Bundesregierung führt 4.300 Ortskräfte auf Afghanistan-Ausreiseliste

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Geflüchtete sitzen in einem Airbus A400M der Bundeswehr. Die Bundeswehr hat weitere deutsche Staatsbürger und afghanische Ortskräfte aus Kabul evakuiert.Foto: Marc Tessensohn/Bundeswehr/dpa/dpa
Epoch Times18. Oktober 2021

Bei der Bundesregierung haben sich bisher 4.300 frühere Ortskräfte gemeldet, die aus Afghanistan ausreisen wollen. Zusammen mit den jeweiligen Kernfamilien gehe es um etwa 18.000 Menschen und damit deutlich weniger als die früher angenommenen 70.000 Menschen, sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums am Montag.

Grundlage der Zahlen seien Meldungen von Ortskräften, dass sie durch ihre frühere Tätigkeit für die Bundeswehr und deutsche Behörden bei einem Verbleib in Afghanistan gefährdet seien.

Der Sprecherin des Innenministeriums zufolge ist die Ortskräfte-Liste nicht geschlossen. Es könnten weitere Betroffene hinzukommen, sagte sie in Berlin. Nach Deutschland gebracht wurden den Angaben zufolge bisher 477 Ortskräfte inklusive 2054 Familienangehörige.

Insgesamt kamen seit dem Abschluss der militärischen Evakuierungsaktion Ende August nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban 6311 Menschen aus Afghanistan nach Deutschland, wie die Ministeriumssprecherin weiter sagte. Darunter waren 5441 afghanische und 543 deutsche Staatsbürger.

Anders als die Ortskräfte-Liste ist eine Liste für besonders schutzbedürftige Menschen geschlossen, wie eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes bekräftigte. Demnach stehen auf dieser sogenannten Menschenrechtsliste 2.600 Menschen. Mit Familienangehörigen gehe die Bundesregierung von 6.600 Menschen aus.

Der Einsatz für Menschen in Afghanistan sei aber „nicht auf die Personen begrenzt, die auf dieser Menschenrechtsliste stehen“, sagte die Sprecherin. So gebe es Programme „für besonders gefährdete afghanische Vertreterinnen aus der Zivilgesellschaft, das heißt aus Wissenschaft, Kunst oder von Menschenrechtsorganisationen“. Die Mittel hierfür seien um nochmals zehn Millionen Euro aufgestockt worden. Damit könnten „vorübergehende Schutzaufenthalte und auch Stipendien“ finanziert werden. (afp/dl)



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