Bitte keine Weißen: Stellenanzeige der Humboldt-Universität stößt auf Kritik
An der Berliner Humboldt-Universität wurde eine Stelle für die Antidiskriminierungsberatung ausgeschrieben. Auf diese Position sollten sich keine weißen Menschen bewerben, es seien Schwarze oder „People of Color“ erwünscht.
Die merkwürdige Formulierung der Stellenausschreibung stieß auf großes Unverständnis. „Es sei gesetzeswidrig und in krasser Weise diskriminierend“, erklärte etwa der forschungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion Berlin, Adrian Grasse. „Rassismus dürfe nicht mit Rassismus bekämpft werden“, zitiert ihn der „Deutschlandfunk“.
Auch Anna Schneider, Journalistin bei der Tageszeitung „Die Welt“, kommentierte die Ausschreibung auf Twitter und veröffentlichte ein Bild des Inserates, bei dem der heikle Satz untermalt wurde:
Interessanter Spagat im Kopf beim „ReferentInnen Rat (RefRat)“ der Humboldt-Universität zu Berlin: Die Antidiskriminierungsstelle besetzt man dort offenbar am liebsten, indem man selbst diskriminiert. Das muss dieser „Antirassismus“ sein. https://t.co/FHh0VKaO2v pic.twitter.com/DxohJVgQdE
— Anna Schneider (@a_nnaschneider) August 26, 2021
Die Universität und die Studierendenvertretung haben sich zwischenzeitlich für den Fauxpas entschuldigt und die entsprechende Passage des Textes korrigiert.
Jetzt werden Personen gesucht, die selbst rassistische Diskriminierungserfahrungen gemacht haben. Denn, so die Begründung: „In der Beratungsarbeit hat sich gezeigt, dass dies Menschen am besten gelingt, die aus Perspektive der eigenen Betroffenheit von rassistischer Diskriminierung beraten können. Daher möchten wir insbesondere Personen, die rassistische Diskriminierungserfahrungen machen, dazu ermutigen, sich auf die Stelle zu bewerben.“
Der Pressesprecher der Humboldt-Universität, Hans-Christoph Keller, hatte gegenüber dem Sender RBB betont: „Es ist ausdrücklich nicht im Sinne der Humboldt-Universität, Menschen zu diskriminieren. Egal welcher Hautfarbe und Herkunft, welchen Geschlechts, welcher weltanschaulichen Ansichten oder des Alters wegen. Wir verstehen uns als Ort der Meinungspluralität, der gegenseitigen Wertschätzung und des Respekts.“
Die Humboldt-Universität war beim Versuch, den idealen Antidiskriminierungsberater zu finden, in ein richtiges Fettnäpfchen getreten, als sie weißhäutigen Kandidaten von der Bewerbung auf diese Stelle abriet. (dpa/nw)
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