die gestrandeten Reisenden teilweise direkt in den Unterkünften abgeholt und zum Flieger gebracht.
Maas bat die verbliebenen deutschen Reisenden um Geduld und rief sie auf, sich an die Botschaften und Konsulate zu wenden. „Wir treten jetzt in eine Phase ein, in der es keine einfachen Lösungsschablonen mehr gibt“, sagte Maas der „Rheinischen Post“. Zwar sei eine weitere Rückholung der deutschen Reisenden geplant, bis wann das aber in jedem Land möglich sein werde, „liegt nicht allein in unserer Hand“. Darum habe die Bundesregierung „hier keine fixe Deadline gesetzt“.
Maas gab sich indes zuversichtlich, dass die für das Rückholprogramm veranschlagten 100 Millionen Euro nicht aufgebraucht würden. „So viel wird es wahrscheinlich am Ende nicht kosten, aber genau lässt sich das inmitten der laufenden Operation nicht sagen“, sagte der Minister. (afp)
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