BKA: Gruppe „Revolution Chemnitz“ sieht sich als Führungskader
Die inhaftierten Mitglieder der Gruppe „Revolution Chemnitz“ sehen sich angeblich als Führungskader der rechtsextremistischen Szene.
Das geht aus einer vertraulich gestempelten Analyse des Bundeskriminalamtes (BKA) hervor, über die die „Welt am Sonntag“ berichtet. „Die Mitglieder verstehen sich als Führungskader der rechtsextremistischen Szene in Sachsen und entstammen den rechten Subkulturen der Hooligans, Skinheads, Neonazis und Rechtsrockszene“, heißt es in dem Fünf-Seiten-Papier.
Ziel von „Revolution Chemnitz“ sei es gewesen, „nur gewaltbereite Leute“ aus dieser Szene zu mobilisieren. Laut BKA hat die Auswertung des Messenger-Chats der Gruppe ergeben, dass sie schwere Straftaten für ein geeignetes Mittel gehalten habe, um eine „Systemwende“ in Deutschland zu erreichen.
Am Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) geplante Taten hätten nach dem Selbstverständnis von „Revolution Chemnitz“ zu einem „Wendepunkt der deutschen Geschichte“ führen sollen. Den Tag der Einheit für einen Anschlag auszuwählen, macht dem BKA zufolge deutlich, dass sich die Mitglieder im Chat in „Gewaltplanungen und -phantasien“ ergingen, um damit als „herausragend“ innerhalb der rechtsextremistischen Szene zu erscheinen.
Aus der Bemerkung eines Beschuldigten im Chat lasse sich ableiten, dass „Revolution Chemnitz“ während Demonstrationen durch gezielte Provokationen „eine Konfrontation der linken Szene mit eingesetzten Polizeikräften“ initiieren wollte. Nach der Analyse des BKA zeigt der Chat eine strenge Hierarchie innerhalb der Gruppe auf.
„Die festgestellte Kommunikation innerhalb der Gruppierung `Revolution Chemnitz` legt offen, dass zumindest eine hierarchische Struktur zwischen den Teilnehmern besteht. Der Initiator der Chatgruppe ist zusammen mit einem weiteren Beschuldigten in leitender und lenkender Funktion, der Regeln aufstellt und überwiegend die Planungen der Gruppe übernimmt“, führt das BKA aus. (dts)
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