Bildungsministerin: Mehr Deutsch-Unterricht in der Kita
Nach dem mittelmäßigen Abschneiden deutscher Schüler bei der Pisa-Studie fordert Bundesbildungsministerin Anja Karliczek, CDU, das Augenmerk auf die noch Jüngeren zu legen. Der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS) sagte sie: „Kinder sollten schon in den Kitas möglichst gut Deutsch lernen. Die Lehrer in den Grundschulen können dann darauf aufbauen.“
Karliczek setzt Hoffnung in das gerade begonnene Programm „Lesestart 1-2-3“: Eltern von Kleinkindern erhalten bei den Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt ein Bilderbuch und Vorlese-Tipps.
„Damit wollen wir ein allgemeines Bewusstsein schaffen, wie wichtig, aber auch wie schön das frühe Vorlesen ist“, so Karliczek in der FAS.
Kultusminister wollen selbst einen Bildungsrat schaffen
Die Ministerin bedauert zudem das Scheitern des Nationalen Bildungsrats: „Gerade nach der Pisa-Studie wäre der Nationale Bildungsrat ein Gremium gewesen, in dem Bund und Länder gemeinsam über eine Weiterentwicklung des Bildungssystems hätten sprechen können.“
In dieser Woche beschlossen die Kultusminister der Länder, selbst ein solches Gremium zu schaffen. Karliczek pocht darauf, auch den Bund zu beteiligen.
Der FAS sagte sie: „Wir brauchen nach wie vor eine verlässliche Form der Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern. Das muss auch institutionalisiert werden.“ Die Ministerin zeigte sich „erschreckt“ darüber, dass jeder fünfte Fünfzehnjährige nicht so lesen kann, dass er den Sinn eines Textes erfasst.
Der FAS sagte sie: „In einem Land, das davon lebt, dass es gut ausgebildete Fachkräfte hat, kann Mittelmaß nicht unser Anspruch sein.“ Karliczek fügte hinzu: „Wir müssen das Problem alle gemeinsam angehen, die Eltern, die Schule, die gesamte Gesellschaft.“ (dts)
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