Bundesärztekammer: Flüchtlinge sollten alle sehr schnell geimpft werden

Flüchtlingen fehle oft ein Impfschutz, beklagt die Bundesärztekammer. Die Gefahr einer Ansteckung sei bei ihnen besonders hoch.
Titelbild
Photo: KAY NIETFELD/AFP/Getty Images
Epoch Times9. Oktober 2015

Die Bundesärztekammer hat dazu aufgerufen, der neuen Grippewelle vorzubeugen und sich gegen die saisonale Influenza impfen zu lassen. Vor allem sogenannte Risikogruppen – Schwangere, ältere und chronisch erkrankte Personen sowie medizinisches und pflegerisches Personal – sollten sich impfen lassen.

Grippeschutz für Flüchtlinge und Helfer

Aber auch die Flüchtlinge und Helfer in den Notunterkünften seien besonders gefährdet, sich mit Grippe zu infizieren. „Die Menschen leben in den Erstaufnahmeeinrichtungen auf engstem Raum. Viele von ihnen sind nach langer Flucht geschwächt und oftmals fehlt der Impfschutz. Die Gefahr einer Ansteckung ist bei ihnen besonders hoch. Alle Flüchtlinge sollten deshalb sehr schnell geimpft werden können“, forderte der Präsident der Bundesärztekammer Montgomery.

Impfmüdigkeit der deutschen Bevölkerung

„Leider lassen sich in Deutschland zu wenige Menschen gegen die Grippe impfen“, kritisierte der BÄK-Präsident. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) lag die Impfquote bei Personen über 60 Jahren im Winter 2013/2014 lediglich bei 49 Prozent und bei chronisch Kranken im Alter von 18 bis 59 Jahren bei nur 23 Prozent. 

Angesichts der Impflücken in der Bevölkerung bekräftigte der Ärztepräsident seine Forderung nach einer Impfpflicht. „Wir brauchen eine bessere Impfstrategie, zu der ich auch eine gute Aufklärung zähle. Um bestimmte, gefährliche Krankheiten wie beispielsweise die Masern zu bekämpfen, trete ich für eine bundesweite Impfpflicht für alle ein“, sagte Montgomery.

Zentrale Impfstelle für Flüchtlinge

Am Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) in Berlin ist eine zentrale Impfstelle für Flüchtlinge eingerichtet worden. Täglich werden dort mehr als 200 Asylsuchende gegen Masern, Mumps, Röteln und andere Infektionskrankheiten geimpft. In zwei Schichten zwischen 8.30 Uhr und 18.30 Uhr impfen dort Ärzte Asylsuchende. Die Impfung erfolgt auf freiwilliger Basis, aber das Interesse der Flüchtlinge scheint groß. In einem ersten Probelauf seit 22. September wurden bereits 2.000 Kinder und Erwachsene geimpft.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion