„Bringt nichts“: Polizist rät Mädchen nach Übergriff von Anzeige ab – Polizei spricht von Missverständnis

Nach einem Übergriff auf eine 15-Jährige in Rheinberg (NRW) hat die Polizist dem Opfer offenbar von einer Anzeige abgeraten. Das Mädchen war von einem Asylbewerber belästigt worden. Ein couragierter Zeugen griff ein.
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PolizeiFoto: über dts Nachrichtenagentur
Von 4. November 2016

Nach dem Übergriff auf ein 15-jähriges Mädchen in Rheinberg NRW wollte sie gemeinsam mit ihrem Vater Anzeige bei der Polizei erstatten. Zum Erstaunen der beiden riet ihnen ein Polizist von einer Anzeige ab, berichtet RP-Online“.

Die 15-Jährige sei am Freitagabend in Rheinberg mit ihrem Hund spazieren gewesen, so der Bericht. Sie wäre dabei einem offensichtlich Betrunkenen begegnet, der versucht habe, sie in eine Ecke zu zerren. Ein 44-jähriger Passant habe eingegriffen und Schlimmeres verhindern können. Der Täter soll danach die Flucht ergriffen haben.

Besuch im Flüchtlingsheim: Täter identifiziert

Daraufhin hätten der 44-Jährige und das Mädchen unverzüglich eine nahe gelegene Flüchtlingsunterkunft aufgesucht und den dortigen Sicherheitsdienst informiert. Die 15-Jährige soll den Mann wiedererkannt haben, der sie belästigt hatte, einen 50-jährigen Algerier. Daraufhin wurde die Polizei gerufen und auch der Vater des Opfers kam hinzu, so RP-Online.

„Für uns war von Anfang an klar, dass wir den Mann anzeigen wollten. Und das haben wir auch den drei Polizisten gesagt“, so die 15-Jährige laut der Zeitung. Doch habe der verantwortliche Beamte eine Anzeige abgelehnt, da dies „nichts bringen“ würde.

44-Jähriger Zeuge besteht auf Anzeige

Der 44-Jährige habe allerdings auf eine Anzeige bestanden und damit gedroht die Medien über den Vorfall zu informieren. Schließlich habe die Polizei die Anzeige doch aufgenommen. Inzwischen sei der Asylbewerber in eine andere Einrichtung verlegt worden.

Schließlich bekräftigte die Polizei am Mittwoch „ein sehr starkes Interesse“ daran zu haben „den Sachverhalt objektiv und lückenlos aufzuklären“, so Polizeisprecherin Sabine Vetter, gegenüber „RP“.

Polizeisprecherin erklärt, „es war ein Missverständnis“

Wie Sprecherin Vetter am Donnerstag einräumte, sei es in einer „emotional sehr aufgeladenen Situation“ zu Missverständnissen gekommen. So sei insbesondere der 44-jährige Zeuge sehr aufgebracht gewesen. Er habe immer wieder darauf gedrängt, den 50-jährigen Algerier „wegen Belästigung“ anzuzeigen.

Doch gebe es keinen Straftatbestand, so Vetter. Der Beamte vor Ort habe lediglich zu klären versucht, was zur Anzeige gebracht werden könne. Da der Mann das Mädchen an die Schulter gefasst habe, sei eine Anzeige wegen Nötigung geschrieben worden, der Versuch das Mädchen in eine dunkle Ecke zu ziehen sei hingegen nicht verifiziert gewesen.



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