Kanzleramtschef Braun: Menschen aus deutschen Risikogebieten sollen auf Reisen verzichten

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Reisender an einem Flughafen.Foto: istockphoto/allensima
Epoch Times9. Oktober 2020

Angesichts der stark gestiegenen Corona-Zahlen hat Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) die Menschen aus den Risikogebieten in Deutschland aufgerufen, in den Herbstferien auf Reisen zu verzichten. „Sowohl die Länder als auch die Bundesregierung appellieren eindringlich an die Menschen aus Risikogebieten, Reisen in diesem Herbst nach Möglichkeit zu vermeiden“, sagte Braun am Freitag (9. Oktober) dem „Spiegel“. Er äußerte sich erneut besorgt über den steilen Anstieg der Zahl der positiv Getesteten.

„Uns allen ist bewusst, dass das viele Probleme mit sich bringt“, räumte Braun mit Blick auf die geforderte Absage von Reisen ein. „Unsere Prioritäten liegen ganz woanders“, stellte er jedoch klar. Es gehe jetzt vorrangig darum, „dass die Menschen weiter arbeiten können, dass Schule und Bildung funktionieren, dass unser Gesundheitswesen funktioniert.“ Alles andere werde „in diesem Herbst und Winter ein Stück hinten anstehen müssen“.

Vizeregierungssprecherin Ulrike Demmer bezeichnete das aktuelle Infektionsgeschehen am Freitag als „Anlass zu großer Sorge“. Derzeit könne das Gesundheitswesen noch „gut damit umgehen“, sagte sie. „Aber die Pandemie lässt sich nur eindämmen, wenn wir die Infektionsketten erkennen und unterbrechen können, und das wir bei erhöhten Fallzahlen immer schwieriger.“

Deswegen „müssen sich unsere Anstrengungen darauf richten, dass sich das Infektionsgeschehen nicht weiter und unkontrolliert ausbreitet“, sagte Demmer. „Unser Ziel ist es, so viel wie möglich vom öffentlichen und privaten Leben aufrecht zu erhalten.“ Für kommenden Mittwoch kündigte Demmer neue Corona-Gespräche von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der Länder an.

Am Mittwoch dieser Woche hatten Bund und Länder ein Beherbergungsverbot für Reisende aus Gebieten beschlossen, in denen der so genannte Inzidenzwert über 50 liegt. Davon betroffen sind inzwischen ganz Berlin sowie mehrere weitere Städte und Landkreise. Reisen sollen allerdings möglich sein, wenn die Betroffenen einen negativen Coronatest vorlegen können, der nicht älter als 48 Stunden ist.

Allerdings tragen nicht alle Bundesländer den Beschluss mit. Einige verzichten auf das Beherbergungsverbot, andere stellen an Reisende zusätzliche Anforderungen wie Quarantänevorgaben. Braun wies auch darauf hin, dass etwa in Berlin die Kapazitäten nicht ausreichen dürften, um allen Urlaubern vor einer Reise einen Test zu ermöglichen. (afp/sza)



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