Bundesnetzagentur will 18 Standorte schließen
Die Bundesnetzagentur will die Zahl ihrer Standorte in Deutschland auf lange Sicht deutlich verringern. Das Bundeswirtschaftsministerium habe ein entsprechendes Standortkonzept genehmigt, heißt es in einem Brief der Aufsichtsbehörde an ihren Beirat. Das Schreiben liegt der dpa vor. „Wir wollen unsere Aufgaben möglichst effizient erfüllen“, begründete ein Behördensprecher das Vorgehen. „Das Konzept schafft Klarheit und Planungssicherheit für unsere Beschäftigten.“ In dem Schreiben wird zudem deutlich, dass es auch um Kostenreduzierung geht: Man wolle sich „an wirtschaftlichen Gesichtspunkten“ orientieren, heißt es.
Die Bundesbehörde hat 46 Standorte mit insgesamt 2.765 Beschäftigten, der Sitz ist in Bonn. Auf der Streichliste sind 18 kleine Standorte, dort arbeiten insgesamt 267 Menschen. Für sie ändert sich nichts, da sie bis zum Ende ihrer Tätigkeit für die Behörde an dem jeweiligen Standort bleiben können.
Je nachdem, wann der letzte Beschäftigte vor Ort in Rente geht oder aus anderen Gründen ausscheidet, macht ein Standort zu: Die erste Schließung ist 2032 geplant, die letzte könnte 2065 erfolgen. Die Standorte würden „sozialverträglich unter Beachtung der Arbeitsfähigkeit der Bundesnetzagentur sukzessive behutsam konsolidiert“, betont die Behörde in dem Schreiben.
In der Geschichte begründet
Dass die Netzagentur in so vielen Städten Büros hat, liegt an ihrer Historie: Sie entstand aus der sehr präsenten Post- und Fernmeldeverwaltung des Bundespostministeriums, das in den 90er-Jahren mit der Privatisierung der Post und der Telekom aufgelöst wurde. Die Bundesnetzagentur nimmt seither Aufsichts- und Regulierungsaufgaben wahr und ist mit Technikern vor Ort. Wenn es zum Beispiel Funkstörungen an einem Flughafen gibt, gehen Techniker der Sache auf den Grund. Auch wenn Produkte im Handel auftauchen, die sich als gefährlich erweisen, wird die Netzagentur hinzugezogen.
Bei den Standorten geht es allerdings nicht um den Prüf- und Messdienst, sondern um diverse Tätigkeiten für die eigene Behörde und für andere Bundesbehörden – etwa die Besoldungsabwicklung und Reisekostenabrechnungen. Außerdem werden an besagten Standorten zum Beispiel Aufgaben der Energie- und Schienenregulierung erledigt, und es geht um die Frequenzverwaltung.
Die 18 Standorte, die auf lange Sicht geschlossen werden sollen, sind über Deutschland verteilt. In alphabetischer Reihenfolge geht es um folgende Städte: Bayreuth, Chemnitz, Detmold, Dresden, Freiburg, Fulda, Kassel, Kiel, Landshut, Leer, Meschede, Mülheim, Münster, Neubrandenburg, Neustadt an der Weinstraße, Regensburg, Rostock und Schwäbisch Hall. (dpa/mf)
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