Bremer Ex-BAMF-Chefin: „Ganze Ausmaß der Affäre noch gar nicht aufgedeckt – Allenfalls ein Drittel des Skandals bekannt“

Nach der Aufdeckung des Bremer Asyl-Skandals hat sich die ehemalige Chefin der Bremer Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Ulrike B., gegen Vorwürfe verteidigt. Der Vorwurf der Korruption sei lächerlich.
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Außenansicht vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg. (Symbolbild)Foto: Daniel Karmann/Archiv/dpa
Epoch Times30. Mai 2018

Nach der Aufdeckung des Bremer Asyl-Skandals hat sich die ehemalige Chefin der Bremer Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Ulrike B., gegen Vorwürfe verteidigt.

Ihr sei es bei ihrer Arbeit stets darum gegangen, dass Menschen in Not zählten, nicht blanke Zahlen, sagte B. der „Bild“-Zeitung vom Mittwoch. Daher stehe sie zu allem, was sie getan habe. Sie versicherte, niemals Geld angenommen zu haben. Der Vorwurf der Korruption sei daher lächerlich.

Im April war bekannt geworden, dass die Bremer BAMF-Außenstelle zwischen 2013 und 2016 in mindestens 1200 Fällen Asylanträge zu Unrecht bewilligt haben soll. Gegen die frühere Leiterin der Behörde und fünf weitere Beschuldigte wird deshalb ermittelt.

Leiterin von Bremen: Sie solle geopfert werden

Ulrike B. übte scharfe Kritik an ihren ehemaligen und amtierenden Vorgesetzten: Sie solle offensichtlich geopfert werden, während in Wahrheit jene schuldig seien, die jetzt mit den Fingern auf sie zeigten, sagte B. der „Bild“.

Mit dem Amtsantritt von Ex-BAMF-Chef Frank-Jürgen Weise sei es in der Asylbehörde nicht mehr um die menschlichen Schicksale gegangen, sondern nur noch um Fallzahlen und Bearbeitungszeiten, sagte B. Auf Wunsch der Regierung habe Weise das Amt auf Tempo und Effizienz getrimmt.

Dabei hätten alle Beteiligten gewusst, dass die massiv erhöhte Zahl von Anträgen mit dem vorhandenen Personal nicht ordnungsgemäß abgearbeitet werden konnte, sagte B. dem Blatt. Auch Weises Nachfolgerin Jutta Cordt habe diesen Trend nicht verändert, obwohl sie vom Systemversagen gewusst habe.

B. sagte weiter, sie gehe davon aus, dass das ganze Ausmaß der Affäre noch gar nicht aufgedeckt sei. Bisher sei allenfalls ein Drittel des Skandals bekannt. (afp)



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