Betrug, Luxus und Hartz IV: Bundesweite Razzien gegen Roma-Clan – Enkeltrick und „armer Sultan“
Wilde Champagner-Feten und schwere Goldketten, die Kinder trugen Rolex-Uhren, rasante Autos und Luxuslimousinen, Geld wie Heu – so lebten die einstigen Immigranten in Deutschland. Dabei bezogen sie offiziell Hartz IV.
70 Objekte bei Razzien durchsucht
Doch am vergangenen Mittwoch, 14. März, ging es einem Familien-Clan mit südeuropäischen Wurzeln an den Kragen.
Insgesamt 70 private und geschäftliche Objekte in ganz Deutschland, Bankschließfächer, Praxen, Büros und das „Café M.C. – Multikultureller Verein für Integration und Kommunikation“ an der Leverkusener Hauptstraße, wurden durchsucht. Insbesondere konzentrierten sich die Razzien auf die Städte Neuss (18), Köln (11) und Leverkusen (4). In Mettmann und Wuppertal wurden jeweils acht Objekte durchsucht. Weitere Razzien fanden in Rheinland-Pfalz und sogar in Österreich statt. Vier Männer zwischen 42 und 54 Jahren wurden verhaftet, Luxusfahrzeuge, Schmuck und Bargeld sichergestellt. Seit einem Jahr ermittelten die Behörden gegen 43 Personen, darunter auch mehrere Steuerberater und ein Rechtsanwalt.
Leverkusen, 7 Uhr, Von-Ketteler-Straße
Einer der Verhafteten ist ein 42-jähriger Mann, Leverkusener Clan-Chef und einschlägig Vorbestrafter. Er wurde in seinem kostspielig ausgebauten Mehrfamilienhaus festgenommen. Gegen 7 Uhr kamen 15 Kripo-Beamte und sieben Busse der Einsatzhundertschaft mit Leitern am Grundstück an, überwanden die Mauern und öffneten die Türen.
Beim 42-jährigen Clan-Chef handelt es sich offiziell um einen armen Mann, der bereits in der Vergangenheit eine eidesstattliche Erklärung abgegeben hatte und versicherte, kein Vermögen zu besitzen. Nun staunten die Beamten aber nicht schlecht, wie der „Express“ schilderte: Hochwertiger Schmuck, Bargeld, drei Porsche und ein in der Schweiz zugelassener Rolls Royce „Phantom“ wurden allein an dieser Adresse sichergestellt.
Nicht verhaftete Familienmitglieder mussten das Haus verlassen und laut „KStA“ Unterschlupf bei „anderen Angehörigen ihrer weit verzweigten Sippe suchen“. Aufgrund der Polizeiaktion geriet eine Frau der Familie stark in Wut und schleuderte einen hölzernen Fleischklopfer nach den zahlreich anwesenden Medienvertretern.
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Allerdings soll es der armen Familie trotz des Luxus so schlecht gegangen sein, dass ein Großteil derer Sozialleistungen bezog. Dennoch konnte der Sohn des 42-Jährigen zu seinem 18. Geburtstag einen Mercedes im Wert von rund 195.000 Euro bekommen.
Die Finanzierung des Luxuslebens vollzog die Familienbande durch Abzocken von Banken per Immobilien-Darlehen, Sozialleistungsträgern und vor allem Senioren in ganz Deutschland. Der Schaden beträgt offenbar mehrere Millionen Euro.
In der Vergangenheit wurden bereits viele der Clan-Mitglieder wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs zu hohen Haftstrafen verurteilt. Sie nutzten den Enkeltrick und Schockanrufe, um ans Geld ihrer Opfer zu gelangen.
Der „arme“ Sultan
Auch in der Vergangenheit schlug der heute 42-jährige älteste Sohn des Oberhaupts der Leverkusener Großfamilie geschäftstüchtig zu: Als dem Fantasienamen „Sultan Salomon Ismail Minu-Mohamed Sultany-Ialla aus Bahrain“ soll er vor zwölf Jahren bereits eine vermögende Witwe in Hamburg um 230.000 Euro erleichtert haben. Die Strafe des Amtsgerichts St. Georg war mild, ein Jahr und acht Monate Haft.
Der alten Dame (60) gaukelte der betrügerische „Sultan“ eine finanzielle Notlage vor, nachdem er sie zuvor „mit Liebesschwüren umgarnt“ hatte, so der „Kölner Stadtanzeiger“. In einem Luxushotel in Zürich, Schweiz, machte er ihr einen Heiratsantrag, bevor er sie erleichterte. Zu diesem Zeitpunkt warteten Frau und damals vier Kinder in Leverkusen auf ihn.
Der 42-Jährige soll sich zuletzt das Vertrauen eines vermögenden und zudem betagten Ehepaares erschlichen und auch ihm eine Notlage vorgetäuscht haben. Er erbeutete rund eine Million Euro.
Weitere Verhaftungen
Und während die Frauen der Familie Hartz IV bezogen, kaufte die Chefetage des Familienunternehmens über Strohmänner Immobilien und Luxus-Autos, um das Geld zu waschen.
Neben dem 42-Jährigen Clan-Chef in Leverkusen wurden die drei anderen Bosse (51, 52, 54) in Bergisch Gladbach, Monheim am Rhein und Dortmund festgenommen. Neben den sieben Luxuswagen im Wert von rund 800.000 Euro wurden weitere 40.000 Euro in bar, wertvoller Schmuck und Immobilien sichergestellt.
Dabei wurden Haftbefehle gegen vier Tatverdächtige (42, 51, 52, 54) vollstreckt. Neben Martin T. in Leverkusen wurden die anderen drei Gesuchten in Bergisch Gladbach, Monheim im Kreis Mettmann und Dortmund festgenommen.
Insgesamt konnten an den 70 Privat- und Geschäftsadressen, die bei diesem Großeinsatz durchsucht wurden, sieben Luxuswagen im Wert von rund 800.000 Euro, 40.000 Euro in bar, hochwertiger Schmuck und Immobilien sichergestellt werden.
Der „Kölner Express“ und der „Kölner Stadtanzeiger“ berichteten.
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