BND-Erkenntnisse: Türkei steuerte Ansturm auf griechische Grenze
Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat Hinweise, dass die Türkei die Ausschreitungen an der griechischen Grenze vor vier Wochen absichtlich angefacht haben könnte. Das berichtet der „Spiegel“. Demnach hätten türkische Behörden Flüchtlinge in Busse gezwungen und sie ins Grenzgebiet gefahren.
Unter die Menschenmenge sollen sich auch staatliche Kräfte gemischt haben, die die Krawalle an den Zäunen befeuert hätten, so die Erkenntnisse des Auslandsgeheimdienstes. Von deutschen Behörden mit den Vorgängen konfrontiert, bestritten Vertreter des türkischen Sicherheitsapparats eine Beteiligung. Der BND äußerte sich auf Anfrage nicht.
Erogan erklärte Grenze für offen
Ende Februar hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan verkündet, die Grenzen in die EU stünden offen. Tausende Migranten versuchten, nach Griechenland zu gelangen. Einige warfen Steine, Tränengasgranaten und Molotowcocktails auf Grenzbeamte und versuchten, Zäune zu überwinden. Die griechische Polizei setzte Tränengas ein.
Wegen der Corona-Epidemie hat Erdogan die Grenze inzwischen wieder geschlossen. In der griechischen Regierung bestand früh der Verdacht, dass türkische Kräfte den Konflikt befeuert hatten. Sicherheitsbeamte, die an der Grenze im Einsatz waren, berichteten, dass sich unter den Flüchtlingen Türken befunden hätten. Manche der Männer hätten selbst Steine geworfen oder den Migranten geholfen, Grenzzäune durchzuschneiden, schriebt der „Spiegel“. (dts)
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