BKA: Anzahl der Straftaten durch Zuwanderer deutlich angestiegen
Das Bundeskriminalamt (BKA) analysierte in seinem aktuellen Bundeslagebild „Kriminalität im Kontext von Zuwanderung“ die Auswirkungen von Zuwanderern auf die Kriminalitätsentwicklung in Deutschland.
In den vergangenen Jahren, insbesondere 2022, ist die Zahl der Migranten und Asylsuchenden kontinuierlich gestiegen. Im vergangenen Jahr befanden sich dem Bericht zufolge knapp 2,85 Millionen Einwanderer in Deutschland. Dabei registrierten die Behörden mehr als 252.000 neu registrierte Asylsuchende.
Opfer und Täter
Laut der Statistik sind bei Straftaten zwischen Deutschen und Zuwanderern deutlich mehr Zuwanderer die Täter. Bei Straftaten durch Zuwanderer sind 95,1 Prozent der Opfer Deutsche (1,09 Millionen von 1,15 Millionen).
Im vergangenen Jahr machten Zuwanderer 7,4 Prozent aller registrierten Tatverdächtigen in Deutschland aus. Dies ist ein mäßiger Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (7,1 Prozent). Die Straftaten mit mindestens einem Zuwanderer stiegen 2022 um 12,3 Prozent.
Das BKA erfasste in der polizeilichen Kriminalstatistik nur dann Angaben zu Opfern, wenn es sich um Straftaten gegen das Leben, Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit handelte.
2022 wurden insgesamt 93.217 Menschen Opfer von Straftaten mit tatverdächtigen Zuwanderern, darunter 47.923 Deutsche. Dies entspricht einem Anstieg von 18,1 Prozent im Vergleich zu 2021 (40.593). Im Bereich Mord/Totschlag/Tötung auf Verlangen fielen 258 Deutsche einer Straftat zum Opfer, an der
mindestens ein tatverdächtiger Zuwanderer beteiligt war. Das ist ein Zuwachs von 84,3 Prozent gemessen an 2021. Davon wurden 38 Deutsche Opfer einer vollendeten Tat – wurden also getötet.
Umgekehrt wurden 12.061 Zuwanderer Opfer einer Straftat mit mindestens einem deutschen Tatverdächtigen, ein Anstieg um 8,6 Prozent. Im vergangenen Jahr starben 89 Einwanderer bei solchen Straftaten. 89 Zuwanderer wurden hierbei im Bereich Mord/Totschlag/Tötung auf Verlangen Opfer
von Taten, an denen mindestens ein Deutscher beteiligt war. Ein Jahr zuvor waren es 42. Von den 89 Zuwanderern wurden fünf Opfer einer vollendeten Tat.
Das BKA definiert in Deutschland aufhältige Einwanderer oder Geflüchtete als zugewanderte Personen, die sich bei laufendem Asylverfahren hierzulande aufhalten. Ebenfalls fallen sie in diese Definition, wenn sie einen Aufenthaltstitel besitzen oder sich nach Ablehnung im Asylverfahren oder Verlust ihres Aufenthaltstitels als Ausreisepflichtige weiterhin in Deutschland aufhalten. Als Deutscher gilt, wer die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt.
Täter überproportional oft aus Nordafrika
Es gibt deutliche Unterschiede zwischen den Herkunftsländern straffälliger Zuwanderer. Laut einem Bericht der „Welt“ sind Menschen aus der Ukraine im Durchschnitt am wenigsten straffällig. Allein im vergangenen Jahr kamen über eine Million Ukrainer nach Deutschland, nachdem der Ukraine-Krieg ausgebrochen war. Sie erhielten aufgrund der Lage in der Ukraine ohne Asylverfahren einen Schutztitel.
Laut dem BKA-Lagebericht machten die geflüchteten Ukrainer 2022 einen Anteil von 35,3 Prozent aller Zuwanderer nach Deutschland aus. Sie stellten jedoch nur 6,5 Prozent aller als Tatverdächtige ermittelten Zuwanderer.
Ganz anders sieht es bei Einwanderern aus dem Maghreb, also dem nordafrikanischen Raum, aus. Insbesondere bei Menschen aus Algerien, Marokko und Tunesien seien die Straftaten überproportional hoch. Diese Gruppe machte nur 0,6 Prozent aller Zuwanderer aus, aber 8,5 Prozent aller tatverdächtigen Zuwanderer.
Ähnlich verhält es sich bei Zuwanderern aus Georgien. Obwohl sie ebenfalls nur 0,6 Prozent aller Zuwanderer in Deutschland ausmachen, betrug ihr Anteil an tatverdächtigen Zuwanderern 3,9 Prozent. Ein Drittel aller tatverdächtigen Zuwanderer war mehrfach tatverdächtig. Zuwanderer aus den Maghreb-Staaten sowie Libyen und Georgien wiesen einen besonders hohen Anteil an Mehrfachtatverdächtigen auf.
Verhältnismäßig mehr Straftaten bei Ausländern
Ohne ausländerrechtliche Verstöße registrierte das BKA im vergangenen Jahr laut dem „Bund der Strafvollzugsbediensteten Deutschlands“ 5,4 Millionen Straftaten, die 1,9 Millionen Täter verübt hatten. Laut amtlicher Statistik waren 612.000 Täter nicht deutsch, was einem Anteil von 32 Prozent entspricht.
Von den knapp 84,5 Millionen Menschen, die in Deutschland leben, sind 13,4 Millionen Ausländer, also rund 15,9 Prozent.
Während Deutsche demnach gut 84 Prozent der Gesamtbevölkerung stellen, sind sie mit 68 Prozent an der Begehung von Straftaten beteiligt. Die knapp 16 Prozent nicht deutscher Bevölkerung im Land sind jedoch für 32 Prozent aller Straftaten verantwortlich.
Der Anteil straffällig gewordener Ausländer ist demnach mindestens doppelt so hoch wie ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung.
Migration bereitet Deutschen zunehmend Sorgen
Die derzeitige Einwanderung bereitet den Deutschen zunehmend Sorgen. Wie aus einer am 6. November veröffentlichten Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos hervorging, ist bei 44 Prozent der Befragten die Migration aktuell eine ihrer drei größten persönlichen Sorgen. Das sind elf Prozentpunkte mehr als im Vormonat.
Ein höherer Wert wurde zuletzt vor mehr als sieben Jahren im März 2016 gemessen. Ähnlich große Sorgen bereiten den Bundesbürgern mit 45 Prozent die Inflation, mit 35 Prozent Armut und soziale Ungleichheit, mit 28 Prozent der Klimawandel und mit 21 Prozent Kriminalität und Gewalt. In keinem anderen der insgesamt 29 von Ipsos untersuchten Ländern sorgen sich die Menschen derzeit mehr wegen der Zuwanderung als in Deutschland.
Migration wird mit 41 Prozent nur in der Türkei als ähnlich problematisch empfunden, gefolgt von den Niederlanden mit 32 Prozent und Großbritannien mit 29 Prozent. Global gesehen sind nur 15 Prozent der Befragten wegen der Zuwanderung in ihr eigenes Land besorgt.
Für die Onlineumfrage wurden 20.570 Menschen aus 29 Ländern interviewt. Die Befragung fand zwischen dem 22. September und dem 6. Oktober statt und damit vor dem Ausbruch des Kriegs zwischen Israel und der Hamas.
(Mit Material von AFP)
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