Bundesregierung: Dimension des Fipronil-Skandals bleibt unklar
Die Dimension des Fipronil-Skandals in Deutschland wird sich nach Auffassung der Bundesregierung nicht beziffern lassen.
Darauf hat das Bundeslandwirtschaftsministerium jetzt in einem Schreiben an die Grünen-Bundestagsabgeordnete Nicole Maisch hingewiesen, berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstagsausgabe).
Staatssekretärin Maria Flachsbarth (CDU) schreibt: „Inzwischen herrscht auf Fachebene zwischen Bund und allen Ländern weitgehend Einigkeit darüber, dass man zum jetzigen Zeitpunkt über die Zahlen von betroffenen Eiern keine verlässliche Auskunft geben kann.“
Flachsbarth begründet das mit den schnellen und komplexen Warenströmen in der Eier-Wirtschaft. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt bezeichnete das als „starkes Stück“. Die Grünen-Spitzenkandidatin zur Bundestagswahl sagte der Zeitung: „Die Menschen erwarten inmitten eines Lebensmittelskandals völlig zu Recht schnelle Aufklärung und umfassende Information.“
Lebensmittelüberwachung und Krisenmanagement müssten dringend verbessert werden. „Wir brauchen eine klare Zuständigkeit des Bundes, sobald es sich um eine länderübergreifende Lebensmittelkrise handelt“, sagte Göring-Eckardt. Die Zahl der nach Deutschland gelieferten Fipronil-Eier hatte vor allem zwischen Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) und seinem niedersächsischen Amtskollegen Christian Meyer (Grüne) für Streit gesorgt.
Schmidts Ministerium hatte Anfang August zunächst von 10,7 Millionen möglicherweise belasteten Eiern gesprochen. Wenige Tage später nannte Meyer die Zahl von 35 Millionen Eiern unter Berufung auf Daten aus dem Europäischen Schnellwarnsystem. Das Bundesministerium betonte in seiner jetzigen Antwort an die Grünen, dass solche Zahlen „nicht verlässlich belegt werden“ könnten. (dts)
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