„Bürgerpflicht“: Steinmeier ruft die Deutschen zum Widerstand gegen Antisemitismus auf

Der Bundespräsident hat die Gesellschaft zum Widerstand gegen Antisemitismus aufgefordert.
Titelbild
Frank-Walter SteinmeierFoto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times31. Mai 2019

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Gesellschaft zum Widerstand gegen Antisemitismus aufgefordert. „Es ist unsere Bürgerpflicht, Antisemitismus in all seinen Formen zu bekämpfen“, sagte er nach Angaben des Präsidialamtes am Freitag in einem Telefonat mit dem Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster. „Wir können es nicht hinnehmen, wenn sich Juden nicht trauen, auf unseren Straßen Kippa zu tragen.“

Steinmeier bezeichnete es den Angaben zufolge als „herausragende Aufgabe unseres Staates, unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu schützen und einzuschreiten, wo es notwendig ist“. Dies gelte „auch und gerade bei Demonstrationen und öffentlichen Veranstaltungen“.

„Antisemitismus ist immer ein Angriff auf uns alle, auf unsere Demokratie und unsere offene Gesellschaft“, betonte Steinmeier. „Dem muss sich die aktive Zivilgesellschaft Tag für Tag entgegenstellen. „Nur wenn Juden in Deutschland vollkommen zu Hause sind, ist diese Republik vollkommen bei sich“, sagte der Bundespräsident.

Am vergangenen Wochenende hatte der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, mit einer Warnung vor dem Tragen der Kippa für Aufsehen gesorgt. „Ich kann Juden nicht empfehlen, jederzeit überall in Deutschland die Kippa zu tragen“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Schuster erklärte dazu, dass Juden in einigen Großstädten auch seiner Auffassung nach „potenziell einer Gefährdung ausgesetzt sind, wenn sie als Juden zu erkennen sind“.

Auch US-Außenminister Mike Pompeo reagierte bei seinem Berlin-Besuch am Freitag auf die Äußerungen. „Wir sind besorgt darüber, dass Juden aus Sicherheitsgründen vom Tragen der Kippa in der Öffentlichkeit abgeraten wird“, sagte er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD). (afp)



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