Boris Becker nach AfD-Tweet: Rassismus wird in Deutschland totgeschwiegen

"Einer wie der AfD-Abgeordnete Jens Maier sagt solche Dinge weder aus Dummheit, noch aus Angst. Er weiß genau, was er tut und auch warum", so Boris Becker. Er forderte einen verstärkten Kampf gegen den Rassismus.
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Boris Becker.Foto: Hayoung Jeon/dpa
Epoch Times7. Januar 2018

Nach dem diskriminierenden Tweet des AfD-Abgeordneten Jens Maier über den Sohn von Ex-Tennisstar Boris Becker hat sich der ehemalige Sportler selbst zu Wort gemeldet. In einem Gastbeitrag für die „Welt am Sonntag“ äußerte Boris Becker Zweifel an der Aussage Maiers, wonach der umstrittene Tweet nicht von diesem selbst, sondern von einem Mitarbeiter verfasst wurde.

„Jetzt sagt er, er habe den Tweet gar nicht selbst abgesetzt. Ein Mitarbeiter soll es gewesen sein. Das tun sie bei der AfD doch immer, das ist ihre Masche. Irgendetwas in die Welt setzen und sich dann davon distanzieren“, schrieb Becker.

Der Sohn des ehemaligen Tennisstars, Noah Becker, war über Maiers Twitter-Account als „kleiner Halbneger“ beschimpft worden. Boris Becker warf Maier vor, genau zu wissen, was er tue. „Einer wie der AfD-Abgeordnete Jens Maier sagt solche Dinge weder aus Dummheit, noch aus Angst. Er weiß genau, was er tut und auch warum“, schrieb die Ex-Tennislegende. Maiers Wähler würden dessen Worte aufsaugen und er bediene diese perfekt.

Becker lobte zugleich die Reaktion seines Sohnes. „Noah hat das ganz wunderbar formuliert. Er sagte, wer die Welt nicht kennt, wer niemals andersfarbige, andersdenkende Menschen gesehen hat, der bekommt Angst, wenn sie auf einmal in Deutschland auftauchen.“ Sein Sohn habe ihm mit der Reaktion auch etwas voraus, schrieb Becker. „Noah möchte dem Hass mit noch mehr Liebe begegnen. Ich muss zugeben, er ist da einen Schritt weiter als ich. Ich fordere erst einmal Konsequenzen.“

Becker forderte in seinem Gastbeitrag einen verstärkten Kampf gegen den Rassismus: „Rassismus darf einfach nicht länger hingenommen werden. Niemand wird bestraft, niemand muss büßen, und am Ende schweigen wir es leider tot. Damit muss endlich Schluss sein!“ Es sei an der Zeit, aufzustehen, den Finger zu heben und auf die Straße zu gehen, forderte Becker. (afp)



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