BKA-Chef zu Asylchaos und Sicherheit: „Schon 100 Terrorverdächtige untersucht“
"Mit der ständig steigenden Flüchtlingszahl verschärft sich auch die Sicherheitslage. Die Konflikte unter Asylsuchenden nehmen zu, die Stimmung im rechten Lager heizt sich auf. Diese Dynamik macht mir Sorgen", sagte BKA-Präsident Holger Münch dem Nachrichtenmagazin "Focus".
100 Hinweise auf Terror-Verdächtige
Nach Angaben von Münch hat das BKA bisher 100 Hinweise auf mögliche Terroristen erhalten, die mit den Massen nach Deutschland gekommen sein sollen. In den meisten Fällen habe sich der Verdacht nicht bestätigt, erklärte Münch, schränkte aber ein: "Aktuell gibt es etwa zehn Fälle, bei denen wir den Verdacht prüfen, ob jemand an Kriegsverbrechen im Ausland beteiligt war oder Mitglied einer terroristischen Vereinigung ist. Teilweise geht es auch um verbotene Symbole des sogenannten IS oder Ähnliches."
Zugleich erklärte Münch, dass in Deutschland lebende Islamisten junge Asylbewerber verstärkt für ihre radikale Weltanschauung rekrutieren: "Die Bundesländer haben uns bisher etwa 40 Kontaktversuche gemeldet, bei denen Salafisten junge Flüchtlinge anwerben wollten. Darin sehen wir ein großes Risiko." Dem BKA-Chef zufolge bestehe die Gefahr, "dass sich junge Männer, deren Hoffnungen sich in Deutschland nicht erfüllen, irgendwann salafistischen Gruppen anschließen, auf deren Ideologien hereinfallen, sich radikalisieren und Gewalttaten begehen".
Münch betonte, die derzeitige Lage sei "schwierig und angespannt". Er forderte: "Wir müssen schnellstmöglich wieder geordnete Verfahren und stabile Strukturen schaffen."
Gewalt von Rechts nimmt zu
Zu Attacken auf Asylheime sagte Münch: "Die Zahl solcher Straftaten steigt dramatisch, die Dynamik ist ungebrochen." Bis Ende Oktober zählte das BKA 600 Angriffe auf Asylunterkünfte, davon mindestens 543 mit rechtsextremistischem Hintergrund. "Wir verzeichnen 95 Gewaltdelikte und 49 Brandstiftungen. Es gab mehrere Verletzte", so Münch. Bisher gab es keine Todesopfer. Doch Münch warnt: "Es kann sein, dass wir noch dramatischere Vorfälle erleben als bisher."
(dts / rf)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion