Biontech will mRNA-basierten Malaria-Impfstoff entwickeln
Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech will den weltweit ersten Malaria-Impfstoff auf Grundlage der umstrittenen mRNA-Technologie entwickeln. „Gemeinsam setzen wir alles daran, einen sicheren und wirksamen Malaria-Impfstoff auf mRNA-Basis zu entwickeln“, erklärte Ugur Sahin, Mitbegründer von Biontech, am Montag. „Er soll die Krankheit verhindern, die Sterblichkeit reduzieren und eine nachhaltige Lösung für den afrikanischen Kontinent und andere von Malaria betroffene Regionen bieten.“
Der Pharmakonzern wird demnach mehrere mRNA-Impfstoffkandidaten untersuchen. Laut Sahin sollen die Studien in mehreren Ländern stattfinden, unter anderem in Deutschland und in afrikanischen Staaten. Eine klinische Studie mit dem vielversprechendsten Kandidaten ist nach Unternehmensangaben für Ende 2022 geplant.
Nach Schätzungen der WHO erkrankten allein im Jahr 2019 weltweit 229 Millionen Menschen an der durch Mücken übertragenen Krankheit. 409.000 Menschen starben an der Infektionskrankheit, 67 Prozent der Opfer waren Kinder unter fünf Jahren. Besonders schwer betroffen war Afrika mit 94 Prozent der Malariaerkrankungen und Todesfälle.
Mehr als die Hälfte aller Malariafälle weltweit konzentrieren sich, laut DTG, auf die sechs afrikanischen Länder: Nigeria (25%), Demokratische Republik Kongo (12%), Uganda (5%), Elfenbeinküste, Mosambik und Niger (je 4%). Allein in diesen sechs Ländern leben mehr als 400 Millionen Menschen.
BionTech arbeitet mit WHO und Africa CDC zusammen
Das Unternehmen kündigte zudem an, gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC) nachhaltige Lösungen zur Impfstoffproduktion und -versorgung in Afrika entwickeln zu wollen. Derzeit würden Möglichkeiten geprüft, wie Biontech mit Partnern oder im Alleingang mRNA-Produktionsanlagen in Afrika aufbauen könnte.
Das Mainzer Unternehmen und sein US-Partner Pfizer hatten den ersten in der EU zugelassenen Corona-Impfstoff entwickelt. Er basiert auf der umstrittenen mRNA-Technologie, bei der mit dem Impfstoff eine Art Bauplan für einzelne Virusproteine mitgegeben werden, die auch als Antigene bezeichnet werden. In der Folge baut der Körper einen Impfschutz auf.
Das Malaria-Projekt von Biontech ist Teil der „eradicateMalaria“-Initiative, die von der gemeinnützigen Kenup-Stiftung ins Leben gerufen wurde. (afp)
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