Bundeskanzler Scholz gedenkt der Anschlagsopfer von Hanau

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Gedenkveranstaltung auf dem Hanauer Hauptfriedhof am 19. Februar 2022.Foto: Thomas Lohnes/Getty Images
Epoch Times19. Februar 2022

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Samstag der Opfer des rassistischen Anschlags von Hanau vor genau zwei Jahren gedacht. In einer Videobotschaft verlas Scholz die Namen der neun Opfer und sagte: „Ihr wart ein Teil unseres Landes, ein Teil von uns.“ Weiter kündigte er an, die Bundesregierung werde „Rassismus und rechten Terror entschlossen bekämpfen“.

„Es geht darum, Netzwerke von Extremisten wirksam abzuschalten, dafür zu sorgen, dass staatliche Behörden die Opfer und Hinterbliebenen unterstützen, mehr zu investieren in Vorbeugung und politische Bildung“, sagte Scholz weiter.

Mit Blick auf die Anschlagsopfer Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov fügte er hinzu: „Dort wo Ihr wart, klafft für immer eine Lücke.“ Sie würden jedoch „nicht vergessen“.

Deutschland schulde den Angehörigen „Antworten auf die Fragen, die bis heute offen sind“, verwies Scholz darauf, dass die Hintergründe der Tat bisher nicht vollständig geklärt sind. So gibt es Zweifel an der These eines Einzeltäters. Die Antwort auf Hanau müsse sein, dass „wir auf Respekt setzten statt Hass, Zusammenhalt statt Spaltung“, hob der Bundeskanzler hervor.

Neben dem Gedenken auf dem Hanauer Hauptfriedhof waren am Samstag zahlreiche weitere Gedenkveranstaltungen, Kundgebungen und Demonstrationen in Hanau, Frankfurt und weiteren Städten in ganz Deutschland geplant.

„Dieser Anschlag kam nicht aus dem Nichts. Und er geschah auch alles andere als zufällig“, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am Samstag bei der zentralen Gedenkveranstaltung. Nährboden sei „ein Klima der Menschenverachtung, das gewaltbereite Extremisten anstachelt und im schlimmsten Fall zur Tat schreiten lässt“, so die Ministerin.

Gemeinsam mit Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU), dem Hanauer Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) sowie weiteren Vertretern aus Politik und von Religionsgemeinschaften erinnerte Faeser an die Anschlagsopfer und sicherte den Hinterbliebenen ihre Unterstützung zu.

Auch Bouffier sagte, Rassismus sei ein Gift, das manchmal unbedacht, manchmal schleichend und immer öfter auch ganz offen zutage trete. „Wir müssen deshalb wachsam sein, wir dürfen nicht gleichgültig bleiben. Wir müssen Rassisten widersprechen und schon gar kein Verständnis zeigen.“

Am 19. Februar 2020 hatte in Hanau ein 43 Jahre alter Deutscher neun Menschen mit Migrationshintergrund ermordet. Die Behörden stuften die Tat als rechtsextrem und rassistisch motiviert ein. An diesem Samstag fand dazu in der hessischen Stadt eine Gedenkstunde statt. (afp/dpa/dl)



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