Bis 2040: Verkehr wird deutlich zunehmen

Das Verkehrsministerium erwartet bis zum Jahr 2040 einen deutlichen Anstieg des Personen- und Güterverkehrs in Deutschland. Das geht aus der neuen Verkehrsprognose des Ministeriums heraus.
Autos auf der A9 bei Wiedemar.
Autos auf der A9 bei Wiedemar.Foto: Heiko Rebsch/dpa
Epoch Times24. Oktober 2024

Lastwagen bleiben in den kommenden Jahren das dominierende Verkehrsmittel für den Transport von Gütern und das Auto das meistgenutzte Mittel für den Personenverkehr. Das geht aus einer umfassenden Verkehrsprognose für das Jahr 2040 hervor, die das Bundesverkehrsministerium nun vorgelegt hat.

„Der Ausbau der Bahn muss weiter mit Volldampf vorangetrieben werden“, erklärte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP). Zugleich bleibe der Lkw „dominierendes Verkehrsmittel im Güterbereich“ und der „motorisierte Individualverkehr das Rückgrat“ der Mobilität in Deutschland. Erhalt und Neubau von Straßen sei daher „unerlässlich“.

Die Verkehrsprognose erwartet wegen des Umstiegs auf klimafreundliche Antriebe bei allen Verkehrsträgern stark sinkende CO2-Emissionen. Im Vergleich zu 1990 dürften demnach 77 Prozent weniger Treibhausgase im Jahr 2040 ausgestoßen werden.

Zahlen und Daten

Das Gesamt-Personenverkehrsaufkommen in Deutschland steigt demnach von rund 96,9 Milliarden Personenwegen im Jahr 2019 auf rund 100,2 Milliarden Personenwege im Jahr 2040 (+ 3,5 Prozent). Die Gesamt-Personenverkehrsleistung steigt von rund 1.226,5 Milliarden Personenkilometern (2019) auf rund 1.323,2 Milliarden Personenkilometer (+ 7,9 Prozent).

Die Entwicklung verläuft für die einzelnen Verkehrsmittel unterschiedlich. Während im motorisierten Verkehr Eisenbahn, ÖSPV und Luftverkehr große Zunahmen beim Verkehrsaufkommen wie bei der Verkehrsleistung verzeichnen, ist der motorisierte Individualverkehr im Prognosezeitraum bis 2040 leicht rückläufig.

Im nicht-motorisierten Verkehr steht einer starken Zunahme des Fahrradverkehrs eine rückläufige Entwicklung im Fußgängerverkehr gegenüber.

Transport von Gütern

Der Güterverkehr auf der Straße wächst in den nächsten 15 Jahren um 34 Prozent. Ähnlich stark wird auch der Schienengüterverkehr wachsen. Derzeit wird nur ein Fünftel aller Güter über die Schiene transportiert. Der Bund will diesen Anteil bis 2030 auf ein Viertel erhöhen.

Bei den Veränderungen beim Güterverkehr verweist das Verkehrsministerium auf die Energiewende. Dadurch gebe es „einen starken Rückgang bei Massen- und Energiegütern wie Kohle, Koks, Mineralölprodukte und Erze“.

Zugleich gebe es große Anstiege bei Gütern, die überwiegend auf der Straße befördert werden, wie Postsendungen oder Nahrungs- und Genussmittel.

Menschen werden mobiler

Auch der Personenverkehr wird der Prognose zufolge deutlich zunehmen – um acht Prozent auf mehr als 1,3 Milliarden Personenkilometer im Jahr 2040.

Den größten Anteil an diesem Wachstum hat die Bahn: Der Personenverkehr auf der Schiene soll bis dahin um 60 Prozent wachsen, in der Luft um 30 Prozent, auf der Straße dagegen um ein Prozent zurückgehen.

Auto bleibt das meistgenutzte Verkehrsmittel

Auto und Motorrad blieben aber mit Abstand beliebtestes Fortbewegungsmittel in Deutschland. „Zwei Drittel der Wege werden damit zurückgelegt“, teilte das BMDV mit.

„Der Verkehr in Deutschland wird deutlich zunehmen“, hieß es von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP). „Um in Zukunft einen Verkehrsinfarkt zu verhindern, müssen wir weiter entschlossen handeln und in alle Verkehrsträger investieren.“

Bei der Verkehrsprognose handelt es sich um unterschiedliche langfristige Szenarien, die die Verkehrsentwicklung bis 2040 unter bestimmten Bedingungen abbilden. Die vorige Prognose bezog sich noch auf das Jahr 2030 und stammt aus dem Jahr 2014.

Auf Basis dieser Szenarien überprüft die Bundesregierung nun ihre Pläne zum Ausbau der Infrastruktur, die sogenannten Bedarfspläne für die einzelnen Verkehrsträger Straße, Schiene und Wasser.

Dieses Vorgehen stößt bei einigen Verbänden auf Kritik. Sie fordern, die Infrastrukturplanungen und -investitionen an politischen Zielen auszurichten und nicht an Verkehrsentwicklungsprognosen. „Wer die Verkehrswende von den Zielen her denkt, ergreift ehrgeizige Maßnahmen und versteckt sich nicht hinter Vorhersagen“, teilte Dirk Flege mit, Geschäftsführer des Interessenverbands Allianz pro Schiene. (dpa/afp/red)



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