Böses Nachspiel wegen „Hitler-Tasse“: Staatsanwaltschaft ermittelt
Im Fall der „Hitler-Tasse“, die das Bielefelder Möbelhaus Zurbrüggen 175 mal aus Versehen verkauft hat, könnte es nun ein böses Nachspiel geben:
Der Tatvorwurf der Verwendung verfassungswidriger Kennzeichen sei objektiv erfüllt, hieß es von der Staatsanwaltschaft Dortmund, die mittlerweile Ermittlungen aufgenommen hat. Auf den kitschigen Tassen, die in China produziert wurden, ist ein Hakenkreuz und ein Adolf Hitler-Porträt zu sehen – das reichte, um den Staatsschutz auf den Plan zu rufen.
Das Möbelhaus hatte bereits vor Tagen die Flucht nach vorn angetreten, den Fauxpas zugegeben und sich entschuldigt: Die „Hitler-Tasse“ sei durch „eine ganz blöde Verkettung unglücklicher Umstände“ entstanden, so ein Sprecher.
Eine chinesische Design-Panne
Eigentlich hatte die Möbelkette einfach nur 5000 Kaffeetassen in romantischer Vintage-Optik in China bestellt. Dass dabei eine 30-Pfennig Briefmarke aus dem Nazi-Deutschland mit Adolf Hitlers Porträt und ein Poststempel mit Hakenkreuz zwischen Rosenblätter und Liebesgedichte geriet, war eine Panne. Die chinesischen Designer hätten nicht gewusst, mit wem sie es da zu tun gehabt hätten. Einer Kundin war das Hitler-Bild auch erst am Frühstückstisch aufgefallen.
"Hitler-Tasse" könnte ins Museum kommen
Wer die Tasse für 1,99 Euro nichtsahnend gekauft hat, darf sich freuen: Das Möbelhaus Zurbrüggen will jedem Kunden, der das Corpus delicti zurückbringt, einen 20-Euro-Gutschein schenken. Sammler interessieren sich bereits für das Exotikum und auch das Bonner Haus der Geschichte hat Interesse angemeldet: Die Tasse könnte für eine der zahlreichen Sonderausstellungen interessant werden. An einer Internetauktion werde man sich jedoch nicht beteiligen, hieß es aus dem Museum. Wenn überhaupt Geld fließe, dann könnte nur der Ladenpreis gezahlt werden.(rf)
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