Bildungsministerium öffnet Schul-Cloud des Hasso-Plattner-Instituts für alle Schulen
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung öffnet in der Corona-Krise die Schul-Cloud des Hasso-Plattner-Instituts für alle Schulen, die kein vergleichbares Angebot des Landes oder Schulträgers nutzen können. „In diesen Wochen der Schulschließungen müssen wir alle Ressourcen mobilisieren, damit der Unterricht zumindest teilweise stattfinden kann“, sagte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Samstagsausgaben). Die vom Bund ins Leben gerufene Schul-Cloud stehe „ab sofort allen interessierten Schulen zur Verfügung, wenn sie noch keine anderen digitalen Angebote nutzen können“, so die CDU-Politikerin weiter.
Seit 2016 fördert das Bundesbildungsministerium das Forschungsprojekt „Schul-Cloud“ am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam. Die Schul-Cloud soll es Schülern und Lehrern ermöglichen, digitale Lehr- und Lernangebote schul- und fächerübergreifend abzurufen – jederzeit und von jedem Ort. Bislang steht die Schul-Cloud als Modellprojekt nur einer begrenzten Anzahl von Schulen offen, nämlich einer Reihe Gymnasien mit einem Schwerpunkt in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik).
Die Schul-Cloud biete vielseitige Einsatzmöglichkeiten, sagte Karliczek. Schüler könnten Unterrichtsmaterial jederzeit bearbeiten. „Lehrkräfte können naturwissenschaftliche Experimente einstellen und auf Bildungsmaterialien zugreifen, die die Lernenden dann beliebig oft abrufen können“, so die Bildungsministerin weiter. Zudem sei auch Partner- und Teamarbeit möglich. Schüler könnten gemeinsam Aufgaben lösen. „Das schafft auch in der aktuellen Situation des Heimunterrichts eine Art `digitalen Klassenverbund`“, sagte Karliczek.
Engpässe
Erfahrungen von Schulen und Schülern, die schon mit der Schul-Cloud arbeiten zeigen allerdings, dass schon jetzt immer wieder Engpässe bei der Verfügbarkeit der Server auftauchen. Kommen jetzt hunderte weitere Schulen dazu muss das Institut seine technische Ausstattung dringend ausbauen.
Es gehe um Soforthilfen für Schulen „in einer nie dagewesenen und bislang kaum vorstellbaren Notlage“. Deshalb sei das Angebot auch auf die Dauer der Krise beschränkt. Der Bund wolle damit sein Möglichstes tun, um Lehrer in der aktuellen Herausforderung zu unterstützen und Schülern zu helfen, so die CDU-Politikerin weiter. Darüber hinaus habe sie die Länder dazu ermuntert, „Mittel aus dem DigitalPakt Schule abzurufen, um die vielerorts bestehenden Engpässe bei den digitalen Unterrichtsangeboten für die Schulkinder zu Hause schnell zu beseitigen“, sagte Karliczek. (dts)
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